Scherbe aus Deutschland

Hier die Bilder der in Deutschland gefundenen Scherbe. Niedersachsen, Landkreis Harburg, am Rand eines Ackers. Man erkennt sehr deutlich, wenigstens am Original, dass die Scherbe in weichem Zustand von Menschenhand geformt worden ist (Druckpunkte der Fingerkuppen).  Das Stück wirkt auf mich allerdings sehr unreif in der Ausarbeitung. Auch hier bitte ich, über die laienhafte Bildqualität und Darbietungsweise hinwegzusehen. LG blue

Das ist auf jeden Fall schonmal eine Bodenscherbe mit Wellenfuß, wenn ich das richtig erkenne…geht vllt noch ein Bild von der Seite? :slight_smile: Böden und Verzierungen am Rand wurden oft mit den Fingern gemacht, es hat sogar mal irgendwer eine Analyse zu den Fingerabdrücken auf den Gefäßen durchgeführt um zu schauen, ob man nicht vllt mehrere gefäße demselben Menschen zuordnen kann und so :slight_smile: Also aus der Ferne würde ich es für Steinzeug halten…was ultra modernes ist es jedenfalls nicht, gleichzeitig ist es meiner meinung nach nichts älteres als (Spät)mittelalter

Bodenansatz eines Wellenbodengefäßes, wohl Krug oder Flasche. Fast- bzw. Steinzeug mit brauner Salzglasur. Sowas gibt es seit dem 13\14. Jhd., Einzug in die Wohnstuben der breiten Masse im SpätMa/FNZ. Der Scherben ist wohl mit der Landwirtschaft auf das Feld gekommen. Nichts ungewöhnliches.

Da war mal einer um ne Minute schneller>:)

:smiley: aber schön, dass wir uns weitestgehend einig sind :stuck_out_tongue:

Hallo Pygmalion, hallo Furst, danke für die schnellen und kompetenten Antworten, jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt! :) Scherbe von der Seite ist schwierig, kippt immer um. Hatte schon vor, dieselbe mit Kaugummi zum Stehen zu bringen, bekam dann aber Bedenken, ob ich das edle Stück damit nicht möglicherweise “verunreinige”.  Gibt’s da irgendeine empfehlenswerte Masse, mit der man so etwas machen kann? Hatte ich mir auch schon gedacht, dass die Scherbe (oder der Scherben?) nicht sonderlich alt sein kann, da er an der Bruchkante, sofern ich das zu beurteilen vermag, nicht “verwittert” genug wirkt.  Übrigens finde ich Spätmittelalter schon aufregend genug. :smiley:   LG blue

Fensterkitt funktioniert ganz gut zum Festhalten wackeliger Artefakte. TB

Gute Idee, danke.

Fachleute nutzen Plastilin. Bei den vorliegenden Scherben kommt es aufgrund der Härte sicher nicht zu Beschädigungen. Allerdings würde man mit Fensterkitt weichgebrannter, vorgeschichtlicher Keramik die Haut abziehen! Eine Option ist daher die Fixierung in einer, mit Sand gefüllten, Schale.

Macht das Fett im Plastilin nichts (Farbänderung etc.)? Habe da auch schon drangedacht aber mich deswegen nicht getraut es zu verwenden. Gruß TB