alte Krüge / Behälter

Halli Hallo, Ich habe seit längerem schon in meiner Schrankwand 2 ziemlich alt aussehende Krüge zu stehen. Sie waren ein Geschenk von einem alten Familienfreund, der Archäologie war / ist (der Kontakt ist leider eingeschlafen). Jedenfalls würde ich gerne wissen, ob ihr mir (leider anhand von Fotos) sagen könnt, wie alt diese Behälter UNGEFÄHR sein könnten. Ich habe überhaupt keine Informationen zur Fundstelle usw., besitze also nur die Gegenstände und kann euch Bilder zeigen. Mir ist klar, dass es nicht sehr Präzise ist, aber ich hoffe, dass hier ein geschultes Auge vielleicht die ein oder andere Mutmaßung anstellen kann, dir mir ein wenig weiterhelfen könnte. Vielen Dank & liebe Grüße ! (Die ersten 4 Bilder zeigen Gefäß#1. Vom zweiten Gefäß habe ich leider nur ein Bild gemacht, hoffe ihr könnt damit etwas anfangen !)attachment_603af967684ffd7cfeca2e7e11e14965.JPG

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Hallo Patty! Habe grade nicht die Bücher für eine ganz präzise Einordnung zur Hand. Was hier völlig klar ist, dass du dich mit deinen beiden GEfäßen im Hoch-Spätmittelalter befindest. Das schwarze Objekt spricht man als Kanne an, das rote als Becher. Beim Material der beiden handelt es sich um Steinzeug, wenngleich es eine frühere Form davon sein kann, was ich auf den Bildern aber nich t gut beurteilen kann Gruß Melchior P.S.: Kann es sein dass du in Süddeutschland wohnst? BaWü? Würd ich anhand der Keramik mal tippen…

Moin Moin, kannst Du vielleicht das Fundgebiet etwas eingrenzen? In welchem Bereich war der Ex- Bekannte tätig? Das erste Gefäß ist ein sogenannter Kugeltopf aus harter Grauware. Dies ist eine hart gebrannte und dichte Keramik aber kein Steinzeug. Je nach Herkunft würde ich das Gefäß in das 11.- 13. Jhdt. datieren wollen. Das zweite Gefäß ist m. E. nach Rheinisches Steinzeug des ausgehenden 14. Jhdts. Gruß Irminfried

Hallo, der erste Topf ist ein Kugeltopf. Ganz richtig. Eine Kanne es es definitiv nicht. Mit der zeitlichen Einordung gehe ich nicht ganz konform. Die umlaufenden Gurtfurchen im Halsbereich sprechen für eine späte Zeitstellung (15. Jhd.). Diese Töpfe laufen noch bis in die FNZ. Topf zwei ist sich auch kein Becher schon eher ein Krug -und zwar einer mit einem Wellenboden-. Die sind schon eher ins 14. Jhd. einzuorden. Zur Warenarte würde ich mal nichts sagen wollen. Steinzeug kann gut sein, allerdings kann es auch Faststeinzeug sein. So sind wir bei dem Gefäß schon im SpätMA. Allerdings laufen die Dinger auch bis in die FNZ. Einschränkend muss ich anmerken, dass das immer nur eine Tendenz ist, da MA-Keramik immer sehr regional geprägt ist. @Melchior Wenn man keine Bücher hat die Dinge einzuorden, dann bitte auch nicht tun! Vor allem keine Falschansprache posten. Das die Teile aus dem Süden sind ist, aufgrund der gehäuften Verbreitung im Norden (Kugeltopfgrenze) doch recht unwahrscheinlich. Oder? Schönen Abend

Vielen Dank für eure umfangreichen Antworten ! Jetzt habe ich endlich mal eine grobe Vorstellung, wie alt diese Dinge sein könnten, was mich ziemlich freut c: Dachte mir schon, dass es nicht so einfach sein würde, die Gegenstände genau einzuordnen, ohne weitere Angaben etc. Ich kann leider nicht sagen wo der “ex-Bekannte” tätig war… Es war endweder im Süden Deutschlands oder Südwestlich…mehr weiß ich aber auch nicht… Also nochmals danke für eure Erläuterungen usw. Liebe Grüße !

Moin Furst, die Gurtfurchen am Kugeltopf sind m. W. im 13. Jhdt. schon anzutreffen… klar, die Nutzungsdauer der Gefäßform geht länger. Da hast Du vollkommen recht. @Miss Universe (G_G): gibt es bei dem zweiten Gefäß angeschlagene Stellen, an denen man das “Innere” der Wandung sehen kann? Gruß Irminfried

Also, das Gefäß ist sehr gut in Schuss, “leider” habe ich so eine Stelle nicht gefunden. Hier aber nochmal ein Bild wo man das Innere ein wenig besser sehen kann. Ich habe gerade kein besseres & kaum Zeit ein besseres zu machen.