Paläoanthropologie

Hallo zusammen, ich möchte Paläoanthropologin werden. Ich würde gerne von “Profis” hören ob mein Plan sinn macht. ich werde im Oktober mit dem Studium der Archäologie schwerpunkt Vor-und Frühgeschichte beginnen und im Nebenfach Biologie oder wenn der Fachbereich sich überreden lässt Humanbiologie studieren, zusätzlich werde ich versuchen Vorlesungen in der Medizin (–> Anatomie etc) zu belegen. nach dem Bachelor würde ich einen Anthropologie Master anstreben in England oder Frankreich, da man in Deutschland einen Biologie Bsc. braucht… was haltet ihr von dem Plan…wird er ins leere laufen? oder kann ich damit durchaus mein Ziel erreichen? Freue mich schon auf die Antworten, Gruß, Julia

Hi julel, das klingt ja im Ganzen schon nach einem ganz schönen Plan, man beschäftigt sich im Studium der Vor- und Frühgeschichte (so hab ichs zumindest bisher erlebt) sehr wenig mit den Überresten der Menschenformen selbst. Der Schwerpunkt liegt da ganz klar auf den “materiellen Hinterlassenschaften”. In den Zeiträumen also praktisch auf den Steinartefakten. In Tübingen gibts aber auch einen Bachelor Studiengang Paleaoanthropologie. Das ist zwar nur ein Nebenfach, dass nur in Verbindung mit Ur- und Frühgeschichte studiert werden kann, da wärst du aber am Berufsfeld eines Paleaoanthropologen schon mal sehr viel direkter dran, als über den Umweg über die Humanmediziner. Hier der Link zur Uni Tübingen: Studieninteresse | Universität Tübingen PS: Überhaupt ist die Uni Tübingen vor palaeolithisch Interessierte sehr zu empfehlen. Man denke nur mal an die tollen Ausgrabungen der Tübinger in Höhlen, wie dem Geisenklösterle …

Danke für die schnelle Antwort. Ja das wäre natürlich perfekt, nur leider muss ich mir das anders zusammenschustern da ich “nur” fachhochschulreife habe, ich hatte den Traum auch schon lange gestrichen bis ich vor einem jahr erfahren habe das ich in Hessen an einer Universität studieren kann. Also bleibt mir fürs erste nichts anderes übrig als in dieser variante zu starten. Ich hatte schon daran gedacht in einem späteren Semester einfach nach Tübingen zu wechseln, aber ich glaube ich kann erst an andere Unis wenn ich den Bachelor habe?! sonst bleibt mir nur soweit ich das sehe mir den Bachelor gut überlegt zusammen zu basteln um dann einen gescheiten Master zu machen: Interdisziplinäre Anthropologie mit Schwerpunkt Biologie in Freiburg Anthropologie mit Schwerpunkt Hominidenevolution in wien Biological Anthropology in Bournemouth, GB Applied Biological Anthropology Cambridge, GB ( man wird ja noch träumen dürfen :wink: ) Human Evolutionary studies Cambridge, GB oder hat jemand eine bessere idee? oder tips? oder Erfahrungen? oder oder oder :wink:

Ah ok, da kenn ich mich leider nicht mit aus. Aber nur zur Info Tübingen liegt im schönen Schwabenland und daher im Bundeland Baden-Württenberg

Ich denke sie will damit sagen, dass sie in Hessen an einer bestimmten Uni auch ohne Abi studieren könnte. Ich sehe das alles etwas zwiespältig. Einmal ist der Weg, den du dir ausgesuchst hast sicherlich einer der schwersten, da du niemals alles unter einen Hut bringen wirst. Ich habe zu den archäologischen Fächern Geologie studiert und hatte da schon immer das Problem, dass die Vorlesungen und Seminare immer gleichzeitig waren. In Fächern die zusammen gehören ist das meißtens etwas abgestimmt. Zumindest in Münster war das so. Ich habe vorher ein paar Semester Medizin studiert, kann also deine Begeisterung verstehen, sehe es aber als ziemlich schwierig an, da eine Linie hineinzubekommen und am Ende bist du ein Exot unter den Exoten. Wie sieht da die berufliche Zukunft aus?

genau das möchte ich damit sagen :slight_smile: Ja das stimmt, das musste ich beim durchstöbern des Vorlesungsverzeichnisses leider auch schon feststellen, das studium wird sich dann wohl um 1 bis 2 Semester verlängern…Aber gerade Geologie mit Archäologie geht an der Uni Marburg super! es gibt dort auch einen Geoarchäologie Master der voraussetzt das man diese beiden Fächer zusammen studiert. Aber ich mache das ganze ja um mir meinen Traum zu erfüllen! Zur Not habe ich eine Ausbildung zur Krankenschwester und könnte damit wieder zurück ins Krankenhaus, in die Gesundheitsberatung oder an Pflegeschulen die Naturwissenschaftlichen Fächer unterrichten. Das Mit der beruflichen Zukunft…ich denke ich werde im laufe des Studiums sehen wo meine größten Interessen in diesem Bereich liegen. Vllt werde ich in der Archäologischen Richtung bleiben und an Gräber-Garabungen teilnehmen in dessen Rahmen ich dann die Menschlichen Funde analysiere ( Prähistorische Anthropologie). oder ich gehe in die Biologische Richtung und strebe eine Karriere am max Plank Institut in Leipzig an…und ich denke es werden sich mir noch viele weitere möglichkeiten ergeben von denen ich noch garnichts weiß. ich weoß es ist schwer in diesem Bereich Arbeit zu finden, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt und ich mache es ja aus leidenschaftlichen interessen und nicht aus Karrieredrang. :wink: ja…es wird ein steiniger Weg werden, aber er wird nicht unmöglich sein oder?!

Hallo Julel, ich habe mich auch lange Zeit mit dem Thema befasst.  Also zum einen muss ich dir sagen, dass das an der Uni Wien wohl eher nix wird, da die wirklich nur Bio BSc. annehmen. Als Nicht-Biologe muss man also auch alle Scheine vorweisen wie ein Biologe. Das wird nahezu unmachbar sein. Wie schon angesprochen, gibt es in Tübingen das Nebenfach Paläoanthro. Das wäre doch für dich ein guter Einstieg. In Jena gibt es übrigens auch die Möglichkeit Archäologie und Biowissenschaft zusammen zu studieren. Ist aber ein hartes Stück Brot, da nicht zwischen Haupt-und Nebenfächler unterschieden wird und die Prüfungen nicht ohne sind! Such dir aber auf jeden Fall nen 2-Fach-Bachelor, dann bist du interdisziplinär schonmal gut dabei! Was den Master angeht, so gibt es aktuell in Mainz und Freiburg “richtige” biologisch ausgerichtete Masterstudiengänge. Wobei der in Mainz auch wieder vornehmlich für Biologen BSc. ist. Wenn du dich in Freiburg bewirbst (die wollen u.a. ein Motivationsschreiben!), hast du gute Chancen nahezu alle Gebiete der Anthropologie abzudecken, da hier auch historische und philosophie Anthro gelehrt wird (und natürlich auch biologsche!). Letzten Endes kommt es zum Großteil auch auf deine Praktikarichtung an, wie du dich “spezialisierst”. Dabei sind Auslandserfahrungen eig. unabdingbar! Besonders in Großbrittanien und der Schweiz kann man da gut Fuß fassen und Erfahrungen sammeln, Deutschland bietet da leider (bis auf das MPI in Leipzig) nicht ganz so gute Möglichkeiten. Wobei zum MPI gesagt werden muss, dass man da als Praktikant auch schon was vorweisen muss, sonst wird man auf die laaange Wartebank geschoben. Im Grunde ist es so: wenn man ein festes Ziel im Kopf hat und es nicht aus den Augen verliert, immer dran und motiviert bleibt, flexibel und auch mal spontan Dinge probiert und reiselustig ist, kann man alles machen. Selbst das “brotloseste” Fach kann einem dann großen Erfolg bringen ;-). Fü weitere Infos darfst mir gern ne PM schreiben…