Hallo an alle. 
Ich komme jetzt in die 11. Klasse und bin mir schon seit ziemlich langem sicher, das ich Archäologin werden möchte. Mir fällt es nur sehr schwer, mich für einen Studiengang zu entscheiden. Die Studiengänge, die mich am meisten interessieren sind: Altamerikanistik, Ägyptologie, Klassische Archäologie, Archäologie des Mittelalters, Christliche Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Vorderasiatische Archäologie, Unterwasserarchäologie und Provinzialrömische Archäologie. Ich weiß, dass es große Unterschiede zwischen diesen Studiengängen gibt, aber ich möchte nur sicher gehen, dass ich mich nachher auch für das richtige entscheide. Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit die Studiengänge zu kombinieren? Mir ist es besonder wichtig, an Ausgrabungen teilzunehmen und mich auch mit Gegenständen und anderen Dingen zu beschäftigen. Es macht mir nichts aus, auch im Museum zu arbeiten, aber es sollte nun eben nicht nur im Museum sein. Deshalb würde ich gerne von euch wissen, was denn am besten für mich geeignet wäre. Ich habe mich schon ein bisschen im Forum umgehört und manche haben geschrieben, dass sie eigentlich nur mit Papierkram beschäftigt sind und nur wenig mit Gegenständen arbeiten und auch nur selten an Ausgrabungen teilnehmen. Ist das wirklich so? Ich wäre auch für eine Antwort sehr dankbar. Lg Fenja
Nach deiner Beschreibung würde ich zur UFG oder klassischen Archäologie tendieren. Doch ist der “Papierkram” unumgänglich. Ich sitze neuen Monate im Jahr im Büro/Bibliothek und 3 Monate grabe ich, bin auf Konferenzen oder sonst unterwegs. Das geht vielen Archäologen so. Einen großen Teil des Jahres ist es ein Bürojob.
Gibt es denn auch die Möglichkeit, zwei Studiengänge zu Kombinieren oder etwas ähnliches? Ich finde Klassische Archäologie wirklich sehr interessant, genau so Ägyptologie. Aber bei den anderen besteht auch ein gewisses Interesse. Es ist nur so, dass mich bei den anderen Studiengängen nur bestimmte Dinge interessieren, also könnte ich mir dann trotzdem Vorlesungen darüber anhören, obwohl es nicht zu meinem Studiengang gehört? Sind die anderen 9 Monaten in denen man nur Papierkram macht trotzdem interessant oder ist das dann total langweilig. Und sitzt man dann wirklich nur im Büro oder kommt man auch mit Gegenständen die bei Ausgrabungen gefunden wurden in Kontakt? Also mal ganz allgemein formuliert, findet ihr das es das ist, was ihr euch vorgestellt habt und das es sich gelohnt hat Archäologe/in zu werden?
Klar kann man die Studiengänge kombinieren. Als Studentin einer Uni kannst du theoretisch jede Vorlesung besuchen, solange diese nicht völlig überfüllt sind, doch das ist unwahrscheinlich. Somit sag ich mal: Ja Die Archäologie ist ein sehr weites Feld. Im Studium kommt man nur im begrenzten Maße mit den Gegenständen in Kontakt. Das kommt meist erst entweder im Verlauf des Studiums. Doch hängt das von der Uni, den Dozenten und dem eingenen Engagement ab. Was für Gegenstände meinst du denn? Die 9 Monate sind nicht öde. Sonst würde ich es bei der schlechten Bezahlung und den bescheidenen Zukunftschancen nicht machen. Die Archäologie verlangt allerdings Freude am Lesen. Man muss wirklich SEHR viel lesen. Außerdem sollte man keine Angst vor Fremdsprachen haben, da es zum Glück keine einheitliche Publikationssprache gibt. Deutsch, Englisch, Französisch sollte beherrscht werden, und die lebende Sprache der Gegend über die man arbeitet.
Ich lese gerne, sofern es auch interessant ist und Geschichte und Sprachen finde ich interessant. Mit Gegenständen meine ich z.B. Knochen, Werkzeuge, usw. Eben alles was man bei Ausgrabungen so findet.
Ob du viel mit den Objekten arbeitest, kann dir keiner versprechen. Das hängt von vielen Faktoren ab, doch wenn du Sprachen magst und gerne liest, dann sind das die besten Vorraussetzungen. Doch informier dich besser auch außerhalb des Forums weiter, ob die Archäologie wirklich deinen Vorstellungen entspricht.
Ja, das werde ich auf jeden Fall, aber trotzdem danke für die Informationen. Die haben mir wirklich weitergeholfen. 