schmalnackiges Dechselchen

Heute gefunden auf einer VG-Fundstelle (hauptsächlich eisenzeitliche Scherben, aber eine die bandkeramisch sein könnte - s. Bild). Perfektes Dreieck aus Amphibolit, nur 3cm lang mit angeschrägter “Schneide”, nur kleines Eck vorne rechts abgebrochen. Unterseite flach. Habe an einen kleinen schmalnackigen Dechsel gedacht, aber so klein???

Hallo Theo,

leider geben die Fotos überhaupt nichts her!

Bei der vermuteten Dechsel müssten allseitige Fotos her, ebenso bei der Scherbe.

Bucentaur

 

Scherbe ist momentan beim Amt, Neolithikum konnte zumindest prima vista nicht ausgeschlossen werden, auf endgültige Bestimmung warte ich seit einem guten Jahr. Fotos vom Amphibolitteichen folgen. (Mit besserer Kamera)

Anbei wie versprochen noch Fotos. Amphibolitteil von oben,  einer Seitenkante und von unten. Das Teilchen ist etwas angewittert, es lassen sich an zwei Stellen jeweils in Kantennähe in Richtung des spitzen Nackens noch richtiggehend polierte Areale erkennen. Die Überschrift über das Thema sollte selbstverständlich " spitznackiges Dechselchen ?" heißen.

Sorry, für mich sind da überhaupt keine Bearbeitungsmerkmale zu erkennen.

LG

Hallo Theo,

danke für die neuen Fotos! Leider muss ich dich herb entäuschen. Es wird sich zwar um einen Amphibolit handeln aber ein spitznackiges Dechselchen ist es nicht. Der Stein wurde nicht weiter bearbeitet und auch nicht geschliffen.

Bucentaur

 

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Keine Bearbeitungsspuren, weder vom Mensch noch der Natur.

Das sind m.M. keine stichhaltigen Argumente. Bearbeitungsspuren sind vergänglich. Verwitterung und Erdbewegungen können alles verändern. Vielleicht könnten entsprechende Beifunde eine Klärung zu diesem Stein bringen, aber nur vielleicht! Manchmal kann man eben aufgrund von Fotos nichts konkretes sagen.

H.G.

@Waldbauer

Keine Bearbeitungsspuren, weder vom Mensch noch der Natur.

Das sind m.M. keine stichhaltigen Argumente. Bearbeitungsspuren sind vergänglich. Verwitterung und Erdbewegungen können alles verändern. …

Und wie bestimmst Du dann, ob Du einen Fund gemacht hast oder nicht? Wenn Du sagst, dass keine Bearbeitungsspuren kein Argument seien, dann könnte man ja alles aufsammeln und behaupten, dass es sich um ein menschliches Artefakt handelt, nur ist es auf Grund der “Verwitterung und Erdbewegung” nicht mehr als solches zu erkennen.

Wenn keine Spuren menschlicher Bearbeitung zu erkennen sind, dann ist es eben kein Artefakt, selbst wenn uns dann unerkannte Artefakte durch die Lappen gehen. Ansonsten wüsste ich auch keinen Weg, wie man entscheiden kann: Menschliches Artefakt oder Laune der Natur!

@Waldbauer

… Manchmal kann man eben aufgrund von Fotos nichts konkretes sagen. …

Da stimme ich dir voll auf zu.

@Theo123

Ich erkenne auch keine menschlichen Bearbeitungsspuren. Würde deswegen auch auf Laune der Natur tippen.

Wenn keine Spuren menschlicher Bearbeitung zu erkennen sind, dann ist es eben kein Artefakt, selbst wenn uns dann unerkannte Artefakte durch die Lappen gehen. Ansonsten wüsste ich auch keinen Weg, wie man entscheiden kann: Menschliches Artefakt oder Laune der Natur!

@ ClemensClaudiusBarbartus

Sorry, wenn ich das so kurz und missverständlich ausgedrückt habe, so wie Du es schreibst (Zitat oben), ist es korrekt.

Gemeint habe ich, wenn Laien (ich bin auch einer) hier aufgrund der Fotos keine Bearbeitungsspuren sehen, kann es schon sein, dass ein Fachmann, wenn er das Stück in Händen hat, ggf. doch noch geschundene Bearbeitungsspuren sieht, und in Verbindung mit Beifunden zu einem positiven Ergebnis kommen kann.

Auch ich tendiere zu einem Akt der Natur, eben nur aufgrund der Fotos.

Ich denke der theo123 ist kein Anfänger, daher wundere ich mich ein wenig, dass er selber das Teil nicht bestimmen kann. Sieht er mehr, weil er es vor Augen hat?

H.G.

Ich denke der theo123 ist kein Anfänger, daher wundere ich mich ein wenig, dass er selber das Teil nicht bestimmen kann. Sieht er mehr, weil er es vor Augen hat?

H.G.

Ich wundere mich auch. Der hier eingestellte Stein hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Steinbeil. Die Frage: “Sieht er mehr, weil er es vor Augen hat?” würde ich mit einem klaren “Nein” beantworten.

K:-)

@Waldbauer

Für eine Klarstellung muss man sich nicht entschuldigen, finde ich! Ich dachte, vielleicht hast Du ja den “Heiligen Gral” der Fundbestimmung gefunden B-)

Ich kenne sogenannte Laien, die kennen das archäologische Material besser als so mancher Fachmann! Nur weil man interessiert ist, muss man mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg halten, wenn man seine Meinung begründen kann. Das ist ja auch gerade die Stärke des Forums! Man kommt in Kontakt mit Fachleuten/Laien. Man sieht einiges an Material und kann damit schon einmal selber sein Auge schärfen für Funde! Natürlich ersetzt das nicht das in die Hand nehmen und in Realiter sich archäologische Artefakte anzusehen. Aber es ist eine schöne Ergänzung!

…, wenn man seine Meinung begründen kann. Das ist ja auch gerade die Stärke des Forums! Man kommt in Kontakt mit Fachleuten/Laien. Man sieht einiges an Material und kann damit schon einmal selber sein Auge schärfen für Funde! …

In diesem Forum haben nur zwei Leute Kennung. Die schreiben aber sehr wenig :+1: Dafür gibt es viele Wortmeldungen der unberufenen Fraktion vom Schlage Wutrentner-Heimathirsch.

Beispielhaft ist das “schmalnackige Dechselchen”. Es hat nicht mal die Form eines Dechsels, keinen Schliff und ist eindeutig ein Geröll. “Polierte Areale”, na wo denn?

Wie will man mit jemanden, der sich seit längerer Zeit mit Archäologie beschäftigt, auf dieser Basis über Steinbeile diskutieren? Kann ja Herr Brunn mal darlegen und seine Schlüsse draus ziehen. Aber nur, wenn es seine Zensurtätigkeiten nicht beeinträchtigt. :smiley:

Oder fragt doch mal den präastronautischen Moderator mit Urgeschichtsstudium. Da wird auch nichts kommen. :wink:

Das Problem ist nicht, dass ich meine, dass das ein Artefakt sein muss. Mir ist lediglich die ungewöhnliche Form aufgefallen und das etwas stielförmig wirkende schmale Ende (kommt in natura besser raus). Es war ein Beifund bei der Begehung einer frühlatenezeitlichen Fundstelle. Glänzende, wie poliert wirkende Stellen gibt es tatsächlich und zwar seitlich rechts und links des schmalen Endes. Wie gesagt ich verbeisse mich da in nichts, ich nehme nur auch Beifunde mit, die mir ungewöhnlich erscheinen und bin damit bisher nicht schlecht gefahren. Selbstverständlich bekommt das BLfD das Teil zu sehen. Die Einstellung “Dass nicht sein kann, was nicht sein darf” jedenfalls ist weder in der Archäologie noch in jeder anderen Wissenschaft wirklich hilfreich und das jetzt einfach mal ganz klar festzustellen bin ich als promovierter naturwissenschaftlich ausgebildeter Mensch, der mitten im Berufsleben steht (kein Wutrentner-Heimathirsch), kompetent genug.  

ja, nur gibt es wirklich leider keinerlei Anhaltspunkte die auch nur ansatzweise die Verwendung als Dechsel-oder Beilklinge erkennen lassen.

Bucentaur

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@ theo123, gibt es zur Scherbe und Stein neue Infos vom Amt?

Scherbe ist momentan beim Amt, Neolithikum konnte zumindest prima vista nicht ausgeschlossen werden, auf endgültige Bestimmung warte ich seit einem guten Jahr. Fotos vom Amphibolitteichen folgen. (Mit besserer Kamera)

H.G.