Sommer-Fund No.1

Sodelle, um hier wieder mehr Richtung Fahrwasser Archäologie zu rudern - weg von dem alternativen Krimskrams - werde ich bei Gelegenheit interessante von mir als EA gemachte Funde posten und zur Diskussion stellen. Anfangen möchte ich mit einem auf einer Burgruine (abgegangen Mitte 14. Jhdt.) gemachten Fund (Hanglage, direkte Nähe zu 2 Keramik Stückchen evtl. 14. Jhdt.). Problem nur: in Nähe zur Burgruine wurde ab dem 16. Jhdt. auch Bergbau betrieben - jedoch nicht direkt an Fundstelle (mittlerer Schwarzwald). Ich vermute mal, dass es sich bei dem Fund um einen Miniatur-Meissel (massives Eisen) für Steinmetzarbeiten auf der ehem. Burg handelt - für den Bergbau dürfte das Stückchen dann wohl doch zu filigran gewesen sein. Bin mir aber nicht ganz sicher. Was meint Ihr? VG

Hallo, da hast Du ja gleich ein ungewöhnliches Teil vorgelegt. Ich habe keine Ahnung. Die Interpretation als Minimeißel finde ich nicht schlecht, würde sie aber nicht teilen wollen. Ich halte das Teil für zu kurz und damit schlecht zu “handeln”. Auch fehlen der typische Bart bzw. Bartreste am Schaftende. Das ausgeschmiedete Ende macht mir nicht den Eindruck einer Schneide. Die Meißel, die ich auf die Schnelle nachschlagen konnte, haben andere Dimensionen. Schauen wir mal. Grüßlis und Danke für´s Einstellen

Hallo utnapischtim,

Um ein Bergeisen handelt es sich hier meiner Meinung nach nicht. Zum einen ist es mit ca. 4cm Länge doch schon sehr klein. Außerdem unterscheidet es sich von der Form her von den üblichen Bergeisen. Es fehlt das Schäftungsloch (»Auge«) und die Werkzeugspitze ist im Gegensatz zu den Bergeisen nicht spitz, sondern flach. Es wird sich also wohl tatsächlich um einen kleinen Meissel handeln. Zum Vergleich hier Funde des 16. Jh. aus der Grube Caroline im südlichen Schwarzwald (Sexau, Lkr. Emmendingen): http://www.carolinengrube.de/Seiten/Archaeologie-Dateien/Fundauswahl.jpg Auf dem ersten Foto auf dieser Seite sieht man die Spitze eines mittelalterlichen Bergeisens ganz gut. Glückauf,

Könnte auch der Rest eines vergammelten Achsnagels sein.

Danke für die aufschlussreichen Antworten und die interessanten Links zu den Bergwerksseiten - ich wusste vorher nicht einmal was ein Bergeisen war :slight_smile: Die Idee mit dem Achsnagel ist auch nicht schlecht, allerdings ist/war die Fundstelle für Fuhrwerke absolut unzugänglich. Bruchspuren am Stielende kann ich leider so - ungereinigt - auf den ersten Blick keine erkennen… VG