Die Schuld der Europäer??

Hallo. Ich habe vor kurtzem meine Geschichtsklausur geschrieben. Sie handelte von der Kolonialzeit und bestand aus drei Fragen. Die letzte dieser Fragen war eine sehr eigenartige und wie ich fand gute Frage. Sie lautete. " Wie denkst du über die Lage Afrikas? Inwiefern waren die Europäer Schuld an dem Elend?" diese Frage geht mir seither nicht mehr aus dem Kopf und ich würde mich wahnsinnig über Meinungen anderer Freuen. Wir bekamen ebenfalls einen kleinen Text den wir lesen sollten. Er war von einem Europäer in den letzten Jahren verfasst worden. In diesem Text schilderte er die Zustände in Afrika zur Zeit der Kolonialzeit. Beim Lesen stolperte ich über volgenden Satz:" Ausserdem sollte man vielleicht erwähnen, dass schon Sklaverei in Afrika herschte, bevor die Europäer dort an Land gingen!" Was haltet ihr von diesem Satz? Ist das eine rechtfertigende Aussage für den Sklavenhandel den sie trieben? Hier meine Meinung dazu: Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht. Dieser Satz, dass es schon Sklavenhandel gab als sie an Land gingen spukt seither in meinem Kopf herum. Ich war so empört darüber. In meinen Ohren klingt es nach einer entschuldigung. Nach einer Entschuldigung dafür viel zu viele Menschen in ein viel zu kleines Schiff zu quetschen. Eine Entschuldigung dafür das von diesen Menschen nur einer aus drei Lebend auf den Kanarischen Inseln oder in amerika ankam. Eine Entschuldigung dafür Menschen schlechter behandelt zu haben als jedes Tier, Menschen juristisch als Eigentum betrachtet zu haben, Menschen zu einem DING erklärt zu haben. Und dann dieser Satz! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll!!! Sie haben diese Menschen in ein fremdes Land gebracht, ihnen ihre Religion und alles was sie mit ihrer Heimat verband genommen!!! Rechtfertigt die Tatsache dass es schon Sklavenhandel in Afrika gab, dass sie so etwas taten? Ist dieser Satz akzeptabel? Rechtfertigend? Bitte schreibt eure Meinungen dazu. Ich finde dieses Thema unheimlich interessant und es ist es wert darüber nach zu denken! Annine

Hallo Annine, der Satz über den Du Dich erregst,ist auf jedenfall korrekt.Die Sklaverei ist keine Erfindung der “europäischen Kolonialherren”.Darin wirst Du mir bestimmt nicht widersprechen.Die Sklaverei ist so alt wie die Menschheit,wenn sie zwischendurch auch andre Namen hatte.:-(Ob sie nun als Sklaven,Unfreie,Leibeigne oder sonstwie bezeichnet wurden,so waren es doch immer Menschen die ihrer persönlichen Freiheit beraubt waren und für deren;am besten nenne ich es wohl mal Körper;bezahlt wurde,wohlgemerkt nicht (!!!) für ihre Leistung (dann wären wir ja fast alle Sklaven;-)) Und die derzeitigen Lebensbedingungen in Schwarzafrika an den Folgen der Sklaverei festzumachen erscheint mir ein wenig zu simpel und unsachlich !:-(Ich würde die Ursache viel mehr im momentanen desolaten Zustand vieler Afrikanischer Staatssysteme suchen.Schlagworte hierzu : Korruption,Machthunger,Geldgier,e.t.c. Das es auch anders geht sieht man z.B. in Staaten wie Gambia,Kenia und Namibia.Viele Staaten Afrikas machen auf mich einen Eindruck wie Deutschland vor der Reichsgründung 1871,damals waren es ein Haufen Kleinstaaten die sich nicht einigen konnten,in Afrika sind es Stammesfehden die eine Einheitliche Regierung fast unmöglich machen (siehe auch aktuelles Beispiel Afgahnistan).Es ist wohl richtig,daß durch die Kolonialherrschaft der Europäer eine eigenstaatliche Entwicklung dieser Staaten unterbunden oder behindert wurde,aber ist sie dennoch nicht schuld an Glaubenskriegen (Sudan und Tschad) an Stammeskriegen (Ruanda) oder Naturkatastrophen (Mosambique). Ich hoffe daß sich aus diesem Thema eine angeregte Diskussion entwickelt da mich dieses Thema auch interessiert:-) In diesem Sinne Gruß Glaubnix

Hallo Glaubnix. Ich zweifle ja auch gar nicht daran, dass es die Sklaverei nicht schon vorher in Afrika gegeben hat. Ich finde nur, dass dieser Satz ganz und gar nicht als Entschuldigung dienen kann. ich meine, nur weil es es da schon gab hat es ihnen doch nicht das Recht dazu gegeben soetwas zu tun! Sklaverei war sicher nie schön, und ich weiß nicht wie die Afrikanischen Stämme ihre Sklaven behandelten, aber ich glaube schon, dass es ein großer Unterschied ist einfach nur in einem Nachbarland Sklave zu sein, als mehrere Monate eingekerkert in einem Schiff mit 100 von anderen Gleichgesinnten ohne Toilette und was weiß ich obs da überhaupt essen gab. Sie haben die Leute da unten sterben lassen und sich kein Stück darum gekümmert. Das finde ich einfach abscheulich!!! Hätten es schon Hochhäuser in Afrika zu dieser Zeit gegeben und hätten sie gesehen dass siech die Afrikaner dort hinunterstürtzen um bei Gott zu sein oder so, hätten sie es ihnen dann auch nachgemacht? Ich meine, das ist doch keine Entschuldigung. Das ist sogar eine derbe schlechte Ausrede. Nichts hat ihnen das Recht dazu gegeben, rein gar ncihts. Die Sklaven in Afrika waren sicher von verfeindeten Stämmen und auch wenn es öfter Kriege und Gefangene gebgeben hat hätte dieses interne Problem nicht so ein riesiges Loch in die Befölkerung reissen können. Die jetzigen Religionskriege, ja, das ist ein guter Punkt. Ich weiß nicht wie viele Religionen es dort gibt. Das was ich jetzt schreibe wird sicher nicht der 100% Fall sein, aber es ist auch present. Die Menschen kamen dort drüben an und waren allein. Die Religion die die meisten Sklaven auf einer Farm besaßen haben die anderen meistens annehmen müssen. Die Christen wollten ihnen ihren Glauben aufzwingen, oder taten es, wie man das auch nennen will. Einige wechselten den Glauben zum Katholizismus, andere setzten ihre Götter auf die Plätze von Jesus&Co und hatten somit eine Geheisprache. Beteten sie zu Jesus, so beteten sie nicht zu ihm, sondern zu einem von ihnen gleichgestellten Gott ohne dass die Kolonialherren es bemerken konnten. Nun ist alles vorbei und viele kehren zurück nach Hause. Die Religion hat sich in beispielsweise Nigeria weiterentwickelt und sie bringen nun eine vollkommen fremde zurück in die Heimat, nämlich die bewahrte. Die, die sich auch hatten als sie von zu Hause vortgeholt wurden. Daraus können auch Kriege oder Streitigkeiten entstehen. Also, vielleicht ist da auch ein kleiner anteil der Religionskonflikte an dem die Europäer mit zu schaffen hatten. Meinst du nicht??? GLG annine

Hallo Annine, natürlich ist der Sklavenhandel aus heutiger Sicht in keinster Weise zu rechtfertigen und gerade die Sklavenindustrie der frühen Neuzeit ist abscheulich und zynisch. Aber leider haben sich auch die Afrikaner nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die weißen Händler haben die Sklaven nämlich von schwarzen Händlern abgekauft, die die Sklaven im Inneren des Kontinents gefangen haben. Es sollte niemals in der gEschichtsforschung um Rechtfertigung gehen, sondern um das Erforschen der Tatsachen und deren Interpretation. Deswegen darf auch die Rolle der schwarzen Sklavenhändler nicht verschwiegen werden. Schlabberwutz

Ja, ich weiß und ich finde es schrecklich dass sie sich gegenseitig ausgeliefert haben nur um ein größeres Territorium zuu Haben oder um Geld zu verdienen. Kennt man denn die Gründe dafür? Also, ich meine, kennt man etwas über den Beginn. Kamen sie an und sagten:" HEY, ich bin Sklavenhändler, willst du welche haben? Ich besorg dir welche!"??? Was weiß man eigentlich über die Zustände in Afrika zu als das alles anfing? GLG Annine

Der Beginn dürfte irgendwo in der Steinzeit liegen. Schon die alten Ägypter schätzten die Sklavenhaltung. Danach die Römer und später die Araber. Den Christen war der Sklavenhandel verboten, aber mit den Gründungen der überseeischen Kolonien in Amerika und Asien wurden viele Arbeitskräfte benötigt. Europäische Sklavenfänger befuhren also die afrikanische Küste, bauten Forts an derselben und jagten Sklaven. Die Afrikaner nutzten diese Forts, um ihre Nachbarn als Sklaven zu verkaufen (manchmal sogar Leute aus der eigenen Familie) und gegen Waffen, Schnaps und andere Errungenschaft der Zivilisation zu tauschen. Die Sklaverei ist so alt wie die Menschheit, es gibt sie sogar heute noch und es wurden keineswegs nur schwarze Menschen versklavt.

Ein bißchen muß ich jetzt die schwarzafrikanischen Sklavenjäger in Schutz nehmen; denn die Sklaverei in Schwarzafrika war etwas anders gelagert. (Ein wenig vergleichbar mit der Sklaverei im klassischen Griechenland.) In Afrika für Afrikaner gefangene Sklaven wurden meist in den Stammesverband integriert und hatten auch die Chance von ihrer Anfangs unterprivilegierten Stellung in eine geachtetere einzusteigen. Sie gehörten zur Familie. Einige konnten auch später, wenn sie dann noch wollten, nach Hause zurückkehren. Was die Europäer und weißen Amerikaner dann mit den Sklaven gemacht hatten, lag nicht im normalen Bereich. (Aber wahrscheinlich hätten sie sie trotzdem verkauft, auch wenn es von Anfang an klar gewesen wäre.) In der Antike war das Ganze noch ein wenig anders. Da muß man sehr stark auf die Kultur und die Zeit sehen, wenn man wissen will, was Sklaverei bedeutet; denn zwischen einem Sklaven in einem griechischen Handwerksbetrieb um 500 vC, der quasi Teil der Familie war, und einem römischen Latifundiensklaven von 100 vC, der von seinen Herren auch schon mal um einer Bagatelle wegen im wörtlichen Sinne zu Fischfutter zerstückelt worden ist, liegen Welten. In der Antike war Sklaverei allgemein selbstverständlich, wenn auch oft das Schicksal der Sklaverei beklagt wurde. Neben den Christen, die die Sklaverei eher von innen her durch einen brüderlichen Umgang aushölten, waren es auch die Stoiker, die die Sklaverei ablehnten, (was Stoiker im praktischen Gebrauch nicht davon abhielt Sklaven zu besitzen). In allen umgebenden Kulturen gab es die Sklaverei, von daher nahm man es als Naturgegebenheit hin. Man konnte sich die Wirtschaft ohne Sklaven auch gar nicht vorstellen.

Ja ich denke auch dass die Verhältnisse nicht miteinander verglichen werden dürfen. Der große Unterschied zwischen der antiken und neuzeitlichen Sklavenpraxis ist meiner Meinung nach vor allem, dass die Aufklärung dazwischensteht. Für den Menschen der Antike war s einfach normal einen oder mehrere Sklaven zu haben, wenn man es sich leisten konnte. In der Neuzeit war das Bewußtsein von Menschenwürde vorhanden und insbesondere die Praxis der amerikanischen Südstaaten ist zutiefst menschenverachtend gewesen. Als der Sklavenhandel in Europa verboten wurde und der Nachschub ausblieb verlegte man sich in den Südstaaten auf Sklavenzucht. Wirklich abartig

Hallo Rudiratlos. Ich danke dir. ENDLICH ist mal jemand da, der etwas mehr weiß über die Sklaverei in Afrika. Also war die Sklaverei dort eher wie in Griechenland/Rom sagst du . Da liegen ja wirlich Welten dazwischen. Also, wenn ich jetzt auf deine aussage aufbaue und zurück kehre zu meinem so geliebtenm Satz, dann versteht man die Aussage ja noch weniger. “Als wir an Land gingen gab es ja schon die Sklaverei”. Aber es war ja gar nciht DIE Sklaverei die sie fortführten. Also, ich frage mich wirklich mit welchem Recht sie das getwn haben. Egal welche Nationalität sie hatten. Ich finde es aber sehr schön, dass du dich heir gemeldet hast und etwas Licht in die Sache gebracht hast. Das was du schreibst stimmt auch mit meinen Vermutungen überein. Nämlich dass es eine vollkommen andere art von Sklaverei war, als die der Europäer und Amerikaner. GLG Annine

Hallo Schlabberwutz. Was schreibst du da? Sie hanen sie GEZÜCHHTET, als sie keine weiteren GELIEFERT bekamen? GEZÜCHTET? So wie man sich heute Hunde oder Katzen hinzüchtet??? Das ist ja,… Also, da finde ich gar keine Worte für. Das ist ja wirklich ABSCHEULICH. Wie kann man so etwas tun??? Weisst du mehr über diese Verhältnisse? Es würde mich sehr interessieren da mal näheres drüber zu erfahren. GLG Annine

“Als wir an Land gingen gab es ja schon die Sklaverei”. Aber es war ja gar nicht DIE Sklaverei die sie fortführten. Also, ich frage mich wirklich mit welchem Recht sie das getan haben. Egal welche Nationalität sie hatten. Mit dem Recht das die Evolution ermöglicht, das Recht des Stärkeren! Wenn Du so denkst, muß ich an die armen Neanderthaler denken und meinen Vorfahren Schuldzuweisungen an dessen Untergang geben. In der Natur gibt es kein Mitleid, sondern nur das Gesetz des Stärkeren und somit das des Überlebens. Selbst wir, eine so hochzivilisierte Kultur, sind von diesen Grundzügen der Natur nicht frei. Der Egoismus wird uns immer anhängen und somit uns einen eigentlichen Fortschritt verwehren. Anders betrachtet, sind wir nichts anderes als Sklaven eines Systems der organisierten Ausbeutung. In jeder Hochkultur die die Menschheit hervorgebracht hat, ist dieses Prinzip zu erkennen und auch Grundlage für solch eine Kultur. Der Reichtum ist zum Großteil auf die Unterdrückung anderer “Völker” zurückzuführen. Was machen wir heute??? Made in China u.s.w. ! Das was wir uns auf die Brust heften können, sind solche Katastrophen wie der Aralsee. Durch unsere übertriebenen Bedürfnisse und die politischen sowie auch wirtschaftlichen Bedingungen eines Staates haben zur größten Katastrophe der Neuzeit geführt. Dieses ist aber den Endverbraucher relativ schnuppe. Baumwolle ist reine Biologie und somit tut man etwas für die Umwelt. Die Grünen lassen grüßen. Gratuliere Herr Fischer. Unterdrückung von Randgruppen haben wirklich nicht erst die Europäer eingeführt. In Süd und Mittelamerika zeugen Teilweise noch heute die Hinterlassenschaften von Kulturen davon, was früher dort los war… Die Wickinger u.s.w. sind für Europa so ein Pseudonym. Wenn man es aus der Zeit heraus betrachtet, waren solche Handlungen normal und jeder der die Möglichkeit dazu hatte, hat sie auch genutzt. Bevor man das Früher verurteilt, sollte man beim heute anfangen und da hat die Menschheit noch sehr viel zu tun. Ohne die Armut gebe es kein Reichtum. Das ist auch das Motto vieler Hilfsaktionen in Afrika. Sie gehen nicht auf die Menschen und die örtlichen Gegebenheiten ein. Wenn z.B eine Konservenfabrik gebaut wird und damit einen ganzen Wirtschaftszweig in der Region lahm legt,sowie eine Überfischung der Gewässer getätigt wird, ist das in meinen Augen eine Verschleierte Ausbeutung. Das Schlimme ist, das die UNO fleißig bei mitmacht. Frage mal diese Menschen nach ihrer Zukunft. Wenn Du ein Pferd nimmst und es dort gegen ein Kind eintauschst ist das Menschenhandel, der von den Zivilisierten dieser Erde verurteilt wird. Die Eltern sehen darin ein gesichertes Überleben des Kindes. Andere Menschen müssen den Tribut für unseren Wohlstand bezahlen. Sicherlich, es gibt in Afrika auch genügend Hausgemachete Probleme. Überbevölkerung ist so eins. Früher sind die Stämme in Dürreperioden weitergezogen. Auf Grund der damaligen Population war das auch möglich. Heute undenkbar. Also muß künstlich vom Menschen selber diese Population geregelt werden. Dank des Papstes und seiner Anhänger ist dies nicht ohne weiteres möglich. Uns werden also spätere Generationen wohl genauso verurteilen wie Du die damaligen. Die Menschen lernen es wohl doch nie.

Hallo xenon. Du hast aber einen ganzen Batzen geschrieben, mal sehen ob ich auf alles eingehen kann. Das Recht des Stärkeren? Identifizieren sich die Menschen denn heutzutage noch mit diesem Satz? Ich hören ihn eigentlich nur in Bezug auf Tiere. Aber dass der Mensch ein Tier ist streitet fast jeder ab. Aber es ist natürlich richtig. Alles was um uns herum geschieht basiert auf Macht, Reichtum, Stärke. Wenn ich ehrlich sein soll finde ich das persönlich auch ziemlcih schrecklich! Zu dem Neandertaler muss ich sagen, dass da nicht nur unsere Vorfahren mitspielen. Es gab ebenfalls Klimaveränderungen. Ein Neandertaler war so ausgestattet, dass er in kaltem und herbem Wetter überleben konnte. Wärme war glaub ich nciht so sein Ding. Dadurch dass sie immer Umherzogen waren ihre Gruppen auch nict sonderlich groß, wenn man mal mit einer heutigen Population vergleicht. Ich glaube sie wären sowieso ausgestorben, weil sie den abrupten Klimaveränderungn einfach nicht standhalten konnten. Ob das richtig ist kann aber gerne angezweifelt werden, da ich kein Neandertalerspezialist sondern nur Schüler bin=O) Sicherlich spielen heutige Gegebenheiten wie der Papst oder Überbevölkerung heute eine große Rolle. Ich frage mich nur, wie viel der Sklavenhandel der Kolonialherrschaft dazu beigetragen hat, weil ich glaube, dass viele Verhältnisse die nun dort herrschen auf diesen Sklavenhandel zurückzuführen sind. Und uns verurteilen müssen nicht nur die späteren Generationen, das können wir auch jetzt shon=O) GLG Annine

Das mit der Sklavenzucht ist übrigens nicht ganz neu. Das gab es auch schon in der Spätzeit der römischen Antike als durch längere Friedensperioden (also nur noch Verteidigungskriege, die nicht so viele Sklaven brachten) der Sklavennachschub fehlte. Soweit ich weiß, war das aber nicht sehr erfolgreich (und für damalige Verhältnisse vergleichsweise teuer). Weiß da irgendjemand mehr? In der Neuzeit begann die Versklavung damit, daß man sich nicht einigen konnte, wer ein Mensch ist und wer nicht. Als man nämlich nach Amerika kam, stellte sich die Frage, sind das Menschen oder nicht. Im damaligen Weltbild stammten ja alle von Adam und Eva ab. Nach der Sintflut ging das Spielchen neu los mit den Söhnen Noahs und ihrer Frauen. Sem (Asien), Ham (Ägypten=Afrika) und Japhet (Europa). Von Amerika stand da aber nichts drin. Auch die Gebildeten, die den Koran kannten lasen da ähnliches. Woher also sollten in Amerika die Menschen kommen. Mit dieser Pseudobegründung begannen die Eroberer (Spanier und Portugiesen) die dortigen staatenbildenen “Affen” zu versklaven. Ein Dominikanermönch (las Casas) http://www.bigoid.de/conquista/biographien/casas.htm, der dort Bischof war, erreichte - wieder in Spanien - ein das Verbot der Versklavung der Indianer vom spanischen König. In einem berühmten Disput wiederlegte er die Ansicht, daß die Indianer keine Menschen seien. Da aber die Minen weiterhin Arbeitskräfte brauchten, die versklavten Indios wie Fliegen starben, machte er leider den unseeligen Vorschlag, Afrikaner dafür zu nehmen, weil sie robuster seien (hat er später stark bereut). Für die Indianer Südamerikas kam das aber mehr oder weniger alles zu spät, da aufgrund von eingeschleppten Krankheiten und der Sklaverei in Mittel- und Südamerika fast 90-95% der indigenen Bevölkerung starb. (Die Indianer hatten fast durchweg die Blutgruppe Null, was sie für viele Krankheiten extrem anfällig machte, frag mich bitte nicht, wie das damit zusammenhängt, das weiß ich nicht. Hab ich selbst nur gelesen.) Die Spanier umgingen das Verbot von Kaiser und Papst, indem sie gefangene Indios kauften und Sklaven aus Afrika einzuführen begannen. Richtig brutal wurde es dann aber erst in der von euch angesprochenen Welle der Sklavenhändler für Nordamerika. Das wissen die meisten nämlich gar nicht. Die Auswanderer aus Europa waren im Anfang zumeist religiöse Fundis protestantischer Färbung auf der Flucht, unterdrückte Minderheiten, die ins gelobte Land (Sprachregelung aus der Bibel). Der Gedanke, daß die Indianer Nordamerikas Menschen waren, lag ihnen noch weit ferner als den katholischen Spaniern und Portugiesen. Für sie war die Kolonisierung sowas wie der Einzug Israels ins gelobte Land. Die Völker, die dort wohnten wurden mehr oder minder gnadenlos ausgerottet und zwar ziemlich brutal - ohne störende diskussionen in Europa. “Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.” stammt zum Beispiel aus dieser Zeit. Man nimmt an, daß von den 20-40 Millionen Indianern Nordamerikas (Schätzungen gehen weit auseinander) zu Beginn des 19. Jhd noch ca 100.000. übrig waren. Als dann die Plantagen im großen Stil Arbeitskräfte verlangten, bezog man sie aus den schon gebahnten Wegen der Spanier, die man nach und nach aus der Karibik, Kalifornien, Texas, Kuba … vertrieb. (Die meisten Angaben habe ich aus dem Kopf zitiert. Es kann sein, daß sich da schon mal ein Schnitzer eingeschlichen hat.)

Das alles hast du aus deinem Kopf zitiert? Du scheinst ja ziemlich informiert zu sein. Ja, das mit den indianern ist dann auch noch so ein schrecklich düsteres Kapitel in der Geschichte. Ist das nicht einfach nur schrecklich? Ich kann sowas wirklich nicht verstehen, ich meine, das ist doch total grauenvoll. Sie haben also zwei “Rassen” beinahe ausgelöscht nur wegen ihrer scheiß Baumwollfarmen und anderem Mist, weil sie sich selbst zu schade dazu waren mit anzupacken. Ich finde das einfach wiederlich. Dan hätten sie sie wenigstens noch normal behandeln können. Wie kann man überhaupt dazu kommen zu beschließen was Mensch ist und was nicht??? Wussten sie eigentlich dass wir ursprünglich alle mal schwarz waren? Wenn sie die heutigen Erkenntnisse hätten, wäre ihnen das nichtr ziemlich peinlich??? Naja, den Made in China people ist ja auch ncihts unangenehm. Der MEnsch lernt wirklich nicht dazu habe ich das gefühl. GLG Annine

Ich befürchte leider, daß das denen nicht peinlich wäre. Schau dir doch nur mal die heutige abendländische Gesellschaft an. Der Krieg auf dem Balkan hat allen Hohn gesprochen, die meinten, heute nach der Aufklärung etc pp sei sowas nicht möglich. (Die Sprüche konnte man nach dem ersten Weltkrieg genauso hören: Sowas passiert hier in Europa nie wieder.) Die ersten Europäer, die zB Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien entdeckte, waren Angehörige des Christusordens (ein Kreuzritterorden, der nach der Zerstörung des Templerordens entstanden war). In Portugal und Spanien wollte man aber auf die kampferfahrenen Ordensritter nicht verzichten, nur weil der französische König seine kronisch leere Kasse auf ihre Kosten bereichern wollte. So wurde dieser neue Orden gegründet. Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte. Diese ersten Europäer hatten noch überhaupt noch wenig von dem späteren Überheblichkeitsgehabe der Europäer. Neben dem Gewürzhandel (Seeweg nach Indien, weil die Muslime die Landwege kontrolierten), suchten die Portugiesen nämlich auch nach dem sagenhaften Priesterkönig Johannes, der im ganzen Mittelalter eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt hat. Mit Ihm - so die Europäischen Gedanken - könnte man dem sich aggressiv militärisch ausbreitenden Islam Herr werden. Mit den Einheimischen ging man zunächst relativ freundlich um. Ausnahme waren natürlich die direkten muslimischen Konkurrenten, arabische Kaufleute, die den Abschluß ersten Verträge in Vorderindien in Calicut 1498 unterbanden. Als er bei seiner zweiten Reise 1502-04 in Mosambique wieder auf eben diesen Widerstand der arabischen Händler stieß, machte er sie kurzerhand platt. Leider waren die folgenden Europäer nicht so gesinnt. Portugal errichtete auch in Brasilien Handelsniederlassungen. Und rate mal, wer dort die Indianer fing, die die Spanier auf Erlaß des Papstes und des spanischen Königs nicht mehr versklaven durfte? Richtig, die Portugiesen, die sich darum um nix scherten.

Hallo Annine, Dir scheint das mit der Sklaverei gehörig gegen den Strich zu gehen;-) Aber es ist und bleibt nunmal eine unumstößliche Tatsache das es sie gegeben hat,immer noch gibt und wohl auch weiterhin geben wird.[:/]Wenn sie auch anders heißt . Es ist aus unserer heutigen Sicht vielleicht unverständlich,doch gehört es eben auch zur Geschichte sich mit der “damaligen” Zeit auseinanderzusetzen. Es war eben zur damaligen Zeit genauso üblich einen Sklaven zu kaufen wie heutzutage ebend ein Auto.Und wenn man es ganz genau nimmt,gab es in Deutschland vor ca. 60 Jahren auch noch eine Form der “Sklaverei”------>Ostarbeiter,Fremdarbeiter e.t.c.,ergo wären unsere (Groß)eltern also auch “Sklavenhalter”:wink: Denn nichts anderes waren die Sklaven der Ägypter,der Griechen,der Römer,der Perser und was weiß ich noch alles für Völkerscharen,als schlicht und ergreifend Kriegsgefangene.Im dritten Reich wurden Kriegsgefangene nach Verteilerschlüssel in die Landwirtschaft geschickt und dort mußten sie arbeiten,ihrer persönlichen Freiheiten beraubt und ich denke mal,daß sich gewisse Regierungsstellen diese Einsätze auch haben bezahlen lassen Aber hier kam es eben auch zu (ungewollten) Nebeneffekten;die Fremdarbeiter wurden in Familien integriert,es gab persönliche Beziehungen e.t.c. Und ich möchte hier einmal behaupten,daß die deutschen Landwirte es nach einer gewissen “Anlaufphase” als normal ansahen,daß sie eben einen “Hiwi” oder Fremdarbeiter auf dem Hof hatten. Ich möchte diese Vorgehensweise hier auf gar keinen Fall gutheißen,denn es gab auch andere Beispiele z.B. Dora-Mittelbau. Es ist also relativ einfach das ganze als Ungerechtigkeit abzutun,aber wenn man sich die näheren Umstände ansieht,wie z.B. vorherrschende Wirtschaftsform,Sozialökonomie und nicht zuletzt einfach das Zeitalter muß man feststellen,das Staaten/Reiche wie das klassische Griechenland oder das “Alte Rom” ohne Sklaverei gar nicht existiert hätten.Und wenn du schreibst,daß die Pflanzer wegen ihren “scheiß Baumwollfarmen” fast zwei Rassen ausgerottet haben hast Du zwar primär recht,jedoch wenn Du Dich ca. 250 Jahre zurückversetzt war es eben damals die normalste Sache der Welt für die sogar ein dreijähriger Krieg vom Zaun gebrochen wurde . Es ist aus meiner Sicht notwendig sich erst einmal mit der Epoche auseinanderzusetzen,versuchen sie zu verstehen und dann sein Urteil fällen,leider. in diesem Sinne Gruß Glaubnix

Hallo Glaubnix. Glaub mir, ich habe mich mit der Epoche auseinader gesetzt. Ich habe mich sogar mit vielen Epochen auseinandergesetzt um genau zu sien und dort auch die Sklaverei betrachtet und in meinen Augen war sie nirgends so grausam wie in der Kolonialherrschaft. Verglichen mit den meisten römischen Sklaven, also, für mich ist das schon beinahe kein Vergleich. Zwar gab es auch zu dieser Zeit Farmsklaven, aber nicht in diesem Maße. Die meisten waren ja bei den Familien als Lehrer, Maurer oder sonstiges und sie bkamen auch Geld und die Gelegenheit sich freiizukaufen. Ob das nun klug war oder nicht ist ja wiederum etwas anderes. Die Kolonialsklaven wurden ja einfach verschleppt und mussten sich zu Tode schuften. Da war es egal ob sie eigentlich Lehrer waren oder so. (Zugegeben, Lehrer waren wohl die wenigsten.) sie haben bei ihnen im Persönlichen alles zerstört. Ich weiß nicht wie es in Rom war. Durften Sklaven dort ihre eigene Religion behalten? Wie auch immer, in der Kolonialzeit durften sie es nicht. Man zwang ihnen den Katholizismus auf und da schreibe ich bewusst aufzwingen, weil es nichts anderes war. Das alleine finde ich schon ist ein großes Verbrechen, Leuten ihren Glauben nehmen zu wollen!!! Selbstverständlich hat und wird es immer Sklaverei Geben, aber ich habe ihn noch nie in einen so großen ausmaß gesehen wie zu dieser Zeit. Vielleicht sind wir ja alle Sklaven. Wer weiß das schon? Glg Annine

Ich muß Annine recht geben: Die Sklaverei der Neuzeit hat ein ganz anderes Format, als das der Antike. Den Sklavenhändlern war durchaus bewußt, dass es sich um Menschen handelte, Aufklärung und Humanismus hatten sich auch in Amerika durchgesetzt. Die Menschenrechte standen bereits in der amerikanischen Verfassung (die Idde wurde bereits im 17. Jh. geboren). In vielen Staaten Eropas war die Sklaverei bereits verboten. Somit ist die neuzeitliche Sklaverei nicht mit Mentalität und Zeitgeist zu entschuldigen und die Amerikaner müssen sich im egensatz zu riechen und Römern damit auseinander setzen, was sie bisher nicht oder nur unzureichend tun. Der Sklavenhandel hat sich zu einer regelrechten Industrie mit Zuchtfarmen und der Einrechnung von betriebsbedingten Ausfällen (das heißt man rechnete in die Kosten/Nutzungsrechnung schon gleich ein paar tausend tote Neger mit ein) entwickelt. Und dabei waren (und sind) gerade die Südstaatler die größten Moralisten und religiöse Eiferer überhaupt.

Es tut mir leid, wenn ich die Sklaverei in der Antike vielleicht ein wenig zu idyllisch gezeichnet habe; das will ich hier noch einmal berichtigen. Wenn Du das Pech hattest Ende der republikanischen Zeit Anfang der Kaiserzeit im Imperium Romanum als Latifundiensklave zu landen (und das waren die weitaus meisten nichtgriechischen Sklaven), dann hattest Du ein echtes Problem. Du hattest eine Durchschnittslebenserwartung von ca 1-3 Jahren. Schlechter waren nur noch die Galerensklaven dran 1 Jahr im Schnitt. Das aber nur, falls dein Chef nicht irgend ein Sadist war, der die einfach mal für seine Fischchen zerschnippeln ließ. Es sind sogar (einzelne) Fälle bekannt, wo als Sklaven extrem billig waren, daß manche Feinschmecker daraus Wurst bereiten ließen. Auch für das alte Reich in Ägypten dürfte es lustigere Dinge gegeben haben als in der Sonne tonnenschwere Steinchen über Rollen zu ziehen oder Lehmziegel zu fertigen, wobei man für Ägypten annimmt, daß es zu gewissen Zeiten im Alten Reich relativ Wurscht war, ob Du freier Bauer oder Sklave warst. Eine Theorie zu den Pryamiden ist nämlich, daß es - neben der unbestritten religiösen Hauptdimension - gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren, um das Heer der arbeitslosen Freien und Sklaven während der trockenen Zeit des Jahres zu beschäftigen und zu ernähren, damit sie sozial nicht auf blödsinnige Gedanken wie Freiheit und Revolution kommen, weil sie nicht verhungern wollten. Was zumb Beispiel den Israeliten in der Bibel angetan wurde (Buch Exodus erstes Kapitel, oder evangelisch ausgedrückt 2. Buch Mose Kapitel 1), war von dem, was die Arbeit anbelangt, eben nichts ungewöhnliches und mußte auch von allen einfachen Ägyptern gemacht werden.

Du hast die Sklaverei nicht zu idyllisch geschildert. Zum Teil war es ja so, leider war es dann zum anderen Teil auch so wie du jetzt geschrieben hattest, nämlich diese harten Bedingungen auf den Gaalleren. Zu dieser Zeit kam es absolut darauf an WO man Sklave war und WAS man zu tun hatte. Da gab es ja die wildesten Unterschiede. Sie haben doch keine Wurst aus Sklaven zubereitet? Also das klingt jetzt echt schon nciht mehr schön. Ganz ehrlich, wo hast du den das aufgegabelt??? Das meinst du doch nicht im ERnst oder??? Also, dsa kann ich mir nicht vorstellen. Das will ich mir auch lieber gar nciht vorstellen!! Das in Ägypten waren soweit man vermutet Freiwillige, oder eben wie du schreibst eie´ne Behebung der Arbeitslosen&Co. Probleme. Ausserdem bauten sie etwas womit sie ihrem Pharao die Möglichkeit gaben unsterblich zu werden, und das könnte ja auch eine große Ehregewesen sein. Wer weiß das schon so genau. Kann ja wirklich sein dass sié für einen geliebten Pharao soetwas “gerne” bauten… aber ich hab echt keine Ahnung davon. Ich weiß nicht einmal ob jemals ein Pharao geliebt wurde=O) GLG Annine