Hallo, ich bin hier neu im Forum (aber schon seit Jahren mitleser). Ich darf mich mal kurz vorstellen: Ich heiße Bernhard und ich betreibe in der Oberpfalz seit über 25 Jahren Heimatforschung. Meistens bin ich dafür im Archiv unterwegs. Ab und zu (wenn sich die Gelegenheit gerade ergibt) befasse ich mich auch mit archäologischen Denkmälern.
Gerade letzte Woche sind meiner Frau beim spazieren gehen seltsame Flecken im Rasen neben einer ehemaligen Wallfahrtskirche bei uns (nördliche Oberpfalz) aufgefallen. Jetzt ist es so, dass ich mich mit der Kirche schon geraume Zeit archivalisch beschäftige. Ich weiß, dass sich im frühen 18. Jahrhundert bei der Kirche (die war damals allerdings Ruine) eine kleine gemauerte Kapelle befunden haben muss. Ein befreundeter Fotograf hat mir mit seiner Drohne ein paar Bilder gemacht. Die Bodenmerkmale haben eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 7,5 bis 8 Metern.
Ich bin auch bereits an das Landesamt für Denkmalpflege herangetreten. Allerdings ist man hier aufgrund der Bilder der Meinung, dass es sich um sogenannte Hexenringe (also Pilz) handeln dürfte. Ich schätze die Denkmalpflege sehr, würde aber gerne auch andere Meinungen dazu hören. Ein befreundeter "Naturmensch" meinte, dass das keine Hexenringe sind. Ich bin weder Archäologe noch Biologe und maße mir hier keine Beurteilung zu.
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Hallo!
Das Problem ist, das die gezeigten Bewuchsmerkmale positiv sind. Will sagen, das Gras wächst an diesen Stellen dichter und grüner. Das spricht aber dafür, dass sich unter diesen Stellen (wenn übhaupt) Gräben befinden. Altes Mauerwerk (Kapelle) würde sich als negatives Bewuchsmerkmal zeigen, d.h. das Gras würde über den alten Mauern weniger üppig als der Rest wachsen.
Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich machen :-)
Ergo wäre ich anhand dieser Bilder auch eher für eine natürliche Ursache.
vgl.: http://bewuchsmerkmale.de/merkmale.html#bewuchs
LG Luci
Danke. Wobei theoretisch beim Abriss einer Kapelle die Grundmauern auch rausgerissen worden sein könnten. Dann bliebe eine Vertiefung übrig.
Das halte ich (meiner Erfahrung nach) für unwahrscheinlich. Denn auch wenn das Mauerwerk entfernt wird, ist der anstehende Boden dann so verdichtet, dass die negativen Bewuchsmerkmale oft erhalten bleiben, bzw. wenn die entstandenen Baugruben mit Mutterboden verfüllt werden, reicht es nicht für ein positives Bewuchsmerkmal.
Mit einem schmalen Erdbohrer lässt sich ja relativ schnell und unkompliziert testen, ob sich Mauerwerk darunter befindet, oder nicht.
LG
Guten Morgen,
ich würde auch von einem pilzverursachtem Grabenvortäuschungsdingsbums ausgehen....
Haben wir hier des öfteren....
Hatte auf einer Weide auch Hügelgräber anhand von Luftbildern auszumachen gedacht...
Feldbegehung auf einer Weide um das Ganze mit Keramik o.ä. zu erhärten ist auch kaum möglich . Inzwischen ist die Weide den Veganern (verminderte Viehaltung =:-O) oder aber eher den Biogasanlagenhippstern zum Opfer gefallen und überpflügt. Bei Kontrollen im Bewuchs und auf dem neuen Acker fand sich kein Hinweis auf menschliche Einflüsse....
Gruß
Irminfried
... sehr schön, dass merk ich mir :-DX-D
LG
@Luci21
Wir haben bei unserem damaligen römischen "Kleinkastell", welches nachweislich letztlich aus Stein war, ja auch die gegenteilige Erfahrung gemacht. Dunkelgrün über wahrscheinlich entfernten Grundmauern. Es kommt offensichtlich darauf an wie tief das Fundament war. Je tiefer, um so dicker die lockere Auffüllung und dementsprechende positive Bewuchsmerkmale. Tät ich mal so denken tun. =:-O
Vortäuschung falscher Tatsachen durch heimtückische Pilze sind natürlich nicht ausgeschlossen. :-D
Gruß
Kurti
P.S. Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Die Dinger nennt man "Hexenringe"!
Mir geht es eben durchaus auch um andere Erfahrungen. Wenn man zu hundert Prozent sagen kann, dass es ein Hexenkreis ist, dann verfolge ich die Spur nicht weiter. Wenn zumindest eine kleine Chance besteht, dass es evtl. doch ein echtes Bewuchsmerkmal sein könnte ...
Die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt : )
Mit etwas Phantasie könnte man beim Merkmal unten auf dem Bild Ecken erkennen. Das Auge sieht halt bekanntlich auch das was es sehen will.
@B.W.
Bei den Beschreibungen ist immer die Rede von einem Pilzgeflecht im Boden. Frag doch mal einen Gärtner ob man das mit einem Spatenstich im Boden feststellen kann.
Gruß
Kurti
Ich würde auch wirklich einmal Lucis Rat befolgen. (Sofern das nicht unerlaubt wäre). Es kann ja statt eines schmalen Erdbohrers zusätzlich auch eine Monireisenstange sein a la Lawinensuchstangen. Aber dann bitte vorsichtig mit der Verletzungsgefahr!
Herzliche Grüße,
Steinmetz
Wir wissen nix Halbes und nix Ganzes. Zusammen sind das immerhin schon 0 * 1 + 1/2. Also wissen wir theoretisch schon eine ganze Menge.
Moin,
das Mycel des Pilzes ist ein sehr feines, fast unsichtbares Geflecht im Boden.
Wenn der Pilz erst einmal nicht mehr dort wächst, wird man das Myzel also nicht erkennen. Die Spuren können dennnoch durch das veränderte Wachstum am alten Standort, in diesem Falle Rasen, sichtbar sein.
Eine Bodenprobe bei mir unter dem Labormikroskop würden ggf. alte Hyphen / Streptomyces, aufweisen :detective:
Gruß
Jürgen, alias StoneMan alias StonePilz
Ich bin Augensucher. Meine Funde werden gemeldet.