Rekonstruktion und Erprobung historischer Steinbearbeitungswerkzeuge

Ich möchte in diesem Thema eigene Ergebnisse praktisch angewandter Rekonstruktionen, Methoden und Möglichkeiten der Natursteinbearbeitung mit möglichst “simplen” Handwerkszeugen vorstellen und möchte zum selber Ausprobieren und diskutieren weiterer möglicher Lösungen anregen. In den letzten Wochen habe ich selbst mit ersten, einfachen Rekonstruktionsversuchen und dem Bau eines simplen, aber effektiven Steinhammers begonnen, und diesen unter verschiedenen Bedingungen auch bereits ausprobiert. Hier erste Gehversuche und Ergebnisse mit dieser, wie ich finde sehr spannenden Beschäftigung. Quelle/Inspiration für den folgenden doppelschäftigen Steinhammer: http://www.mysteria3000.de/2003/experimentalagyptologische-hartgesteinbearbeitung/ Konstruktionsprinzip entnommen aus Abbildung 1; Bezeichnung der Abbildung; Zitat: “Abb. 1: Goyons Zeichnungen von typischen Werkzeugen des alten Reiches”. [Es versteht sich von selbst: Nutzung der Quellen und Linkangaben und Linkempfehlungen ausschließlich eigenverantwortlich und auf eigenes Risiko. Für sämtliche etwaigen Folgen, die aus der Nutzung des hier angegebenen Links resultieren, wird keinerlei Haftung seitens des Verfassers dieses Beitrags übernommen. Links geben nicht automatisch und zwangsläufig die Meinung des Verfassers dieses Beitrags wieder.] Hier die ersten Versuche, einen leistungstauglichen Steinhammer aus den einfachen Grundkomponenten (dünne Bambusstangen, modernes industriegefertigtes Seil und Steinkopf aus entsprechendem Material) herzustellen. Der selbstgebaute Hammer hatte ein anfängliches Gesamtgewicht von ca. 500 Gramm. Mit Doppelstielen ist er ca. 77 cm lang und hat sich in seinem ersten Einsatz zum Test an Ibbenbürener Sandstein bereits als äußerst anwendungsfreundlich und effektiv erwiesen. Der Hammer lässt sich bequem und zielsicher führen und die Arbeit ist nach eigener Einschätzung nicht sonderlich anstrengend, geht leicht von der Hand. Allerdings ist das Federungsverhalten der Bambusstäbe, welches ich als gelenkschonend empfinde, noch zu optimieren durch Griffe aus entsprechenden Hölzern. Der Nachteil des stark federnden Doppelschaftes aus Bambus liegt m.E. in der Notwendigkeit, dem Hammer beim Aufschlag guten Drall zu geben, was dem m. E. auch bei solchen Hämmern idealerweise notwendigen “fallenden Schlag” ein wenig kontraproduktiv entgegenwirkt. Alle Infos über den sog. Ibbenbürener Sandstein unter: [deutsche Wikipedia, Artikel: Ibbenbürener Sandstein; Version 06. Jan. 2012, 17:12] Der Kopf des Hammers ist entstanden aus einem von mir völlig unbearbeiteten Stein, den ich in einem Kieswerk erstanden habe. Die “Standzeit” des auf einer Seite auch klingenartigen Hammerkopfes an Ibbenbürener Sandstein war äußerst erfreulich. Nach einigen Minuten Einsatz und dem Ausarbeiten eines ordentlichen “Testkühlchens” im Stein haben sich an dem Kopf / der klingenartigen Seite des Kopfes so gut wie gar keine Abnutzungen gezeigt. Den Hammerkopf / Klinge habe ich im Wechsel verwendet, mit entsprechendem Oberflächenergebnis. Die Abplatzungen am Stein, den ich für den Hammerkopf verwendet habe, waren schon vor Zusammenbau des Hammers vorhanden. Um welche Art von Gestein es sich hier handelt, ist mir zur Zeit noch unbekannt. Vielleicht kann mir jemand hier im Forum etwas interessantes dazu sagen? Hinweis: Einem Test an Granit hat der Hammer schon nach sehr kurzer Zeit (einigen Schlägen) nicht standgehalten, wurde teilweise durch die Härte des Granits zerstört. Nun hat der Hammer nach Absplitterungen noch ein Gewicht von etwa 440 Gramm und ist weiterhin tauglich für die Bearbeitung von z.B. Ibbenbürener Sandstein mit leicht verändertem Oberflächenergebnis und geringerer Effektivität. Weitere Versuche mit anderem Hammerkopf-Material, bzw. Klingenmaterial für Hämmer und Variationen von Stielen für das Ausprobieren an Granit sind in Planung. Herzliche Grüße, Vinzenz

Schon ein einfach konstruierter Steinbearbeitungshammer mit einem Kopf aus allerwelts-Kieselstein erlaubt präzisere und auch komfortable Steinbearbeitung. Dabei verfügt der Kieselhammer über erstaunliche Eigenschaften z.B. in den Bereichen: Zertümmern, Spalten (Bossieren), Kantenbearbeitung; und lässt auch in der Gestaltung einer interesanten Oberflächenstruktur wenige Wünsche offen. Mit diesem Hammer lässt sich sogar - je nach Aufwand sehr feinoberflächig arbeiten (Zertrümmerungstechnik). Mit Hämmern mit verschieden großen Kieselsteinen ließe sich also (je nach bearbeitetem Gestein) also schon regelrecht feinbildhauerisch arbeiten. Der im folgenden gezeigte Hammer ist noch nicht optimal in Bezug auf die Wicklung und die Befestigung des Hammerkopfes. Es zeigt sich aber bereits, dass es sehr wohl möglich ist - wie auch z.b. für die altägyptische Steinbearbeitung als unbestritten angenommen - mit einfachsten Mitteln - und auch z.B. mit “Handsteinen” ohne Stiel steinmetztechnisch und auch bildhauerisch zu arbeiten. Das neueste und modernste ist dabei nicht immer auch das innovativste! Mit einem Hammer wie dem folgenden lässt sich nicht nur bequem und handlich arbeiten, die Arbeit geht sogar beinahe so schnell vonstatten wie die mit modernem Handwerkszeug! Herzliche Grüße, Vinzenz Quelle/Inspiration für den folgenden doppelschäftigen Steinhammer: http : / / w w w. mysteria3000.de/2003/experimentalagyptologische-hartgesteinbearbeitung/ - Konstruktionsprinzip für den oben beschriebenen Hammer entnommen / inspiriert durch Abbildungen Goyons: Zitat: “Abb. 1: Goyons Zeichnungen von typischen Werkzeugen des alten Reiches”. [Stand 25. Jan. 2012] [Die oben genannten Internet-Adressen verstehen sich NICHT als Linkempfehlungen, sondern lediglich als Quellenangabe. Es versteht sich von selbst: Nutzung der Quellen und Angaben von Internet-Adressen ausschließlich eigenverantwortlich und auf eigenes Risiko. Für sämtliche etwaigen Folgen, die aus der Nutzung des hier angegebenen Links resultieren, wird keinerlei Haftung seitens des Verfassers dieses Beitrags übernommen. Links geben nicht automatisch und zwangsläufig die Meinung des Verfassers dieses Beitrags wieder.]