8-formiger Metallring - Was ist das?

Ich habe von meiner Dozentin ein Fundstück bekommen, dass ich identifizieren und einordnen soll. Da ich im ersten Semester bin, weiß ich noch nicht, wie ich am besten vorgehe. Bildersuchen und Schätzungen haben mich in Google nicht weitergebracht. Da das Foto eher schlechte Qualität hat, hier noch eine kleine Beschreibung: Das Objekt ist in der Länge (wie am Maßstab erkennbar) ca. 9cm. Die Dicke des Ringes dürfte zwischen 5 und 8 mm liegen. Das Metall ist sehr fest und relativ schwer. Zumindest schwerer als es aussieht. Farblich würde ich es im Grundton golden beschreiben, aber eher schmutzig. Mit einem grün-schwarz Stich. Hat auch schwarz gefärbte Stellen, sehen fast wie verbrannt aus. Die kleinere Schlaufe ist leicht dreieckig, die große Schlaufe ist oval. Ich hatte erst auf eine frühe Fibel oder einen Teil eines Pferdezaums getippt, das hat sich aber bisher nicht bestätigt. Für ein Schmuckstüch fand ich es zu Schnörkel- / Verzierungslos. Für alle Ideen oder Tipps wie ich selbst weiterforschen könnte, wäre ich sehr dankbar!

Hmm, interessant, spannend! :slight_smile: Ich denke mal, Fibel ist schon ganz richtig. Immer hilfreich für eine erste Orientierung ist die psychologische Perspektive :wink: : Eine Dozentin wird eine Studentin im 1. Semester sicherlich nicht deprimieren wollen und daher wohl etwas vorlegen, das einigermaßen “typisch” und doch zugleich lehrreich ist. Eine Fibel wäre da ein guter Tipp (sehr typisch), denn diese sieht nicht gerade typisch für eine Fibel aus (sehr lehrreich). Aber prinzipiell würde ich so rangehen: Fundort? Fundsituation? -> allerdings geben die vllt. schoneinmal unnötig eine Richtung vor, sodass man voreingenommen ist (z.B. ein Grab von “X”, wird wohl eine Fibel der “X” sein) Material: Der Grünstich spricht für Kupfer oder Bronze (-Korrosion). Der goldene Ton könnte aber auf Vergoldung hinweisen. Also durchaus wahrscheinlich, dass es sich um ein Schmuckstück handelt. Wie Du aber schon richtig meintest, ist das Stück an sich selbst nicht sonderlich schmuckhaft. Ein Armreif wird es sicherlich nicht gewesen sein. Das dreiecksförmige Anhängsel würde auch nicht dazu passen. Also liegt die Vermutung nahe, dass etwas Funktionales verknüpft war mit dem Stück. Was war schmuckhaft und funktional zugleich? Genau: Eine Fibel. Verbrannt aussehende Stellen: Wie könnten sie zustande gekommen sein? Vllt. wirklich von einem Brand? Weil verbrannte Kleidungsreste anhaften? Nehmen wir das einmal an, dann gelangen wir dazu, dass da jemand mit seiner Fibel verbrannt wurde und ein paar verkokelte Kleidungsreste anhaften. Wir kommen so zur Urnenfelderzeit. Ich hab also mal “urnenfeldzeitliche Ringfibel” gegoogelt und gelange zu einer PDF, in der in Abb. 4 in Darstellung 2 (S.125) eine Fibel dargestellt ist, die vom Grundaufbau im Prinzip identisch ist, allerdings eine Auslassung aufweist: ARCHÄOLOGISCHE ZEUGNISSE IM SLOWENISCHEN ALPENGEBIET Ich würde mal sagen: Ringfibel, wobei das dreieckige Stück der Halter für die Nadel war, die aber nicht erhalten blieb bzw. abgefallen ist. Soll aber nicht mehr als eine Hilfe sein! Ob das nun wirklich eine Fibel ist? Keine Ahnung. Größe würde allerdings passen und plus obige Überlegungen würde ich auch stark darauf tippen. :wink: Müsste dann mindestens mit der Fundsituation abgeglichen werden. Ohne ists immer sehr, sehr schwierig.

Mmh, dürfte knapp vorbei sein. :wink: Ist wohl ein Teil einer Pferdetrense.

Habe dir noch ein Bildchen im Netz gesucht. Die Trense dürfte römischen Ursprungs sein. Leider ist das Bild nicht so toll, aber es sollte genügen.

Danke Ihr Lieben, da lag ich ja gar nicht sooo verkehrt. Jedenfalls ein guter Anfang um weitere Forschungen anzustellen. Vielen Dank!

Es wäre auch sehr schön deine Ergebnisse hier lesen zu dürfen. :slight_smile:

Also ich habe auch noch den Begriff “Oesenring” zu diesem Objekt gefunden. Was das nun genau ist, weiß ich nicht, aber seine Funktion würde mich immernoch brennend interessieren :slight_smile:

Das hatte sich doch schon geklärt. Die Teile haben sich seid dem ja nicht gerade sehr verändert. Es sind die Ösen wo man die Zügel dran macht. Trense – Wikipedia