Hallo, angehängtes Objekt habe ich auf einem Trödelmarkt erworben, zusammen in einer Kiste mit anderer Objekte. Alles soll, wie es der türkische Verkäufer erklärte “bei Ingolstadt aus dem Boden gekommen sein”. Er hatte es bei einer Wohnungsauflösung erstanden. In der Kiste sind steinzeitlichen, vermutlich römische, eventuell mittelalterliche Funden. Auf einigen handschriftlichen Zetteln sind Gundlfing, Steinberg, Theissing, Beilngries für einige Funde als Fundorte erwähnt. Hab die Kiste eigentlich nur wegen dem angehängten Objekt erworben. Hat jemand eine Idee um was es sich handeln könnte und aus welcher Zeit. :detective: Das Stück hat eine Länge von 9cm. Gruß Vipsanius
Bitte einmal von allen Seiten fotografieren! Danke! Melchior
Habe eine Vermutung, die ich aber noch nicht zum besten geben will. Und zur Oberfläche: In der Mitte scheint Bronze. Das eine Ende ist… eisenkorrodierte Erde? Kann man das vorsichtig wegmachen? Die andere Seite: was ist das? kann man das material erkennen? Blech? Was ist das für ein weisses körniges Etwas? Gruß Melchior
So, jetzt aber… das sind alle Fotos die ich bisher gemacht habe. Bin für jede Vermutung dankbar:) Vipsanius
Hallo! Meine Vermutung ist, dass es sich um einen Messergriff handelt. Evtl. auch um ein Klappmesserheft. Die grünen Flächen scheinen Abfärbungen von Nieten zu sein, die auf das umgebende Material übergegeangen sind. Der Rest scheint Knochen. Das weissliche Material ist schwierig, schein auf die Oberfläche aufgelegt und ein dünnes Blech aus weiss korrodierendem material. Mir kommen da blei oder Zinn (?) in den Sinn. Dieses blech scheint ehemals mit einem Muster aus einer Art Perldraht verziert gewesen zu sein. In der Mitte kann mans noch ein bischen erkennen. Datierung: kann nur spekulieren, deswegen sag ich dazu erstmal nichts. Diese Kreisaugenverzierung findet man im Römischen als auch in vielen anderen Zeitstellungen. Römisch kenn ich solche Messer nicht, die Nietlöcher sind so perfekt rund ausgeföhrt, dass ich nicht auf mehr als ein paar Jahrhunderte tippen möchte. Aber hier keine Garantie, da mir das Pbjekt zu unbekannt erscheint. Sonst jemand ne Idee? Gruß Melchior
frühneuzeitlicher Messergriff stimmt schon 
Hallo, ich denke eigentlich nicht an einen Messergriff, das Stück ist nur 9cm lang und sieht für mich eher nach einem Griff für eine kleine “Kurbel” aus. Bloss was und wann wurde hier gekurbelt bei so einer aufwändigen Ausarbeitung. Vipsanius
9 cm sind doch total ausreichend für einen Messergriff, mehr brauchen sie nicht. Zudem gibt es ja auch sehr edle, sehr filigrane Messer. Um eine Kurbel wird es sich nicht handeln. Wenn Sie sich den Aufbau anschauen sehen sie, dass zwischen zwei Knochenschalen eine dünne Eisenplatte steckt. Die ist eben flach. Ich sehe keinen Platz für die bei einer Kurbel nötige Achse. Dieser kleine Knauf auf der rechen Seite ist m.E. rein repräsentativer Natur oder allerhöchsten zum befestigen an einer Schnur. Gruß Melchior
Hallo Vipsanius, ich muss mich Melchior anschliessen. Für mich ist das auch ganz klar ein Messergriff. Ich hatte mal vor ca. 8 Jahren so einen ähnlichen Fund. Bei mir war aber die Klinge noch dran. Wie du siehst läuft der Griff schmal zu. Am schmalen Ende sollte eigentlich die Klinge sein. Am breiteren Ende ist es abgerundet, was typisch für einen Messergriff ist. Auch diese Kreise am Griff habe ich schon öfters bei Messergriffen gesehen und sind eigentlich ntypisch. Was ich mir nicht vorstellen kann ist, das es aus der Römerzeit stammt. Tippa da eher auf Mittelalter. Ich habe aber einen Freund der sich da besser auskennt. Ich werde ihm die Tage mal deine Fotos zeigen und dann berichten. 
Und noch etwas: Bei dem untersten der drei Fotos siehst du eine längliche Vertiefung. Da sollte die Klinge eingefasst worden sein. Ich kenne einige römische Messergriffe und die haben fast alle ein anderes Ende - Eher nach aussen gewölbt anstatt nach innen gebogen und nach unten hin abgerundet. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein mittelalterliches Tafelmesser. Aber da der Griff nur 9 cm lang ist und einige Verzierungen aufweisst (auch der Knuppel am Ende) bin ich mir fast sicher das es sich hier um ein besonderes Stück handelt. Wie gesagt: In einigen tagen weiss ich bestimmt mehr.
Vielen Dank für eure tollen Hinweise und der Hilfe bei der Bestimmung! Ich nehme das Stück jetzt mal als mittelalterliches o. früh neuzeitliches Messerchen:-D in meine Sammlung auf (Wenn ich nichts anderes mehr höre ) Grüße Vipsanius
na gut, Spätmittelalter kanns u.U. auch noch sein . kannst ja noch mal die Knaufplatten etwas säubern - vielleicht kommt für gewissen Zeitabschnitt typische Verzierung heraus .
Also für mich ist das relativ eindeutig ein Klappmesser(Rasiermesser)! man sieht doch zwischen den beiden schalen das rostige Eisen noch…
Moin, kunstvoll gestaltete Messer mit Bein- oder Horngriff und Kreisaugenverzierungen gab es schon in der Eisenzeit. Gerade das Kreisaugenmotiv war ja auch in der kaiserzeitlichen Knochenschnitzerei sehr stark vertreten. Von daher käme auch ein höheres Alter in Betracht. Was mich aber auch eher in die frühe Neuzeit tendieren läßt, sind die Metallauflagen am Griffende. Dazu fällt mir erstmal nix altes ein… Gruß Irminfried