Geschichtsstudium?!

Guten Tag, ich bin neu im Forum und möchte euch gerne etwas erzählen bzw. fragen. Zurzeit besuche ich die 13. Klasse, also werde ich im Mai/Juni mein Abitur machen. Allerdings weiß ich noch nicht wirklich, was ich später mal studieren will. Seit Kindesbeinen an ist Geschichte meine Leidenschaft, das wird mir wirklich nie langweilig (nicht zu letzt deshalb ist Geschichte mein Leistungskurs:-D). Doch wenn man z.B. bei einer Studienberatung sagt, man will etwas mit Geschichte machen, heißt es gleich, man solle auf Lehramt studieren. Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Über Archäologie höre ich nur es sei “eine brotlose Kunst”. Versteht mich nicht falsch, ich muss nich immens viel verdienen wenn ich dafür meinen Traumberuf machen kann, aber wozu studieren wenn man am Ende weniger verdient als ein Lehrling bei Aldi, um es mal überspitzt auszudrücken. Ich könnte mir auch etwas mit Geschichte in Verbindung mit Medien, d.h. Journalistik oder ähnliches vorstellen. Nur weiß ich eben nicht was es dort für Möglichkeiten gibt:-| Könnt Ihr mir helfen? Lohnt sich ein Geschichtsstudium, bzw. kann ich davon auch später Leben? Was kann man alles studieren was mit Geschichte zu tun hat? Morgen ist ein Info-Tag an der Berliner HU, dort werde ich mich mal umhören, hoffentlich bringt es was. Über eure Beiträge würde ich mich sehr freuen, vielen Dank im voraus:)

Da ich noch mitten im Geschichts und - ab April - Archäoogiestudium stecke, kann ich dir natürlich recht wenig über die späteren Berufschancen sagen. Jedoch sollte man sich von seinem <> nicht abbringen lassen, egal wie die Prognosen der Jobcenter aussehen.

Wichtig - so erscheint es mir - sind möglichst viele Praktika im Studium, ebenso ein guter Nebenjob (Beispielsweise bei einer Zeitung).
Natürlich kann man sich von eben diesen schlechten Prognosen leicht verunsichern lassen, allerdings glaube ich fest daran, dass sich Fleiß und vor allem gute Kontakte nach und während des Studiums bezahlt machen.

Und Geschichte lässt sich - meines Wissens nach - ganz gut mit z.B. Medienwissenschaften kombinieren (dies ist zumindest in Bochum gut möglich).

Mfg

Ich danke dir für deine informative Antwort:). Habe heute 2 Lesungen der Klassischen Archäologie gelauscht und bin etwas abgeschreckt… die eine war eine 2 Std Lesung über Statuen und Klassizismus sowie Hellenismus. Ich weiß ja das sowas dazu gehört, aber… ich will wirklich mit Geschichte zu tun haben und nicht sooo viel mit Kunst. Vielleicht gibts ja was, was geeigneter für mich wäre?! Das zweite erschreckende war, dass der Prof meinte ohne Französisch kommt man nicht weiter. Ich packe die Karten auf den Tisch: ich hatte weder Latein noch Französisch… und mal ernsthaft, ich kann keine 2 Sprachen in 6 Semestern zum Studium dazu lernen, so dass ich auch wissenschaftliche Texte verstehen kann. Das kann ich einfach nicht:-|. Aber er behauptete hartnäckig Französisch sei die wichtigste Sprache und unabdingbar in allen Geisteswissenschaften. Angeblich kommt man im Studium nicht um Französisch rum. Stimmt das? Bin ziemlich verzweifelt… mein Traum ist es, in meinem Beruf etwas mit Geschichte zu tun zu haben…

Also vorneweg: Archäologie ist nur brotlos,wenn man sich das einredet und es als Entschuldigung nimmt ;). Wenn du die nötigen skillz hast, findest du sicher was. Wenn nicht in Deutschland, dann im Ausland. Geschichte auf Lehramt, ja ok, Lehrer werden gesucht. Aber ob dich das glückselig macht? Wenn dich klassische Archäo nicht so interessiert, wie wär es dann mit Ur-und Frühgeschichte/Prähist. Archäologie? Hab gesehen du kommst aus Brandenburg. Präh.Archäo kann man prima an der Fu Berlin studieren. Dazu brauch man auch kein Latein. eine 2.Fremdsprache wäre aber schon gut bis Ende des Studiums nachzuweisen. Lässt sich aber machen, sind 3 Semester büffeln. Französisch ist keine Pflicht. Ich bin in oben genanntem Studium bereits im 3. Semester und hab noch nie frz. Lektüre benutzt oder gebraucht, obwohl ich Frz. 5 Jahre in der Schule hatte. Kommt auch drauf an, mit welchem Raum du dich befasst. Für die KlassischenArchs ist natürlich Latein/Altgriechisch sehr von Vorteil (und ich glaube auch Pflicht). Für die UFG kommts drauf an. Ich bin viel über Russische/Ukrainisch/Rumänische Literatur gestolpert, da unsere Themengebiete sich auf diese Gebiete beziehen. Schau dir einfach mal die Studienordnungen deines Wunschfaches an, da steht das drin welche sprachlichen Vorauss. gebraucht werden!

Hallihallo. Ich hatte in der Schule zwar Französisch, jedoch bekomme ich außer ein paar Vokabeln nichts mehr hin. Für die klassische Archäologie wird es richtig sein, dass Französisch unabdingbar ist. Allerdings nicht im BA Studium (soviel ist sicher). Da dir ja die Geschichte besonders am Herzen liegt, scheinst du nur ein Fach zu suchen, welches dich dabei gut unterstützt. In Geschichte wird es später natürlich auch von Vorteil sein, von den wichtigsten europäischen Fremdsprachen Passivkenntnisse zu haben, aber da sollte während des BA/MA Studiums eigentlich Englisch voll und ganz ausreichen. Nachdem du das Latinum erarbeitet hast, stellen europäische Fremdsprachen eigentlich nicht mehr so das Problem dar :slight_smile: Als Zweitfach wäre vielleicht so etwas wie <> für dich interessant.

Mfg

Prähist. interessiert mich eher weniger. Ich glaube auch, dass die Archäologie weniger etwas für mich ist, da ich mich kaum für den Kunsthistorischen Aspekt interessiere, sondern eher um die geschichtlichen Zusammenhänge. Ob es da ein Studium gibt weiß ich nicht, vllt zusammen mit Medien. Man kann ja nicht Historikier werden, diesen Beruf gibt es als solches ja nicht (mehr). Mir wurde gesagt, dass ich ein Geschichtsstudium auf Lehramt anfangen kann und wenn das doch nichts ist kann ich mit dem erworbenem Bachelor trotzdem einen anderen Weg einschlagen. Hab ja noch etwas Zeit mich zu informieren

Mal sehen ob ich jetzt überhaupt die Archäologie anstrebe. Ich denke ich wil eher mit den Zusammenhängen der Geschichte zu tun haben anstatt irgendwelche Scherben zu beurteilen. Am besten wäre Historiker, aber das gibt es eben nicht als solches.
Möglicherweise werde ich Geschichte mit Journalismus oder etwas ähnlichem verbinden, da ich doch irgendwo mal etwas mit Geschichte machen will

Warum gibt es denn kein Geschichtsstudium ohne Lehramt? Ist doch Quatsch, das kann man auch einfach auf BA/MA studieren?! Zumindest kenne ich eine Menge Leute, die das in Münster tun… :slight_smile:

Wie sich das anhört, ist Archäologie Nichts für dich. Zu den Sprachen: Als Historiker muss man Sprachen lernen. Aufgrund der Internationalisierung sollte man fähig sein ein paar Fremdsprachen zu lesen. Zum Glück beginnen Historiker und Archäologen nicht nur in Englisch zu publizieren. Als Kulturwissenschaftler kann man eine Kultur nur begreifen, wenn man sich mit der Sprache auseinander setzt. Lesefähigkeit ist übrigens recht gut zu erlernen. Nur ohne eine gewisse Sprachbegabung wird das Studium hart. Zu Brotlose Kunst: Irgendeine Arbeit findet man. Dass man unbedingt als Historiker bzw. Archäologe arbeitet ist recht unwahrscheinlich. Das schaffen nur wenige.

Gut, Archäologie ist nix für dich. Aber UFG hat nicht viel mit Kunsthistorie zu tun. Bzw ich jedenfalls nicht ;-). Da steckt eher die Klass.Arch dahinter. gruß

Ich kenne mich jetzt bei der provinzialrömischen Archäologie nicht so aus, aber ist es dort eher auch auf den kunsthistorischen Aspekt ausgelegt; oder - soweit ich es mitbekommen habe - auf das Alltagsleben der römisch-nichtrömischen Bevölkerung?

Ist zwar schon etwas her, aber ich will mal meinen Senf dazu geben. :slight_smile: Klassische Archäologie dreht sich wirklich meistens um Kunst (oder halt Gegenstände: Vasen, Statuen usw.). Dann gibts noch Philologie (wo alte Texte gelesen werden) und Geschichte, was dich ja interessiert. Natürlich kann man das noch studieren, wieso soll es Historiker als Beruf nicht mehr geben? Also ich werd zwar Lehrer, aber die Kommilitonen von mir, die das ohne Lehramt studieren, werden “Historiker” … :wink: also klar gibts da kein klares Berufsbild. Der reine Historiker ist wohl dann der Prof bzw. Forscher, dessen Alltag meist so aussieht, dass er Literatur vergleicht und denkt und seine Ergebnisse aufschreibt und veröffentlicht. Oder mit anderen darüber redet… ist quasi ein Schreibtischjob, es geht aber immer um Geschichte… also wie in der Schule, sich nach den Zusammenhängen fragen usw… Geschichtsabsolventen können und müssen natürlich zum Großteil auch z.B. als Verleger, Verkäufer oder was auch immer arbeiten… deswegen sinds trotzdem studierte Historiker. :wink: Das geschichtliche Gegenstück zu der Klassischen Archäologie wäre die Alte Geschichte. Das kannst du eigentlich an vielen Unis studieren, auch in Verbindung mit Archäologie (gibt ja z.B. die Wahlbereiche oder 2-Fach-Bachelor). Zu den Sprachen: Latein musst du dann leider machen, das packst du auch. Die Unis sind darauf eingestellt und deine Kommilitonen müssen es auch machen. Man brauch dann auch nicht mehr Jahre dafür, das ist extra so angelegt, dass es schneller und trotzdem erfolgreich geht. Französisch fällt dir danach bestimmt schon erheblich leichter. Ich kanns auch nicht gut, aber es geht. Es geht sogar mittlerweile Italienisch mit etwas Aufwand (alles NUR lesen, sprechen ist nicht nötig), hab das nie “gelernt”. :wink: Wenn du eine wissenschaftliche Karriere als Althistoriker anstrebst, musst du leider auch Altgriechisch machen irgendwann (man stößt sonst einfach an Grenzen, was irgendwann die Arbeit stört). Es gibt übrigens bei den Sprachanforderungen zwischen den Unis erhebliche Unterschiede. Ich brauchte z.B. Frz. auf B1-Niveau, was irgendwie 5 Schuljahren entspricht. Bei manchen Unis reichen 3 Jahre. Und Latinum musste ich machen, wohingegen es an anderen Unis nur Kenntnisse sein müssen (wo man nen Kurs macht und ne Klausur schreibt, aber keine “Latein-Abi” nachmachen muss). Hattest du nur Englisch oder eine andere Sprache dann (spanisch, russisch, was weiß ich…)? Es MUSS ja nicht Frz. sein, das kann man natürlich auch durch was anderes ersetzen, um erstmal die Anforderung formal zu erfüllen…