Steinzeit Werkzeug aus Hessen ?

Hallo, wertes Forum! Bei einer Wanderung fand ich ein Werkzeug (ähnlich einer Hacke), dass vermutlich in einer sehr frühen Ansiedlung verwendet wurde. Es besteht aus einer Art hartem Sandstein und ist etwa 20cm lang und 3 Kg schwer. Gefunden wurde es in Hollstein bei Hessisch-Lichtenau in Hessen, dort sollen laut Stadtarchiv ganz früher einmal ein Volk Namens “Chatten” gelebt haben, wann das war, ist aber wohl nicht bekannt. Vielleicht hätte da jemand eine Idee. Hochauflösende Foto sind verfügbar.

Hallo pehagra, der Stein weist keinerlei Bearbeitungsspuren auf. Auch die Löcher sind nicht gepickt oder gebohrt. Der Stein ist natürlichen Urspungs. Das sind die Fakten. Sicher werden noch abenteuerliche Interpretationen nachfolgen (Steingesichter, usw.), ändern tut sich dadurch an der Sachlage aber nichts. In einer frühen Ansiedlung wurde das Teil ganz sicher nicht verwendet (jedenfalls nicht als Werkzeug). Die alten Chatten sind schon zeitlich fixierbar, Steinwerkzeuge werden die wohl nicht mehr genutzt haben. Ein frohes Osterfest wak

Stimme wak in allen punkten zu. Die allermeisten Werkzeuge waren aus Silex und Felsgestein…Sandstein eignet sich nicht besonders zur herstellung von werkzeug. Des Weiteren werden die Chatten keine Steinwerkzeuge verwendet haben- dafür waren sie etwas spät.

Hallo! Das ist kein Werkzeug. unförmig, nicht bearbeitet, die Löcher sind nicht gebohrt etc. Schade… Aber willkommen im Forum! Gruß Melchior

Moin und willkommen hier! die Chatten lebten um die Zeitenwende in der sog. Römischen Kaiserzeit in der Gegend. Wie vorher schon beschrieben, nutzten diese mit Sicherheit keine Steinwerkzeuge mehr, obwohl die ollen Germanen ja nach Tacitus nicht wirklich gut mit Eisen ausgestattet waren. Dein Fund könnte meines Erachtens ei größeres Stück verziegelter Hüttenlehm sein. Also ein Teil einer durch korbartiges Geflecht verstärkten Lehmwand. Der Lehm wurde durch Brand teils verziegelt und damit gegen die schnelle Verwitterung geschützt. Eine Zeitstellung kann man hierfür aber leider nicht geben, da bis in jüngste Zeit solche Wände gebaut wurden. Gab es nebem dem Stück weitere Funde, wie Keramik? Gruß Irminfried

Hallo an Alle, der Ansprache als Hüttenlehm widerspreche ich entschieden. Auch wenn es im allgemeinen schwierig ist auf Grundlage von Bildern irgendetwas zu interpretieren, ist gebrannter Rot- oder Hüttenlehm hier auszuschließen. Alleine das angegebene Gewicht von drei Kilogramm ist, bei einer Größe/Länge von 20 cm, zu hoch. Weiterhin ist die Oberflächenbeschaffenheit für Rot- Hüttenlehm vollkommen atypisch. Das wird schon, wie angegeben, Sandstein sein. Hüttenlehm könnte man, auch als Oberflächenfund, zeitlich näher eingrenzen. Allerdings bräuchten wir Beifunde. Auch spricht die Art der Rutennegative für die Zeitstellung. Mittelalterlicher Hüttenlehm sieht anders aus, als vorgeschichtlicher. Auch stimmt es so nicht, dass während der vorrömischen Eisenzeit und römischen Kaiserzeit keine Steinwerkzeuge mehr verwendet wurden. Es gibt auf eisenzeitlichen Siedlungen oft Silexfunde. Meist handelt es sich aber um Reste von “Feuerzeugen”. “Werkzeuge” im Sinne von alt- oder jungsteinzeitlichen Typen hat man wohl nicht mehr gezielt hergestellt. Wobei sich die alten Germanen sehr an Altfunden von neolithischen Fundstellen erfreut haben. Teiweise haben sie alte Steinbeile mit ins Grab genommen. Frohes Osterfest wak

Waren bei Steinwerkzeugen die Löcher zur Aufnahme von Holz- oder Knochenstielen nicht eher ganz durchgehend gebohrt? Und hätte man überhaupt ein zweites Loch daneben gebraucht? Ich verwende übrigens auch Steinwerkzeuge: wenn zum Einschlagen eines Pflocks gerade kein (späteisenzeitlicher…)Hammer oder Schlegel vorhanden ist, benutze ich einen großen Stein. Gut vorstellbar, daß vor-neuzeitliche Werkzeuge noch bis vor wenigen Jahrhunderten von Bauern genutzt wurden bis sie unbrauchbar wurden. Schliesslich werden nicht wenige Bodenfunde von Bauern auf ihren Feldern gemacht. Wieso sollte manch Bauer nicht in einem uralten Steinschlägel einen neuen Holzstiel montiert haben und den weiterverwendet haben?

Sowas gibt es tatsächlich! Habe mal über Gräber gelesen, in denen Altstücke vorkommen. Ab und zu gibt es da etwa neolithische Pfeilspitzen in Germanengräbern. Ham die eben aufm Feld gefunden und nochmal benutzt. spart ARbeit. Aber kommt nur selten von. Melchior