Moin,
ein anderer Thread hat mich bewogen ein paar Gedanken zu äußern. Ich hatte dieses interessante Thema verfolgt > klick hier.
Dass ein Metalleimer in vorchristlicher Zeit etwas ´ziemlich wertvolles´ war, wie der Assyrologe astrofratz in dem o.g. Thread schreibt, habe ich als interessierter Laie durchaus auch so erachtet. Wenn jedoch ein weniger informierter Betrachter die eingefügten Links öffnet und die Fülle der Fundstücke auf sich wirken lässt, wird er wohl eher annehmen, dass es sich aufgrund der immensen Vielzahl der Fundstücke um Alltagsgeräte handeln könnte, oder aber er wird diese nicht als selten einstufen.
Meine persönliche Erkenntnis: Sowohl im Internet als auch in diversen Publikationen zu anderen Epochen und Kulturen, werden doch zu häufig die “Premiumfunde” veröffentlicht. Die Gebrauchsgüter des Alltags gehen dabei etwas unter, sodass ein zumindest unausgewogener Eindruck vermittelt wird.
Ich kenne das aus dem Fachbereich Steinzeit recht gut. Da passiert es schon einmal, wenn nicht so typische Geräte vorgelegt werden, dass es schnell heißt (von mir etwas überspitzt wiedergegeben), “…habe ich ja noch nie gesehen - kann nix sein”, _u_nd als “Beweis” werden dann entsprechende Publikationen eingefordert.
Manche scheinen zu denken, es wäre schon alles von der Archäologie gefunden worden. Mit Sicherheit ist es nicht so. Allein dieser Umstand zeigt, dass es Lücken in der Forschung geben muss.
Mein Beitrag soll also in keiner Weise die Arbeit der Archäologie diskreditieren.
Dass ein Goldhelm in der Öffentlichkeit mehr Eindruck schindet als ein Filzhut ist sicher so, und ein fein retuschierter Flintdolch macht auf jeden Fall mehr her als ein kaum bearbeitetes Ad-Hoc-Gerät. Es gibt vielerlei Fundbelege die niemals in die Vitrinen der Musen gelangen und auch in Publikationen wenig Aufmerksamkeit dargebracht werden.
Zurück zum Titel: Archäologische Publikationen - Sieht die Vergangenheit wirklich so aus?
Ist das Verhältnis “Premiumfunde”/ “Alltagsware” ausgewogen?
Was meint ihr dazu?
Gruß
Jürgen