Bronzenes Fundstueck

Guten Tag! Beim Spazierengehen mit dem Hund im Wald habe ich angehaengtes Stueck gefunden (im Herbst, also schon ein wenig her). Gefunden wurde es in Niedersachsen an einem kleinen Hang nahe eines kleines Teiches etwa 50m vom Waldrand. Es lag an der Oberflaeche, vermutlich vom letzen Regen dorthin gespuelt. Leider kann ich historisch nicht viel ueber den Fundort sagen, nur, dass der Wald erst 18hundertsonstwas aufgeforstet wurde, also vermutlich war die Gegend freie Flaeche als das Stueck verloren wurde. Es scheint sich um Bronze zu handeln. Meine Recherchen im Internet haben nichts definitives ergeben. Meine *Vermutungen* bewegen sich Richtung eines Stueckes eines Pferdegeschirrs, aber es koennte wohl auch genausogut eine kleine Fibel oder etwas ganz anderes sein, weshalb ich die Experten hier gern fragen wuerde :slight_smile: Vielen Dank!

Ahoi, Interessantes Stück. Für eine Fibel oder ein Bestandteil eines Pferdegeschirrs ist das Stück zu massiv (Du meinst sicher Brezelfibeln oder lunulaförmige Anhänger des Frühmittelalters). Zudem fehlen typische Merkmale (z.B. für eine Fibel Fragmente des Nadelhalters usw.). Gegen beide Deutungen spricht auch die eckige “Zapfung”. Wie mir scheint, ist der Gegenstand gegossen worden. Interessanterweise weist Seite a des Fundstückes eine unregelmäßige Oberfläche auf, während Seite b geglättet erscheint. Seite b scheint daher (gewollt) die Schauseite darzustellen. Insgesamt scheint das Stück aber ohne großartigen künstlerischen Gestaltungswillen hergestellt worden zu sein. Weiterhin bemerkenswert sind die kleinen in verschiedene Richtung verlaufenden Linien auf Seite b (Schau- oder Nutzseite). Sie könnten auf den Gebrauch hinweisen. Mann sollte in Erwägung ziehen, dass in der Mitte des Fundstückes ein Gegenstand mit entsprechendem Querschitt steckte, da das anzunehmde Profil doch relativ ungewöhnlich ist. Auch die eckige “Zapfung” an den Schmalseiten wird wohl einen weiteren zugehörigen Gegenstand aufgenommen haben. Insgesamt lässt sich über das Fundstück wenig sagen. Nur soviel: Es scheint nur ein Bestandteil eines Ensembles gewesen zu sein. Oftmals ist es auch für den Fachmann nicht nur schwierig, sondern gar unmöglich ein Fundstück außerhalb seines Kontextes zu bestimmen. Hier sowohl funktional als auch chronologisch, vor allem wenn es sich nur um EINEN Bestandteil handelt. Wie so oft wird deshalb erst später (und durch Zufall) ein entsprechender Wink durch einen glücklichen Umstand gegeben. Nichtsdestotrotz… Wenn mit diesbezüglich mal was unterkommt…lass ich es wissen Beste Grüße Eric

Hallo! Es handelt sich hier mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um einen Dolchknauf (für einen Schwertknauf etwas zu klein). Ich schätze mal hochmittelalterlich - für eine genauere Datierung müsste man noch etwas Literatur “durchforschen”. Gruß Christian

Hätte ein Dolchknauf nicht von beiden Seiten eine Schauseite?

Stimmt, Knäufe von Nahkampfwaffen waren in der Regel, wenn überhaupt, beidseitig dekoriert… Evtl ist es ein Teil einer Kette oder einer Art Kollier… versuch es mal zum Vergleichen hier: www.alteroemer.de