Von wem bekommen Archäologen ihre Brötchen bezahlt?

Hallo zusammen, Oft höre und lese ich, dass man als Archäologe oft Probleme mit der Entlohnung hat, da z.B. nicht genügend Geld für anstehende Grabungen zur Verfügung stehen oder aber noch andere Dinge, die einem den Beruf vermiesen können, gibt es da. Von einem Bekannten, der eben Archäologe ist weiss ich, dass er sich gerade so über Wasser hält, in dem er auf der Uni unterrichtet. Jetzt ist/sind meine Frage(n): Wie komme ich als Archäologe an Geld? Habe ich einen Vorgesetzten? Wie kann ich außerdem Geld verdienen, wenn es mal schlecht mit Grabungen steht? Kann ich auch mal für ein paar Monate leer ausgehen? Bekommt ein Grabungsleiter eigentlich mehr Geld als ich? Oft lese ich auch, dass ich mich an Museen orientieren soll, an was genau ich mich da orientieren soll, ist mir bislang noch nicht bewusst. Eine konkrete Antwort habe ich bis jetzt noch nicht gefunden. Freue mich schon im vorraus auf ein paar klärende Antworten, Viele Liebe Grüße und im Vorraus schonmal Danke! Germanius_24;-)

Definitiv. Ich hab ne Bekannte, die arbeitet im Sommer in Ägypten, ist da nen hohes Tier bei einer der größten, deutschen Grabungen und den Rest des Jahres kriegt sie Hartz 4. Wenn ich eine Lösung gefunden habe, geb ich dir bescheid. Ich weiß nur von vielen Kommilitonen, dass sie jetzt was anderes machen, teilweise nach Umschulung usw. Ich selber habe immer so Bürojobs angenommen, als Archäologe ist man ja eigentlich im Umgang mit dem Computer geübt und kann sich so auch in diese Bereiche bewerben. Aber ist halt nicht besonders spannend sowas.

Moin Germanius, zuförderst die Frage… bist Du Archäologe oder willst Du einer werden? Die Brötchen des Archäologen sollte immer der Investor/ Bauherr, der ein Bodendenkmal zu zerstören droht und dadurch eine Grabung erforderlich macht, in angemessenem Rahmen bezahlen… In der heutigen Zeit ist es sehr, sehr schwierig eine feste Anstellung zu bekommen. Das günstigste wäre, bei verschiedenen Landesämtern nach einer befristeten Beschäftigung nachzuhaken. Du mußt Dich dann eben von Grabung zu Grabung hangeln und auch mal Durststrecken überstehen und anderweitig Geld verdienen. In verschiedenen Bundesländern (u.a. Brandenburg) sind private Grabungsfirmen zugelassen, welche im Auftrag der Landesämter die Grabungen durchführen. Da gäbe es noch eher Einatzmöglichkeiten. Denn mal Tschüß und Gruß Irminfried

Oh. Schwierig, und es wird zunehmend schwieriger. Generell: Z.B. an Unis oder bei Denkmalbehörden. Allerdings werden allerorten Stellen abgebaut und befristete Arbeitsverträge sind mittlerweile die Regel. Es ist durchaus üblich, daß man einen 9- oder 10-Monats-Vertrag bekommt. Im mitteleuropäischen Winter kann man meist ohnehin nur Fundbearbeitung machen, also spart sich der Arbeitgeber zwei, drei Monatslöhne und als Arbeitnehmer hat man auf diese Weise quasi keine Rechte oder Ansprüche. Als Lehrbeauftragter an Unis verdient man normalerweise auch so gut wie nichts, nur eine Aufwandspauschale. Man kann sich auch von Projekt zu Projekt durchschlagen, dann ist das Überleben für einen gewissen Zeitraum gesichert (häufig drei Jahre). Zu Museen ist zu sagen, daß die an der Uni gerne als Jobalternative ins Gespräch gebracht werden. Das ist grundsätzlich nicht falsch. Aber es gibt nur wenige richtig große Museen, als deren Direktor man gut leben kann und einen sicheren Arbeitsplatz hat. Normal ist heutzutage eher, daß Museen zu Tode geschrumpft werden (ihr könnt gerne mal bei Google oder Facebook recherchieren, wie es dem Leiter des Ellwanger Alamannenmuseums demnächst ergehen wird. Oder, weiteres Beispiel: Das Heidenheimer Museum im Römerbad. Hat auch nur noch sonntagnachmittags offen - klar, daß es dafür keines bezahlten Museumsleiters mehr bedarf ). Empfehlenswert: Eine Ehefrau (oder Ehemann, das geht natürlich auch) mit geregeltem Einkommen. Ererbtes Vermögen kann ebenfalls hilfreich sein. Andere Idee: Drogen nehmen und verrückte Theorien veröffentlichen. Scheint zu funktionieren. Jedenfalls erzielt man damit höhere Auflagen als mit seriösen Büchern, die ohnehin keiner versteht.

Hallo zusammen, Nein, ich bin noch kein Archäologe, aber ich möchte diesen Beruf später einmal angehen. Na das klingt ja nicht gerade zauberhaft, das mit dem Einkommen! Ich hatte zu dem nicht gezielt vor, eine Reiche Frau (oder einen reichen Mann :-D) zu heiraten oder unter Drogeneinfluss irgendwelche apokalyptische Weltuntergänge zu prophezeihen, wir werden von irgendwelchen Dinosauriern oder Aliens angegriffen? Ich habe mal von jemanden den Tip bekommen, mich auf etwas zu spezialisieren. Mal angenommen ich wäre Geoarchäologe, was würde sich da eigentlich groß ändern? Ich hab gehört, dass die voll auf Leute abfahren, welche GIS gelernt haben. Warum ist dieser Beruf eigentlich so schlecht bezahlt, der Beruf zieht doch viel Arbeit mit sich!

Leider werden Löhne nicht immer dem Aufwand angepasst, zudem leben wir in Zeiten, wo Archäologen, mal salopp gesagt, eigtl unnütz sind. Die meisten Firmen suchen verzweifelt nach Anwälten, Biologen, Gentechnikern und Ingenieuren… Der Beruf des Archäologen lohnt sich im Grunde nur in friedlichen Zeiten, wo Firmen, also Sponsoren von Grabungen, mal wieder von sich hören lassen wollen, so eine Art Publicity…

Hi Römer :grin: der Beruf an sich ist nicht schlecht bezahlt, aber die Wahrscheinlichkeit, eine Festanstellung zu bekommen sehr gering. Dadurch kommen immer wieder Durststrecken dazwischen. Hab mal gehört, daß die Mehrzahl der Berliner Taxifahrer Archäologen seien…:D:-D:-D:-D Überleg vielleicht mal Grabungstechnik zu studieren. Gibts als Studienfach an der FHTW Berlin. Da werden eher die handwerklichen Sachen vermittelt, als die theoretischen… und als Techniker hast Du, denke ich, eher eine Chance auf Grabungen. Gruß und laß Dich nicht abschrecken!!! Irminfried

Is wirklich schwierig so was zu beantworten, ist eigentlich individuell… es ist bei niemandem gleich !