Schmucksstein - archäologischer Fund?

Hallo liebe Foristen, ich habe gestern den auf den Fotos abgebildeten (ich nenne ihn) Schmuckstein gefunden.  Fundort: Potsdam Fundumstände: ich suchte per Detektor eigentlich Chondriten - dieser Stein(?!) war ein Nebenfund Gewicht: 17 g Maße: 2,3cm Breite 1,7 cm Höhe (für ein Stein und den Umfang auch recht leicht, wie ich finde) Gemeldet: noch nicht, da ich nicht weiß ob es ein archäologischer Fund ist Meine Frage lautet: Hat jemand sowas schon mal gesehen und kann es zuordnen oder hat vielleicht eine Idee, was das sein könnte? Ich kann nicht wirklich sagen, wie ich darauf komme, dass es sich hier eventuell um einen archäologischen Fund handeln könnte, aber ich kenne viele Objekte aus der neueren Zeit und dieser Stein wirkt doch sehr rustikal in seiner Bearbeitung (siehe Fotos)  Nach meinem Kenntnisstand war die Stadt Potsdam zuvor von Slawen besiedelt, falls das bei der Bestimmung hilft. Vielen Dank im Voraus Stefan

Es handelt sich um einen fossilen Seeigel

wow, darauf wäre ich im Leben nicht gekommen. Vielen Dank für die Hilfe !!! 

Gerne. Er ist, strenggenommen, als Zeugnis tierischen Lebens ein Bodendenkmal und damit meldepflichtig (BbdDSchG § 2 Abs 2).Ich würde ihn melden, auch wenn er wissenschaftlich nicht sehr interessant sein dürfte. :slight_smile:

Ja, das ist ein Galerites. Einer der häufigsten und zugleich schönsten Funde aus dem Geschiebe. Vermutlich ca. Oberkreide (ganz grob 80Mill. BC).   

Das ist sehr interessant! Ich habe bei meiner Ausgrabung im Bayerischen Wald einen Uniformknopf von sicher (!) 1742 gefunden, der exakt die selbe Form hat und mich sofort daran erinnerte. Er war ursprünglich etwa 1mm dick mit einer unbekannten Masse überzogen war, die eine schwarze Lackierung(?) hatte. Nachdem der Knopf völlig durchgetrocknet war, begann der Überzug teilweise zu zerbröseln. Darunter erkenne ich nun einen opak-glasigen Kern, der ganz offensichtlich ein Galerites ist. Dieser Knopf lag in einer Reihe am Ende von 14 Messingknöpfen auf dem ehemaligen Fußboden der Burg Diessenstein, exakt dort, wo der Pandurenoberst Franz Freiherr von der Trenck in seiner Autobiografie erwähnt, daß er seinen brennenden “Rock” abwarf. Da die Burg unmittelbar darauf gesprengt wurde, dachte ich schon immer, daß die Knöpfe von Trenck persönlich stammten. Ein Galerites gehörte aber ganz sicher nicht einem armen Einheimischen. Viel eher schon dem weitgereisten und reichen Eroberer. Vielen Dank für den Beitrag!  Paulo