im Urlaub auf Kreta entdeckt....

Ich hab diese “Nischen, Fundamente” in einer entlegenen Ecke auf Kreta entdeckt. Dieser Ort liegt am Wasser und ist auf dem Landweg nur durch stundenlanges Klettern über Klippen in brütender Hitze zu erreichen. Obs mal früher Wege dorthin gab, weiß ich nicht, ich hab keinen gesehen. Irgendwie hab ich schon gespürt, dass da irgendwas sein könnte, als ich im letzten Jahr schon mal in der Nähe dieser Stelle gewesen bin. Diese Wanderung jetzt hatte eigentlich ein anderes Ziel und so bin ich nur aus Zufall hier dran vorbeigekommen Es sind irgendwelche Nischen, die in den Sandstein hereingehauen wurden. Der Fels ist hier sehr weich und gut zu bearbeiten. In der Gegend haben auch schon in der Jungsteinzeit Menschen Höhlen in den Fels gegraben und dort gelebt. (nur als Zusatz-Info) Würde gerne wissen, was das sein könnte, es sieht irgendwie ziemlich verschachtelt aus? Und aus welcher Zeit es stammen könnte… Das ganze lag vermurlich mal nen Meter tiefer, Kreta erhebt sich hier langsam aus dem Meer, vielleicht könnte man auch dadurch das Alter bestimmen. Deutlich Oberhalb dieser Anlage hab(bis noch einige 100m davon entfernt) habe ich einige Keramik gefunden, die teilweise innen glasiert waren, vielleicht hilfreich für die Datierung… Ob die Keramik und die Anlage am Wasser in einem Zusammenhang stehen ? Außerdem findet man hier zwischendrin noch einiges an versteinertem Meeresgetier, besonders das eine war interessant, das fast so aussieht wie der Boden eines Tongefäßes, aber irgendwas krabbenschalenartiges ist, ich hab in der Nähe noch ein zweites gefunden, was in der Mitte eine maulähnliche Öffnung hatte. besonders lange konnte ich mich hier leider nicht aufhalten, weil es dort schattenlos und es schon uneträglich heiß jetzt im Juni war. So hab ich nicht viele Fotos und Funde machen können. Also alles nur beim Vorrübergehen, da kann also noch viel mehr sein. Würde mich freuen über eure Meinungen, egal wie gut oder weniger gut ihr euch damit auskennt :wink: In Sichtweite habe ich überigens (diesmal) Mauern einer weiteren Siedlung entdeckt, vielleicht stehen die beiden Orte ja in irgendeinem Zusammenhang

Hallo BerlinFlo, das erinnert mich irgendwie an den Marmorsteinbruch von Aliki auf der griechischen Insel Thasos. Der Marmorabbau ist dort seit dem 5. Jh. v. Chr. belegt. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Thassos-Marmor (Foto von: Marsyas, CC-BY-SA) (Foto von: Marsyas, CC-BY-SA) Es wird sich also wohl um einen alten (Sandstein-) Steinbruch handeln. Durch die Lage direkt am Meer konnten die herausgehauenen Blöcke direkt auf Schiffe verladen werden. Ein antiker Hafen ist es also nicht, allerdings dürfte nicht allzu weit davon entfernt einer gelegen haben. Die Keramik sieht mir allerdings von der Form her und wegen der Glasur ziemlich neuzeitlich aus. Was ist denn das für ein schlackiger Fladen, auf dem die Keramik liegt? PS: Ich hoffe, die abgebildete Dame ist mit der Veröffentlichung der Bilder einverstanden 8)

Tatsächlich künstliche Formen. :slight_smile: Steinbruch war auch mein erster Gedanke. Der dürfte wohl in der Tat etwas älter sein. Wenn allerdings, Zitat, “Der Fels…hier sehr weich” ist (Bild 2 lässt es erahnen), dann vermutlich nicht allzu alt (also vllt. nicht gerade antik). Dazu passt dann auch die Keramik, die relativ jung erscheint (Magerung). Da wären aber auch noch exaktere Bilder nötig (Makrofotos). Übrigens ist in der Tat der Schlacke(?)-Klumpen, auf dem die Keramik liegt, interessant. Was ist das für Material?

na klar ist sie das :wink: Danke erstmal für deinen Beitrag. Ja, sieht dem etwas ähnlich, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich dieser weiche Stein wirklich dazu eignet, um als Blöcke abgebaut werden zu können, dafür könnte er vielleicht zu weich sein`? und was sagst du zu dem zweiten Bild, was könnte diese schmale Verteifung sein ? zur “Schlacke” das ist eine “antike” Teflonpfanne, die einem Fluß verformt wurde, die Scherben hab ich nur aus ästhetischen Gründen drauf drapiert Es ist unwahrscheinlich, dass die Scherben neuzeitlich sind, die unglasierten sind es sicher nicht. Es liegt auch sehr viel Keramik dort herum, wer soll das Zeug dort in der Neuzeit hingebracht haben, und Spuren einer neueren Siedlung gibt es da nicht,also war hier wohl nicht nur ein Steinbruch… Die Gegend ist, so schätze ich, seit Jahrhunderten oder länger unbewohnt. das nächste kleine Dorf ist vielleicht 15 km weg. es gibt eigentlich keine vernünftige Verbindung zum Landesinneren. Die glasierten sind auch für mich sehr ungewöhnlich, hab allerdings auch schon mal welche gesehen, allerdings von außen glasiert, In der tatsächlich nahegelegen Stadt? ist er jedenfalls anscheinend nicht verwendet worden, da siehts so aus: Diese “Siedlung” konnten wir nur schwimmend erreichen, weil sie durch eine Steilküste abgeschnitten ist 20-30 solcher Ruinen schätze ich mal, hab ich dort gesehen. Ich konnte leider nicht dort herumlaufen, heißer scharfer Felsen, keine Schuhe, aua !

hier hab ich nochmal zwei andere Fotos von den Scherben, mehr kann ich nicht machen, weil die Scherben auf Kreta geblieben sind. Wollte nicht riskieren, am Flughafen Ärger zu bekommen. Es waren nur ein paar Proben beim Vorbeigehen, ich hab ein Henkelstück mitgenommen , zwei von diesen Glasierten mit Rand und ein weiteres unglasiertes Stück Die Glasierten hab ich separat ein paar hundert Meter weiter, die unglasierten waren zuhauf ganz in der Nähe von diesen “Nischen”, etwas oberhalb und auch weit verstreut. In byzanthinischer Zeit war diese Ecke angeblich wegen der vielen Schluchten und Verstecken Buchten ein beliebter Zufluchtsort von Piraten. Glaube nicht, dass später nochmal jemand in solcher Küstennähe gesiedelt hat, glatter Selbstmord :wink: Außer halt dann in der Neuzeit, aber dafür ist die Gegend wirklich zu unwirtlich.

Könnte es sein, dass sich der Ort auf der Halbinsel Akrotiri nahe des Klosters Katholiko befindet?

http://de.wikipedia.org/wiki/Akrotiri\_(Kreta)#Kl.C3.B6ster Dann wäre der Steinbruch mittelalterlich. Würde wohl auch zu den Scherben passen (kenne mich aber mit kretischer Keramik nicht wirklich aus).

Das wird wohl der Rest sein, der übrig bleibt, wenn man den Steinblock abgebaut hat. Hier wurde vermutlich etwas mehr weggenommen als direkt daneben. Oder man brauchte nur eine schmale Platte, keinen großen Block…

http://de.wikipedia.org/wiki/Akrotiri\_(Kreta)#Kl.C3.B6ster Dann wäre der Steinbruch mittelalterlich. Würde wohl auch zu den Scherben passen (kenne mich aber mit kretischer Keramik nicht wirklich aus).
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Wow, klingt wirklich fast dannach und hat ein paar schon fast unheimliche Parallelen zu diesem Ort, aber es ist ganz woanders, wie gesagt, es ist ist wirklich im Nirgendwo Ich will halt nicht so gerne den genauen Ort hier veröffentlichen… aber das mit den Sandsteinbrüchen ist schon mal ein guter Hinweis, jetzt bräuchte man mal ein paar Bilder davon zum Vergleich. Was sagt ihr zu diesen Ruinen ? ist wahrscheinlich sehr schwer einzuschätzen…

Ich habe das Gefühl, dass sich dort in der Nähe noch einiges interessantes versteckt, werd wohl irgendwann mal im Frühjahr hinfahren, wo man nicht am lebendigen Leibe verbrennt. Sollte man solche Plätze melden? es ist zumindest nicht auszuschließen, dass diese Stelle den dortigen Archäologen noch nicht bekannt ist. Und noch was, es wäre echt hilfreich, wenn ihr immer begründen würdet, wie ihr zu euer Einschätzung kommt. Ich kann halt wenig damit anfangen Z.B. von oben: "der Sandstein des Steinbruchs ist weich, daher ist er vermutlich nicht antik " Da fehlt mir die Begründung, wie man zu dem Schluß kommt, ich möchte a) ja gerne was lernen und b) kann ich ja nur so diese Meinung für mich einschätzen. Das fiel mir auch bei meinem Beitrag über meinen sagenumwobenen :smiley: “Knochenhammer” auf.

Hm ich hab mal ne weile auf den Kykladen gearbeitet, musste mein Geologiepraktikum da machen. Beim vermessen stößt man immer wieder auf teils sehr alte menschliche Hinterlassenschaften. Aber selbst diese “Ziegenhütten” wie sie von den Einheimischen genannt werden wurden schon wissenschaftlich untersucht. Zu den meisten gab es sogar c14 Untersuchungen, daher weis man, dass sich der Baustil dieser Steinsetzungen nie geändert hat egal ob sie aus dem Mittelalter, Neuzeit oder Antike sind. In diesem Sinne bleibt dir wohl nix anderes übrig als mal in ne Bibliothek zu gehen um nachzuforschen.

Am besten ersteinmal selbst dran halten. :wink: Zumindest ein paar aussagekräftige Photos wären hilfreich und zwar mit dem darauf, was auch beurteilt werden soll; z.B. die Abschlagstelle. In diesem Beitrag fehlt mir das ebenfalls: Warum hast Du einen Hafen darin gesehen? Weshalb sieht für Dich die Keramik antik aus? Da Du uns keine Detailbilder liefern kannst, auf denen auch die Magerung zu sehen ist, können wir da auch nicht viel dazu sagen.

[quote=“BerlinFlo”] Ich kann halt wenig damit anfangen Z.B. von oben: "der Sandstein des Steinbruchs ist weich, daher ist er vermutlich nicht antik " Da fehlt mir die Begründung, wie man zu dem Schluß kommt, ich möchte a) ja gerne was lernen und b) kann ich ja nur so diese Meinung für mich einschätzen.
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Bitte richtig zitieren. Wir reden ja nicht vom Alter des Sandsteins. Die Formen sind vermutlich nicht allzu alt, wenn das Material weich ist - weil sie noch erhalten sind. Schwer vorstellbar, dass sich in so weichem Sandstein in direkter Wassernähe knapp 2000 Jahre lang solche Formen erhalten haben sollen. Aber wer weiß das schon. Ist ja nicht klar, wie hoch die Blöcke bzw. wie tief die Vertiefungen waren. Aufschluss kann da nur die Keramik geben. Übrigens: Es haben Menschen in diesen Steinbrüchen gearbeitet und von denen rührt die Keramik her. Das schien ja eine zentrale Frage für Dich zu sein. Die Ruine kann wohl aus jeder Zeit stammen. Alles in allem kann man eigentlich nur sagen: Lässt sich per Ferndiagnose alles nicht bestimmen, außer die Keramik. Melden würde ich den Ort in jedem Fall. Bekannt ist er eventuell wirklich nicht, wenn da noch anscheinend recht viel Keramik rumliegt. Den Stil der Ruinen wird man aber sicherlich zuordnen können. Das Szenario des mittelalterlichen christlichen Klosters passt aber am besten. Du sagtest ja, dass der Ort sehr abgeschieden ist. Klingt nach christlichen Mönchen.