Fund an neuen Radweg

Hallo, habe diesen Stein neben einem neu ausgegrabenen Radweg in Mainfranken gefunden. Handelt es sich dabei um ein Artefakt? Wenn ja, welche Zeitstellung?

Sieht mir eher nach einer natürlichen Abplatzung aus als nach einem künstlichen Abschlag.

Hallo, weiß nicht ob das Abplatzungen sind. Hänge mal bessere Fotos an. Gruß 63steine  

Kein Abschlag, sorry!

Schwieriges Rohmaterial, schwieriges Stück, daher nur ganz vorsichtig als Arbeitshypothese: Präparationsabschlag. Ich sehe einen Schlagflächenrest mit dorsaler Reduktion, was eher nicht natürlich erfolgt. Daher erscheint es mir lohnend (wg. “neuer Radweg”), den Fund im Fachamt zu melden und vorzulegen. Original anschauen (lassen) ist stets sicherer als Foto-Diagnose.

Dieses seltene Stück ist höchstwahrscheinlich doch ein Artefakt, da ähnlicher Fund an gleicher Stelle. Gesteinsbestimmung über ein Mineralien Forum anhand von Fotos scheint schwierig. Dass es sich hier um keine natürlichen Abplatzungen handelt wurde aber erkannt. Mal sehen ob es bei uns in der Provinz ein Fachamt gibt, das für merkwürdige Steinfunde an "neuer Radweg :frowning: " zuständig ist. Gruß Marion

Das könnten (zumindest im Falle des zweiten Stückes bin ich mir relativ sicher) Präparationsabschläge sein. Im Fall eins ist ein Geofakt nicht sicher auszuschließen. Die Sache läßt sich dadurch klären, ob in der Gegend des Radweges Silex natürlicherweise vorkommt, wenn nein, macht das ein Geofakt unwahrscheinlich. Die Stücke einem zuständigen Landesamt für Denkmalpflege nebst genauer Fundortangabe vorzulegen ist sicher eine gute Idee. Gruß TB 

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Wie schon von den Kollegen gemutmaßt: Das 2. Stück ist  - mit höchstprozentiger Sicherheit- ein vorgeschichtliches Artefakt. Ob Abschlag oder Klinge… das müsste man eingehender unter die Lupe nehmen. Steinige Grüße (auch aus der Oberpfalz) Sucher

Zwei eindeutige Artefakte, die ich anhand der Bilder ins Neolithikum stellen würde. Ich meine zwei Abschläge zu erkennen, die eindeutige Bulben auf den Ventralflächen zeigen. Das erste Artefakt wurde rindennah abgelöst und zeigt auf der Dorsalfläche eventuell sogar Negative einer Vorpräparation wie sie Kernkantenklingen tragen. Das zweite Artefakte stammt schon aus einer Klingenserie. Ob es noch die urprüngliche Länge aufweist kann man anhand der Bilder nicht beurteilen. Es hat aber alles, was eine Klinge für eine klare Ansprache braucht, z.B. auch die Kantenparallelität. Das Dorsalende ist also entweder gebrochen und das ursprüngliche Verhältnis, mind. doppelt so lang wie breit war mal gegeben, oder es liegt ein Angelbruch oder Ähnliches vor und es ist als Abschlag zu werten. Wo da gelegen hat, liegt mit Sicherheit mehr. S.

Ach so, wenn das zweite Stück gebrochen sein sollte, würde ich es als Proximalfragment einer Klinge ansprechen. S.