Antike Münzen

Hallo! Ich würde mich dafür interessieren alte Münzen zu sammeln. Als ich nun mal auf Ebay nachschaute war ich schon sehr erstaunt. Ich fand z.B: “1.400 Ungereinigte Römische Münzen + Artefakt” oder “100 grosse ungereinigte römischen Fundmünzen” usw. Zudem fand ich noch dutzende einzelne Münzen um einen lächerlichen Euro. Unter "Mittelalter fand ich “ZYPERN, Hugue IV., Gros” scheinbar aus der Kreuzfahrer-Zeit um 12€ und davon sogar mehrere. So, nun aber zu meiner Frage: Sind denn antike Münzen den so wenig wert, dass sie zum Teil zu tausenden auf einmal verkauft werden? Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Haufen von Münzen, teilweise mit anderen antiken Gegenständen vermischt aus legalen Ausgrabungen stammen!? Solche Funde müssten doch zumindest einen historischen Wert haben und können doch nicht einfach über Ebay verhökert werden!? Thx im Voraus PS: Bin mir nicht sicher ob dieser Thread vielleicht ins “Sondengänger” Forum sollte

Hallo, "Sind denn antike Münzen den so wenig wert, dass sie zum Teil zu tausenden auf einmal verkauft werden? " Innerhalb der Gruppe der antiken Münzen gibt es riesige Wertunterscheide. Einige sind tatsächlich so wenig wert, dass sie pfundweise verkauft werden. "Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Haufen von Münzen, teilweise mit anderen antiken Gegenständen vermischt aus legalen Ausgrabungen stammen!? " Auch ich würde eher nicht auf eine Herkunft aus Ausgrabungen der amtlichen Archäologen tippen. Vermutlich wurden sie von Privatleuten eingesammelt. In Anbetracht des dazu nötigen Zeitaufwandes und des erzielten Erlöses muss das ein karges Brot sein. Häufig kommen diese Gegenstände aus Osteuropa. "Solche Funde müssten doch zumindest einen historischen Wert haben und können doch nicht einfach über Ebay verhökert werden!? " Da müsste man zunächst ‘historischer Wert’ definieren. Eine wissenschaftlichen Wert für Archäologen werden sie kaum noch haben, sobald sie aus dem Boden entfernt wurden. Gewiss, sie sind antik, aber sie sind auch Massenware. Im übrigen ist der der Handel mit historischen Gütern, auch von zweifelhafter Herkunft, so alt wie diese. Viele heute in den deutschen Museen ausgestellte und in den Archiven befindliche Gegenstände stammen keineswegs aus hochwissenschaftlichen Grabungen, sondern wurden, zu gewissen Zeiten ganz legal, von Grabungsunternehmern ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch ausgegraben und an die Museen verkauft. Noch heute findet die Ankaufspraxis der Museen nicht immer den Beifall der archäologischen Fachwelt. Gruß Thorsten

Ich habe in Trier echte Münzen günstiger bekommen als Replikate in irgend einem Museums - Shop. Hat mich auch gewundert!! Gruß Oli

Antwort auf: So, nun aber zu meiner Frage: Sind denn antike Münzen den so wenig wert, dass sie zum Teil zu tausenden auf einmal verkauft werden? Die Verkäufer behalten meist die wertvollen Münzen für sich und verkaufen die Münzen die entweder nicht viel wert sind oder die beschädigt sind. Die Münzen stammen auf keinen Fall von legalen Grabungen, die Verkäufer finden die Münzen in ihren Grundstücken in alten Römerstädten wie Mainz oder sie kaufen die Münzen günstig aus den Osten wie Rumänien. Gruß Gaius Oktavianus

Ich frage mich auch manchmal, wie die Händler die Münzen so billig anbieten können. Da steht dann geschrieben, die Münzen wären undurchsucht, von bester Qualität, es wären auch schon Silber- und Goldmünzen gefunden worden und bei der Abnahme von 10 Stück gibt es eine Gratiszugabe. Natürlich sind die Löhne in Osteuropa nicht ganz so hoch wie bei uns, so dass man wahrscheinlich in Serbien, Rumänien, Bulgarien und wo auch immer günstig einkaufen kann. Da werden dann schonmal große Amphoren gefüllt mit tausenden von Münzen ausgebuddelt. Habe neulich gelesen dass in Ländern wie Ungarn oder Westeuropa viele Quellen bereits erschöpft sind. Ich glaube aber nicht immer an die Unberührtheit solcher Münzverkäufe. Sehr wahrscheinlich werden sich die Händler die Münzen vorher kurz anschauen, besonders wenn es sich um vorgereinigte Münzen handelt. Bei ungereinigten weiß man nie was einen erwartet. Es können dann Münzen sein die von der Feuchtigkeit der Jahrhunderte fast glatt gewaschen sind und keine Inschrift mehr erkennbar ist. Natürlich kann man mit etwas Glück auch an eine Münze gelangen die bloß etwas schlammverkrustet ist und unter der sich ein edles Metall verbirgt. Ich selbst habe neulich ein Lot gekauft wo gut 100 Münzen dabei waren. Alles Bodenfunde mit Erdresten. Keine römischen, dafür jede Menge Inflation und Kaiserreich. Auch konnte ich einige aus der Neuzeit und ca. 25 Stück herauspicken die aus dem 18.Jh. oder älter sind. Diese Münzen sind teilweise in nicht ganz so guter Verfassung, sonst, denke ich, hätte der Verkäufer sie auch nicht so günstig eingestellt. Vielleicht nehme ich mir mal die eine oder andere Münze und reinige sie leicht mit einer Zahnbürste.:wink: