Feuchtbodensiedlungen

Hallo, habe mich in letzter Zeit etwas mit dem Thema Feuchtbodensiedlungen beschäftigt, jedoch konnte ich nirgends genau finden, weshalb die Menschen überhaupt ihre angestammtes Siedlungsgewohnheiten geändert haben und anfingen, diese Siedlungen zu errichten

Das Seeufer musste nicht erst aufwändig gerodet werden. Die Nahrungsquelle sowie Baumaterial (Schilf) war gleich vor Ort, und eine Seeufersiedlung war wasserseitig schwer angreifbar. Angenehm darf man sich das Leben dort im Winterhalbjahr nicht vorstellen. Dauernd diese feuchte Kälte - brr.

Ein weiterer Aspekt ist die Nahrungsbeschaffung. Der See oder der Fluß waren quasi vor der Haustür. Ich denke das es interessant ist bei solchen siedlungen sich die naturräumliche Gliederung der Umgebung und das Klima zur Zeit des Bestehen anzusehen. Weiterhin denke ich, dass eine Aussage über das WARUM nur für die einzelne Siedlung getroffen werden kann. Unterschiedliche Siedlungen werden unterschiedliche Gründe haben.

Noch ein Aspekt wäre die gute »Verkehrsanbindung« durch die »Wasserstraße« als Standortfaktor.

Ja, sie hätten ja auch 500m weiter weg bauen können, wo der Untergrund nicht so sumpfig war. Das ist ja eben die Frage, weshalb sie einen solchen Untergrund überhaupt in Betracht gezogen haben.

Das ist ja eben die Frage - die wir Dir beantwortet haben. Oder sind Dir unsere Antworten nicht nachvollziehbar oder nicht ausreichend? Wenn ja, warum.

um welche siedlung(en) geht es denn konkret? es gibt ganz unterschiedliche feuchtbodensiedlungen…solche in mooren, sümpfen, solche an seeufern, solche auf inseln…auch ziehen die sich zeitlich ja vom neolithikum bis in die eisenzeit hinein…

Hier gehts insbesondere um Ehrenstein und Pestenacker

Das ist ja eben die Frage - die wir Dir beantwortet haben. Oder sind Dir unsere Antworten nicht nachvollziehbar oder nicht ausreichend? Wenn ja, warum.
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Also es sit a einfacher, ein Haus irgendwo auf festem Boden zu bauen als an einem Ufer von Fluss/See usw. Meine Frage ist einfach, weshalb man diese Schwierigkeiten und Probleme dennoch in Kauf genommen hat. Die Argumente mit Verkehrsanbindung und Nahrungsversorgung durch den Fluss sind ja nachvollziehbar, aber wäre es denn so von Nachteil gewesen, wenn ich die Siedlung ein Stück weiter weg gebaut hätte und dafür eben auf die Problematik des Untergrunds verzichtet hätte? Eben dieser Gedankengang “ich baue hier meine Siedlung, ich hab zwar Probleme mit dem Untergrund, aber das ist es mir wert” interessiert mich. Warum war es das für dei Menschen wert?

Also ich kann dir für den Zürichsee sagen: Da gibt es breite Strandgürtel, die völlig baumfrei sind, das heißt: man kann sofort bauen. Dann ist der Untergrund da Seekreide, sodass man die Pfosten da einfach direkt in den Untergrund schlagen kann, ohne dafür extra Löcher auszuheben. noch ein Vorteil… Kommunikation und Transport waren im Neolithikum schon sehr bedeutend. Außerdem musste man kein Wasser schleppen oder aufwendige Brunnen bauen. gleiche frage ist: Warum siedeln die menschen heute noch an Flüssen, obwohl diese ständig über die Ufer treten können und dann ganze städte unter wasser setzen? Oder auf Inseln? Man hat ja auch nicht durchgehend an den Ufern gesiedelt…wen der Seespiegel mal wieder hoch war, musste man zwangsläufig in höheres gelände umziehen, aber diese siedlungen sind eben einfach meistens nicht bekannt. man kam aber immer wieder an dieselben stellen zurück… Warum man damit letztlich angefangen hat, ist schwierig zu beurteilen…Vllt liegt es daran, dass die mesolithischen jäger/sammler ebenfalls an diesen seenahen orten ihre lager hatten und sowas wie eine tradition dahinter steckt…ist aber nur ne theorie :wink:

Hier zwei entscheidende Punkte: 1. Es war mit den Werkzeugen der Jungsteinzeit unendlich mühsam einen Bauplatz in den damals vorherrschenden dichten Urwald, mit Baumriesen die Jahrhunderte alt waren, zu schlagen. Da damalige Siedlungen meist nach kurzer Zeit genutzt, und danach verlagert bzw. aufgegeben wurden, hat man seine Kräfte sinnvoller eingesetzt und das baumlose Ufer genutzt. 2. Mit beginnender Sesshaftigkeit brachen kriegerische Konflikte unter Menschengruppen auf die sich vorher aus dem Weg gegangen waren. Uferrandsiedlungen boten einen natürlichen Schutz von der Wasserseite aus. Natürlich kann man auch Siedlungen an Land mit Gräben und Palisaden schützen - aber dann kommt Punkt 1. wieder zum tragen.

Man kann als Ursache für die Standortwahl auch “schädliche Ausdünstungen des Bodens” in Erwägung ziehen. Jedenfalls ist das bei Pfahlbauten ein Grund. 8) da hier immer gerne aus Wikipedia zitiert wird, hab´ich auch mal dort “gegockelt”. :smiley:

wasn das eigentlich für ein schlechter wikipediaartikel? :grin: erst grenzen sie da Pfahlbausiedlungen von Feuchtbodensiedlungen ab und dann stehen etwas weiter unten in der Liste mega viele Feuchtbodensiedlungen^^(Z.B. Wasserburg Buchau, alle siedlungen am zürichsee etc…) also eigentlich wollte ich ja fragen was das mit den schädlichen ausdünstungen des bodens soll bzw. was damit gemeint ist…

@pygmalion Keinen Schimmer, was das mit den “schädlichen Ausdünstungen” bedeuten soll. Mit diesem Artikel kann man das verbreitete zitieren aus Wikipedia schön ad absurdum führen. Grüßlis

zum Thema Wikipedia habe ich heute Morgen auf Radioeins einen netten Beitrag darüber gehört, wie die K.-M.- Allee in Berlin zu einem neuen Spitznamen kam klickt mal hier drauf…“Stalins Badezimmer”… das ist die Selbstanprangerung des “Erfinders” von Satlins Badezimmer in der “FR”. Ich nutze WP auch gerne und oft, verwende das Ganze aber meist recht vorsichtig… Gruß Irminfried