Tonscherben am Strand gefunden

Moinmoin, ich habe in unserem Italienurlaub am Strand nach Muscheln gesucht und bin dabei auf diese Tonscherben gestoßen. Der Strand liegt in der Nähe von Piombino. Da dort das Land der Etrusker war, dachte ich, das wäre die Herkunft der Scherben. Da ich die Schriftzeichen aber nirgends gefunden habe, denke ich es handelt sich um Baumaterial oder so. Dort liegen noch mehr solcher Scherben, welche jedoch so stark abgeschliffen sind, dass diese keinerlei Konturen mehr aufweisen, sondern Kieselsteinen ähneln. Die Fundstücke sind alle im Bereich der “Gravierungen” sehr dick und verjüngen sich zum Rand. Außerdem scheinen die meisten Stücke leicht konvex gebogen zu sein. Ich bin auf eure Antworten gespannt, ob die Stücke tatsächlich so interessant sind wie sie scheinen, oder einfach nur hübsches Strandgut sind. VLG Jens

Schaut auf den ersten Blick wie rund getrümmerte Dachpfannen aus.

ja, dass habe ich mir auch schon gedacht. Aber dann wäre die glatte Seite oben und die mit den Symbolen die Unterseite. Weiß jemand ob so aufwändige Dachziegel gemacht wurden? Ich habe bei genauerer Betrachtung in der einen Scherbe im Bereich des “H” einen kleinen Kiesel aus der Vertiefung gepult. Zum Vorschein kam ein durchgängiges Loch welches die beiden senkrechten vom “H” verbindet. Wahrscheinlich um einen Draht oder so zu befestigen.

Moin Bitterio, Ich würde mal behaupten, dass es sich um sehr stark abgerollte Fragmente von spätmittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Ofenkacheln handelt. Dafür sprechen auch die Reste einer grünen Glasur, die in den Vertiefungen noch erhalten ist. Wenn man sich die sehr stark verzierten Kacheln dieser Zeit (s. z.B. hier) so stark verrollt und abgenutzt vorstellt, kommt so ein Muster wie auf Deinen Scherben dabei raus. Liebe Grüße Thilo

Moin Thilo, ich würde die Dachziegeltheorie favorisieren. Die Verfärbungen in den Vertiefungen halte ich für Verkrustungen durch die lange Lagerung im Meer. Beim genauen Betrachten der Fragmente fällt auf jeden Fall die konvexe Krümmung auf, welche bei den Ofenkacheln eigentlich nicht zu finden sind. Die Krümmung ist auch so gleichmäßig, dass eine zufällige Modellierung durch die Natur wahrscheinlich nicht in Frage kommt, oder?

Wobei ich nach intensiver googelei keine passende Dachziegelform gefunden habe. Evtl. doch ein Ofen? Aber wozu das Loch? Wandfliesen, Bodenfliesen oder …

Danke für die neuen Bilder. Ich glaube, ich rücke auch von der Ofenkacheltheorie ab und schließe mich Deiner Dachziegeltheorie an :-D. Unter gefühlt einer Millionen Dachziegelarten, die das Internet hergibt, hab ich leider auch keine gefunden, die passen würde, aber ich vermute es handelt sich um besondere First-, Giebel- oder irgendeine Art Schmuckziegel. Die abgeschmirgelten Rippen und Stege könnten als Verstärkung gedient haben. Das Loch, dass ja bei drei deiner Fragmente zu sehen ist, könnte vielleicht eine Funktion innerhalb des Trocknungsprozesses gehabt haben.

Als Dachdeckermeister macht es mich natürlich richtig fuchsig, wenn ich nicht ergründen kann, welche Funktion die Ziegel hatten :wink: Die Sache mit dem Loch ist eventuell zum befestigen des Ziegels da gewesen. Ich glaube nicht, dass er daran zum trocknen oder brennen aufgehängt wurde. Was mich an der Dachziegeltheorie noch stört, ist die Form an sich. Mit der Prägung nach unten verlegt könnte mann sie mit einem Draht durch das Loch, an der Dachlatte befestigen. Aber dann hätten sie eine konkave Form und wären bei den Landestypischen, flachen Dachneigungen, zum Wasser ableiten eigentlich ungeeignet. Mit den Prägungen nach oben verlegt, würden diese alsbald mit Dreck verstopften und spontaner Bewuchs würde sich einstellen und den Wasserablauf behindern. Vielleicht eine Zierleiste für Ecken?:detective: Ist ja irgendwie spannend:b:

Es wäre vielleicht auch von Vorteil nochmal nachzuschauen, wo die Funde herkommen. Ich kam auf Dachziegel, weil ich ähnliche Funde aus Schotterstrecken in Italien kenne. Da sind die Ziegel aber nicht von der Natur so abgeschrubt, sondern werden absichtlich in Trommeln bearbeitet, damit sie keine scharfen Kanten mehr haben, sonnst würden sie ja dauernd die Reifen aufstechen. Man verwendet die auch teilweise als Schotter, gemischt mit Kieselsteinen für die Strandbefestigung, besonders dieser Zungen an Badestränden auch da ist eine abgerundete Form erwünscht. Sicherlich lagen die von dir präsentierten Funde auch eine Weile im Wasser aber es kann durchaus sein, dass es derartige Funde sind, aus der Schotterverfüllung. Ich konnte auch nichts vergleichbares finden, was allerdings nichts heißen muss. Man müsste sich mal die Dachziegel der 30iger bis 60iger Jahre in der Gegend anschauen, ob die so ein Muster und eine derartige Form haben.

Ich habe schon mal nachgeschaut, die meisten Dächer wurden im 19. und 20, Jahrhundert mit den so genannten Leistenziegeln und mit Mönch und Nonne gedeckt. Für die Form der Scherben kommen die meines Erachtens nach aber nicht in Frage. Oder übersehe ich da etwas? Auch besondere Formziegel wie etwa First-, Kehl- oder Ortgangziegel haben eine andere Form. Ich glaube langsam, dass Dachziegel nicht in Frage kommen. Vielmehr Fußleisten oder so. Gab es Fußleisten aus Ton? Was meint ihr, wie alt die Fundstücke wohl sind? Ich würde sagen ca. 100 Jahre oder älter. Die Qualität der gebrannten Scherben ist sehr gut, aber der Grobanteil in der Tonmasse ist sehr hoch. Das konnte man im 20. JH schon deutlich besser.

Hallo zusammen, die “Zeichen” auf den Scherben scheinen sich ja auf allen Stücken sehr zu ähneln. Eine Frage: Auf dem einen Bild sind die Teile an einer Wand trapiert. Gehören sie in dieser Form zusammen? Wenn ja, dann kann man fast meinen, dass es sich um eine Art “Stempel” mit Griff handelt. Die Vertiefungen könnten dann dazu gedient haben, ein Muster z.B. in Putz zu drücken. Mein Vorschlag war jedoch mal “ins Blaue” geraten, da ich keine Ahnung habe, ob es sowas gab. Bin aber ebenfalls gespannt, um was es sich nun wirklich handelt.

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Wenn ihr beim “off topic” und Unfug zensieren auch so schnell sein würdet. :grin: Mich erinnern die Scherben an Monet. So ein Blödsinn.

@Duesendiskus Wenn Du beim Schreiben Deiner Beiträge etwas konstruktiver wärst und weniger mit der Verbalkeule um Dich schlagen würdest, wäre auch schon viel gewonnen. Wie lautet denn Deine Expertise zu den Teilen?

Schon gut. Jugenstil kommt hin und alle haben ihre Ruhe. 8) Das Verfassen von sinnvollen Interpretationen habe ich hier schon als “wak” aufgegeben. G_G Warum darf denn der PC-Genderweichgespülte “Off-topic-Schreiber/Inn” nicht ausgelacht werden, wenn er Unfug schreibt? Ach so zu der im anderen Thread angefragten, reduziert gebrannten Irdenware, mit von laufender Scheibe abgezogenem Standboden, Gurtfurchen im Schulter/Halsbereich und vertikal angarniertem Henkel könnte ich tatsächlich etwas beitragen. Mach ich aber nicht mehr. G_G Tut es doch als von Modigliani inspiriet ab. Ich habe einfach keine Lust und Zeit mehr für so einen unergiebigen Zeitfresser in Form dieses Forums. Bitte lösch mich. grüßlis

Da Du ja eh keine Lust hast, was konstruktives beizutragen und lieber beleidigte Leberwurst spielst: Dann lass es halt. Es zwingt Dich ja niemand, hier mitzulesen oder zu schreiben. Du kannst Deinen Account selber löschen. Wie das geht, weißt Du ja. Hast es ja schon mal gemacht. Ist vermutlich eh an der Zeit, weil das Verfallsdatum Deiner Einweg-Adresse abgelaufen ist, nehme ich mal an.