Frisch zu Ostern: Das Kieselstein-Ei-Rätsel

Hallo liebe Forenten,

habe heute auf einer Baustelle unterhalb einer ehemaligen Ortsburg (sicher nachgewiesene Besiedlung ab ca. 10.-11. Jhdt.) unter Keramikfunden, auch den abgebildeten Kieselstein gefunden.

Fundlage durch Bauarbeiten und Aushub am Hang gestört, daher keine stratigrafische Zuordnung zwecks Zeitstellung möglich.

Der Kieselstein ist ca. 6 cm lang und weist 3 parallele waagrechte Einritzungen auf (durchgehend auch auf der Rückseite). Die Abstände zwischen den Linien sind ziemlich genau 12 mm. Zudem sind in der Mitte rechts noch deutlich weiße Farb(?)-Anhaftungen erkennbar.

Hat vllt. jemand eine Ahnung (oder kennt Vergleichbares) was das sein könnte - vielleicht ein Spielstein oder doch eher “nur” ein Kunstprojekt?

Danke und viele Grüße

Moin,

kein Osterei-Rätsel.

Nach Gesetzmäßigkeiten der Bruchmechanik von Gesteinen hatte ich in diesem Thread gefragt > Steine Teil 2 < Klick

Die Diskussion darüber ist in einen anderen Thread gerutscht > Steine Teil 3 > Klick

Kurti hatte dort eine beachtliche Recherche über solche Rißbildungen, Klüftung & Co. erstellt.

Bei den “waagerechte Einritzungen” in Deinem Stein, handelt es sich um Klüftungen. Es könnte sich um Kieselschiefer handeln.

Gruß

Jürgen

Danke Jürgen für die Verlinkung der Beiträge, das ging damals an mir vorüber.

Dass die senkrechten/diagonalen Linien natürlichen Ursprungs sind, daran habe ich keinen Zweifel. Bei den 3 waagrechten, gerade verlaufenden Linien im exakten Abstand von 12 mm zueinander, bleibt vorerst in meinem Geiste dennoch ein Fragezeichen bestehen.

Ich halte hier natürlich nicht unwiederbringbar an meinem Standpunkt fest, aber zweifeln und hinterfragen halte ich zunächst einmal für etwas wichtiges und gesundes.

Mir geht es hier auch nicht um ein steinzeitliches Artefakt - Funde mit dieser Zeitstellung liegen in diesem Gebiet noch keine vor.

Was mich stutzig macht, sind die kleinen Anhaftungen von vermeintlicher Farbe - ein Indiz dafür (neben der Fundlage zwischen Keramik und dass dies dort der einzige aufgefundene Kieselstein war), dass Menschen den abgebildeten Stein schon in Händen hielten… vielleicht haben auch nur Kinder damit gespielt…

Jedenfalls versuche ich nach Ostern, einen Geologen ausfindig zu machen, um ihm diesen Stein zu zeigen. Sind die Linien dann letztendlich doch natürlichen Ursprungs, habe ich kein Problem damit.

Viele Grüße
 

Moin utnapischtim

Deine Zweifel sind verständlich und legitim. Kann die vermeintliche Farbe auf die Baustelle zurückzuführen sein? Sind es vielleicht Reste von Kalk/Mörtel? Was würde es aussagen, wenn es denn Farbe wäre?

Die in dem eingefügten Link sind nicht meine einzigen Steine, die glatt rund eckig, mit Streifen und oder rechtwinklige Klüfte aufweisen. Es sind eine Menge mehr, die ich in den Jahren an sehr verschiedenen Orten aufgesammelt habe. Es ist immer wieder faszinierend, was die Natur erschafft.

Ich bin mir sicher, dass solche Steine zu jeder Zeit auch andere Menschen aufhoben und faszinierten. Somit können sie sehr wohl als Einzelstück überall zu finden sein. 

Bitte um Rückmeldung wenn der Geologe eine Einschätzung vornimmt.

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

stimmt schon, die Natur bringt viele Formen hervor, welche auf den ersten Blick oft menschengemacht aussehen.

Hier bin ich mir einfach unsicher, auch wegen den Fundumständen und der Anhaftung. Zu 100% kann ich leider aber auch nicht sagen, ob dies nun Farbe ist oder etwas anderes.

Jedenfalls halte ich Dich auf dem Laufenden bezüglich Nachfrage bei Geologe.

VG Bernd
 

1 „Gefällt mir“

@utnapischtim

Es gibt schon schnurgerade Linien auf Steinen wie z.Bsp. Schichtungslinien.

Bei Deinem Stein sieht es aber eher nach Calcit-Klüften aus.

http://kieselstein-manufaktur.com/artikel/12179940/Kieselstein-Manufaktur%20099%20Kieselsteinherz.JPG

1 „Gefällt mir“