Varusschlacht 2000

Wo gingen die römischen Legionen unter? „Das Jahr 2009 mit der 2000-jährigen Erinnerung an die Varusschlacht rückt immer näher. -Nachdem der vermutete Schlachtort Kalkriese bei Osnabrück ausscheidet; -hier wurde eine Schwertscheide der I Legion gefunden, - richtet sich das Augenmerk der Forscher wieder auf die Wesergegend um Höxter. Die bisher gefundenen Römerlager an der Lippe, Holsterhausen, Haltern, Oberaden und Anreppen, weisen in Richtung des Eggegebirges und der Weser.“ Gebirge? Oder Lager? „Was ist Wahrheit?“, fragt der Römer den Galiläer, der vor ihm steht. „Brepohl geht davon aus, dass Arminius ein zentrales germanisches Kultfest nutzte, das alle neun Jahre an ihrem obersten Kultplatz stattfand und an dem alle wehrfähigen Germanen teilnehmen mussten. „Dieses Fest kannten die Römer, deshalb schöpften sie keinen Verdacht wegen der germanischen Truppenbewegungen. Arminius, der auch römischer Offizier gewesen war, war sicher bei Varus ein gern gesehener Gast. Daher war es für ihn kein Problem, den arglosen Varus zu einer Art Gipfeltreffen der Stammeseliten einzuladen, und ihm die Gelegenheit zu geben, Roms eisernen Willen zu verdeutlichen“, so Brepohl. Die spätere Schlachtortbeschreibung des Germanicus bestätigt offenbar Brepohls These des Kultfestes. Denn dort ist von Altären, Opferschächten und an die Bäume genagelten Schädeln die Rede. „Die Bezeichnung ‚saltus Teutoburgiensis’ muss man nicht als Teutoburger Wald sondern als ‚Opferwald der Teutoburg’ übersetzen. Die Sprachforschung deutet das als ‚befestigte Höhe, wo von dort aus Gottes““Brepohl geht davon aus, dass Arminius ein zentrales germanisches Kultfest nutzte, das alle neun Jahre an ihrem obersten Kultplatz stattfand und an dem alle wehrfähigen Germanen teilnehmen mussten. „Dieses Fest kannten die Römer, deshalb schöpften sie keinen Verdacht wegen der germanischen Truppenbewegungen. Arminius, der auch römischer Offizier gewesen war, war sicher bei Varus ein gern gesehener Gast. Daher war es für ihn kein Problem, den arglosen Varus zu einer Art Gipfeltreffen der Stammeseliten einzuladen, und ihm die Gelegenheit zu geben, Roms eisernen Willen zu verdeutlichen“, so Brepohl. Die spätere Schlachtortbeschreibung des Germanicus bestätigt offenbar Brepohls These des Kultfestes. Denn dort ist von Altären, Opferschächten und an die Bäume genagelten Schädeln die Rede. „Die Bezeichnung ‚saltus Teutoburgiensis’ muss man nicht als Teutoburger Wald sondern als ‚Opferwald der Teutoburg’ übersetzen. Die Sprachforschung deutet das als ‚befestigte Höhe, wo von dort aus Gottes““Brepohl geht davon aus, dass Arminius ein zentrales germanisches Kultfest nutzte, das alle neun Jahre an ihrem obersten Kultplatz stattfand und an dem alle wehrfähigen Germanen teilnehmen mussten. „Dieses Fest kannten die Römer, deshalb schöpften sie keinen Verdacht wegen der germanischen Truppenbewegungen. Arminius, der auch römischer Offizier gewesen war, war sicher bei Varus ein gern gesehener Gast. Daher war es für ihn kein Problem, den arglosen Varus zu einer Art Gipfeltreffen der Stammeseliten einzuladen, und ihm die Gelegenheit zu geben, Roms eisernen Willen zu verdeutlichen“, so Brepohl. Die spätere Schlachtortbeschreibung des Germanicus bestätigt offenbar Brepohls These des Kultfestes. Denn dort ist von Altären, Opferschächten und an die Bäume genagelten Schädeln die Rede. „Die Bezeichnung ‚saltus Teutoburgiensis’ muss man nicht als Teutoburger Wald sondern als ‚Opferwald der Teutoburg’ übersetzen. Die Sprachforschung deutet das als ‚befestigte Höhe, wo von dort aus Gottes““Brepohl geht davon aus, dass Arminius ein zentrales germanisches Kultfest nutzte, das alle neun Jahre an ihrem obersten Kultplatz stattfand und an dem alle wehrfähigen Germanen teilnehmen mussten. „Dieses Fest kannten die Römer, deshalb schöpften sie keinen Verdacht wegen der germanischen Truppenbewegungen. Arminius, der auch römischer Offizier gewesen war, war sicher bei Varus ein gern gesehener Gast. Daher war es für ihn kein Problem, den arglosen Varus zu einer Art Gipfeltreffen der Stammeseliten einzuladen, und ihm die Gelegenheit zu geben, Roms eisernen Willen zu verdeutlichen“, so Brepohl. Die spätere Schlachtortbeschreibung des Germanicus bestätigt offenbar Brepohls These des Kultfestes. Denn dort ist von Altären, Opferschächten und an die Bäume genagelten Schädeln die Rede. „Die Bezeichnung ‚saltus Teutoburgiensis’ muss man nicht als Teutoburger Wald sondern als ‚Opferwald der Teutoburg’ übersetzen. Die Sprachforschung deutet das als ‚befestigte Höhe, wo von dort aus Gottes“ Im lebhaftesten Bericht der Schlacht, den der römische Historiker Cassius Dio Cocceianus[7] verfasste, heißt es: „Denn das Gebirge war voller Schluchten und Unebenheiten, und die Bäume standen so dicht und waren so übergroß, dass die Römer auch schon ehe die Feinde über sie herfielen, sich, wo nötig, abmühten, die Bäume zu fällen, Wege zu bahnen und Dämme zu bauen. Und wenn dazu noch Regen und Sturm kam, zerstreuten sie sich noch weiter. Der Boden aber, schlüpfrig geworden um die Wurzeln und Baumstümpfe, machte sie ganz unsicher beim Gehen, und die Kronen der Bäume, abgebrochen und herabgestürzt, brachte sie in Verwirrung. […] umstellten die Germanen sie plötzlich von überall her gleichzeitig durch das Dickicht hindurch, da sie ja die Pfade kannten, und zwar schossen sie zuerst von fern, dann aber als sich keiner wehrte, doch viele verwundet wurden, gingen sie auf sie los. Es war unmöglich, 1. in irgendeiner Ordnung zu marschieren […], 2. konnten sie sich auch nur schwer zusammenscharen, und waren Schar für Schar immer weniger als die Angreifer, […] Daher schlossen sie die Römer mühelos ein und machten sie nieder, so dass Varus und die Angesehensten aus Furcht, gefangen genommen oder getötet zu werden – denn verwundet waren sie schon – sich zu einer furchtbaren, aber notwendigen Tat entschlossen. Sie töteten sich selbst. Als dies bekannt wurde, wehrte sich auch keiner mehr, auch wenn er noch kräftig war, sondern die einen taten es ihrem Anführer nach, die anderen warfen die Waffen weg und überließen sich dem, der sie töten wollte. Denn fliehen konnte keiner, wenn er es auch noch so gerne wollte.“ Der römische Historiker Tacitus[9] beschreibt das Schlachtfeld, wie es noch im Jahre 15 n. Chr. von Germanicus vorgefunden wurde: „Das erste Lager des Varus ließ an seinem weiten Umfang und an der Absteckung des Hauptplatzes die Arbeit von drei Legionen erkennen. Danach sah man an dem halbeingestürzten Wall und dem niedrigen Graben die Stelle, an der sich die bereits zusammengeschmolzenen Reste gesammelt hatten. Mitten auf dem Felde lagen bleichende Knochen, zerstreut oder in Haufen, je nachdem ob sie von Flüchtigen oder von einer noch Widerstand leistenden Truppe stammten. Daneben lagen zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, an Baumstämmen waren Schädel befestigt. In Hainen in der Nähe standen die Altäre der Barbaren, an denen sie die Tribunen und Zenturionen ersten Ranges geschlachtet hatten.“ „Was ist Wahrheit?“

Gehen wir mal davon aus, daß der Beitrag von csbarany in gutem Willen und Glauben geschrieben wurde. Beschäftigen wir uns mit der Varusschlacht, dann genügt es sicherlich nicht ausschließlich mit großer Begeisterung das Buch von Brepohl gelesen zu haben. Verfolgt man allein die hier im Forum getätigten Beiträge der letzten Jahre, so sind manche Aussagen bereits mehrfach vorgetragen und auch widerlegt- Das will man nun nicht alles zum 27.mal wiederholen. So, eine Schwertscheide der 1. Legion wurde gefunden ? das ist ja schon lange her und die Interpretation ob es denn die Zuordnung tatsächlich sicher ist, scheint ja wissenschaftlich sehr umstritten. Da halte ich es einfach nicht für legitim hier im Sinne Brepohls zu verkünden: “der vermutete Schlachtort Kalkriese bei Osnabrück ausscheidet”. Sollten wir die umstrittene Einritzung tatsächlich anerkennen, erscheint es doch überaus fraglich wie die Scheide an den Fundort gelangen konnte? Vielleicht doch später? Wir erinnern uns, daß der Ort der Schlacht jahrelang von Germanen geplündert wurde. Wieso liegt da noch eine Schwertscheide rum, ist da ganz provokativ zu fragen. Ja, aber die relative Fundarmut ist zu erklären und darüber kann man sich Gedanken machen. Wie in der Vergangenheit vielfach ausgeführt, kann der Heereszug des Varus deutlich uber 20 Kilometer lang gewesen sein, dies relativiert selbstverständlich den präzisen Ort einer Schlacht. Der Heerzug welcher nicht feldmarschmäßig, wie berichtet wird. maschierte wie in Friedenszeiten. Ein großer Teil der schweren Waffen im Troß befindlich. So kann natürlich die Truppe an einem oder mehreren Teilen geteilt werden und die Schlacht verteilt sich über eine große Region. Solchermaßen ist Kalriese zu verstehen. Die Antiken Berichterstatter hatten großes Interesse daran die Ereignisse aus römischer Sicht beschönigend darzustellen. Dies kann man so sehen. Auch Herr Brepohl und ich bedaure es ausdrücklich, ist im Besonderen nicht sachkundig. Im Gegenteil er hat ein wirtschaftliches Interesse daran Elemente der Schlacht in seinem eigenen Kulturkreis stattfinden zu lassen. Auch dieses mag legitim sein. Der stellvertretende Kulturdezernent Brepohl hat nur Theorien und Vermutungen dies kann amüsant sein zu lesen. Konkrete, wirklich sichere Sachbeweise hat er nicht. Dem steht Kalkriese gegenüber, dem sicherlich bisher im Fund nicht der ganz große Wurf gelungen ist. Aber einer der “möglichen” Schlachtorte Kalkriese hat ganz viele sichere Hinweise, daß kämpfende römische Truppen vor Ort waren. Dieses ist viel viel mehr als Andere mit wohlklingenden Theorien uns weismachen wollen. mit freundlichem Gruß max

Zur Örtlichkeit der Varusschlacht empfehle ich, den ersten “Stadtplan” von Duisburg (leider nicht von Mercator sondern ein Stich von Corputius) mindestens zur Kenntnis zu nehmen. Danach könnte Varus in den Emscherbrüchen sein tragisches Ende gefunden haben. Wer Duisburg kennt, den verweise ich auf das Hitfeld, den Vorort Marxloh (Marswald) und Aliso - kann durchaus (Duisburg-)Alsum gewesen sein - , der Ort ist zugunsten der Montanindustrie plattgemacht worden, der Elsbach (möglicherweise der gesuchte Elison) fließt noch heute (allerdings kanalisiert)unter Alsum. Das gesuchte Lage Aliso am Elison soll zwar an der Lippe gelegen haben, dies muß aber nicht unbedingt der bei Wesel in den Rheinmündende Fluß gewesen sein, der sich quer zum Rhein und südlich parallel zur Lippe hinziehende seichte Höhenzug zwischen Duisburg-Alsum und Dinslaken soll zeitweise auch diesen Namen getragen haben. Bei dem Lager Aliso soll es sich um das größte rechtsrheinische Arsenal der Römer gehandelt haben. Ein solches wird man logistisch logisch nicht tief ins feindliche Germanien gesetzt haben. Es müßte nahe zum Rhein gesucht werden, in dem von den Römern kontrollierten Uferstreifen - Varus hat sich ja auch extrem sicher gefühlt. Alsum wäre ein hervorragender Standort für ein Arsenal gewesen; die dort gelagerten Waffen hätten die Römer nicht über den Rhein schleppen müssen, sie hätten ihnen jedoch sofort nach dem Übergang - der Platz den heute die Fähre Orsoy/Alsum einnimmt dürfte bereits zu Römerzeiten sich als Furt geeignet haben- zur Verfügung gestanden haben, ob sie nun von Asciburgum oder Vetera angerückt wären. Nichts spricht bisher gegen Corputius. Armin hat den Quintilius gut überschaubar vom heutigen Kaiserberg - dort sein Hinterhalt - aus in die Sümpfe laufen sehen. Um den Kaiserberg herum im Duisburger Wald sind einige Altäre und Kultplätze der Germanen gefunden worden, hier könnten die Römer geschlachtet worden sein. Ave Rudolf (masterTHief) Patzwaldt PS: welcher Art war eigentlich der Wald, den Tacitus als “saltus” bezeichnet - im Unterschied zu dem, den der deutsche Lateinschüler gewöhnlich mit “silva” ins lateinische übersetzen würde?

Hallo, Berifft Silva Caesia “Nicht weit entfernt lagerten in Freude und Lust die germanischen Marser. In schnellem Zug drang das Herr in den rechtsrheinischen Urwald ein und wählte den schwierigeren, aber dafür kaum von germanischen Spähern beobachteten Weg zum Tanfana-Heiligtum der Marser. Mit hohen Marschtempo wurde sich durch den Urwald geschlagen, denn die Kunde machte sich breit, daß die Marser im Metrausch ein zünftiges Fest zu Ehren ihrer Götter feierten. Der Legat Caecina erhält den Befehl, mit leicht bewaffneten Kohorten voranzugehen und einen gangbaren Kolonnenweg durch das Walddickicht zu schlagen. Diesen Weg nahmen dann die Legionen des Germanicus, der sie bis dicht an das Germanenlager mitten in der Nacht führte. Im Mondlicht gelangte wurden die Weiler der Marser erreicht und umstellte sie mit Posten. Das rauschende Fast war noch im vollem Gang keinerlei Wachen war ausgestellt. Im Metgelage freuten sich die Marser ihres Lebens und dachten nicht einen Moment daran in tödlicher Gefahr zu schweben, wenn sogar Wachen und Späher daran teilnahmen. Germanicus teilte die kampfbereiten Legionäre in vier Züge ein und umstellte großräumig das Lager. Dann gab er das Signal zum Angriff… Im Umkreis von fünfzig Meilen verwüsteten mit Feuer und Schwert die angreifenden Römer alles germanische. Ob Frau, Kind oder alterschwache Greise, alles wurde mit dem Kurzschwert getötet. Sämtliche Häuser , auch die Heiligtümer gingen in Flamen auf. Nicht ein einziger Legionär wurde als Verlust beklagt, so unfähig waren die Marser in ihrem Rausch sich zu wehren. Es waren Tausende die starben…Germanicus nahm dieses blutige Gemetzel unverfroren zum Anlaß, daß als großen römischen Sieg nach Rom zu melden… Die Vernichtung der Marser verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wiegelte sofort die Brukterer, Tubanier und Usipeter auf. Sie besetzten zu tausenden kampfbereit die Waldhöhen, durch die der Rückweg der Legionen führte. Germanicus wurde davon aber nicht überrascht und konnte dank des breiten Kolonnenweges geordnet und kampfbreit in die Kriegszone marschieren. Ein Teil der Reiter und der Hilfskohorten führten das Heer an, dann folgte schon die erste Legion, die ihr Gepäck in der Mitte trug. Es schlossen den Zug links die 21.Legion und rechts die 5. Legion, die 20.Legion bildete die Nachhut und deckte den Rücken. Dicht auf folgten dann die übrigen Bundesgenossen.” Übrigens ich komme aus Ungarn, und mein Deutschkenntnisse entspechend:-) Hier ist noch eine Germania Karten ausschnitt, Anno dazumal mit Silva Caesia Silva Caesia zwissen Lippe und Ruhr Gruß Martin aus Flensburg

Hallo master THief, Duisburg-Alsum als Aliso wäre noch einleuchtend, denn es ist ja einigen mit Kind und Kegel die Flucht bei Nacht durch germanische Linien gelungen und das kann nur in der Nähe des Rheins gewesen sein, denn von Haltern oder gar Anreppen aus hätte man das bestimmt nicht geschafft. Es heißt bei Cassius Dio: >Daher ließen diese von der Verfolgung ab, und als Asprenas von dem Vorfall hörte, kam er ihnen tatsächlich zu Hilfe.AufstandFreundesland<. ergo mu der aufstand noch weiter weg als duisburg gewesen sein. aufst auf linken rheinseite h aber seine cheruskerfreunde an weser nichts wissen k sondern zuerst die besatzungen z.bsp. von veterra. dann einen meldertrupp zu varus ins sommerlager geschickt. das ist auch ein wunder punkt beim schlachtfeld kalkriese. wo wollte hin wenn er bei kalkriese im vermeintlichen>FreundeslandFreundeslandwildensaltu svarzwald< gegeben. ( unter Svarzwald verstand man Nadelwald ) Im Jahr 868 erwähnt das St. Galler Urkundenbuch einen “saltu svarzwald”. Zu dieser Zeit beherrschten die Schreiber noch Latein und hätten m.E. nicht [b][i]>Wald SchwarzwaldSaltus di Quirra.< Offensichtlich früher mal ein Saltus mit Hochweide.
Gebirgspass und Schlucht werden ebenfalls als Saltus bezeichnet. Über einen Pass wird ein Gebirgszug übersprungen bzw. eine Schlucht ist im Gegensatz zu einem Tal nur ein Sprung breit. Hier sind die Begriffe m.E. von Saltus = Sprung abgeleitet. Das römische Flächenmaß Saltus (Quadruplex) = 4 Großhufe = 2, 023 km² könnte entgegen von Fuß und Großhufe auch von Sprung hergeleitet sein.
Aus diesem Flächenmaß heraus ist dann wohl der Begriff [b][i]>SaltusGebirgswaldSaltus</.>

Gruß an alle, Könnte die Varusschlacht so aussehen? http://www.logistik-des-varus.de/?p=56 Gruß RM

“Saltus Teutoburgiensis” = Engpass am Grenzmoor Aus meinem unten stehenden Artikel „HERMAR“ DER CHERUSKER ? Unter dem latinisierten, von seinem germanischen Ursprunge durch starke Verzerrungen weit entfernten Namen „Arminius“, auch als „Ariminus“ oder „Ar(i)menus“ geschichtlich bei antiken Schriftstellern wie Tacitus, Velleius Paterculus, Dio Cassius und anderen bezeugter Stammesfürst des westgermanischen Stammes der Cherusker. Lebte etwa von 16 v. Chr. bis 21 n. Chr, als er einer mörderischen Intrige von Verwandten zum Opfer fiel. Sein germanischer Name bestand alter Tradition des germanischen Adels folgend aus zwei Teilen wie bei seinem Vater Segimerus [„ruhmreich im Siege“] und Onkel Inguiomerus [„ruhmreich durch (den Gott) Ing“], von denen in genealogischer Folge immer das gleiche Namenselement weitergegeben wurde, hier also „-merus“ (*-mariz = „ruhmreich“). Hiervon ausgehend, darf angenommen werden, dass das inlautende „-r-„ in „-merus“ entweder aufgrund eines nicht korrigierten Hörfehlers oder in Angleichung an römische Namensendungen zu „-n-„ gewandelt wurde. Unter Einbezug linguistischer Parallelen [vgl. den bei Gaius Julius Caesar in „De bello Gallico“ erwähnten Suebenkönig Ariovistus - erster Namensbestandteil ist (mit eingeschobenem „-o-„) das urgermanische *Hari- (Heer-), der zweite *–gastiz (Gast), also ursprünglich *Harigastiz (Gast beim Heere; vgl. hierzu die Weiheinschrift auf dem in Slowenien gefundenen Helm B von Negau „HARIGASTI TEIVA“ = „Dem Gotte Harigastiz“)] könnte der ursprüngliche germanische Name des Cheruskerfürsten mit *Harimariz („ruhmreich im Heere“) rekonstruiert werden. Offenbar (s. Ariovistus) konnte in römischen Quellen das anlautende germanische „H“ bzw. „Ch“ einfach wegfallen (vgl. auch den bei Dio Cassius erwähnten Namen des Bataverfürsten als Führer einer römischen Auxiliareinheit unter Germanicus „Chariovalda = Beherrscher des Heeres“). Der auf volksetymologischen Vorstellungen der Renaissancezeit basierende Name Hermann hat den wahren Namenskern immerhin dunkel erahnt, doch den zweiten Namensbestandteil irrtümlich aus *mannus (Mann) abgeleitet. Tatsächlich würde des Arminius Name heutzutage wohl „Hermar“ lauten. Für diese linguistische Namenerschließung spricht auch die Tatsache, dass laut Dio Cassius in späteren Jahrzehnten ein zwischenzeitlich durch die Chatten vertriebener König der Cherusker namens „Chariomerus“ aus dem Geschlechte des Arminius, offenbar ein Enkel des Bruders des Arminius, „Flavus“, regierte, was zeigt, dass in der sogenannten „-mer“-Sippe auch der erste Namensbestandteil *Chario- bzw. *Hario- schon früher gebräuchlich gewesen war. Der Cheruskerfürst war auf verschiedenen Feldzügen römischer Legionen Befehlshaber einer (mit römischen Waffen und Rüstungen ausgestatteten) Auxiliareinheit, einer Reiterhilfstruppe. Die in diesen Jahren erworbenen Kenntnisse in römischer Kriegsführung und Disziplin nutzte Arminius-Hermar, um ein geheimes Bündnis germanischer Stämme gegen den Herrschaftsanspruch Roms im rechtsrheinischen Germanien zwischen Rhein und Elbe ins Leben zu rufen. Als der Feldherr Publius Q. Varus im Jahre 9 n.Chr. daran ging, mit drakonischen und die Stammesbräuche missachtenden Massnahmen überstürzt eine Verwaltung römischen Stiles im militärisch noch keineswegs bezwungenen Germanien einzuführen, lockte Arminius-Hermar diesen nebst etwa drei Legionen und Hilfstruppen auf dem Rückmarsch in das feste Winterlager bei Xanten (Castra vetera) in einen Hinterhalt. Der in den Quellen „saltus teutoburgiensis“ genannte Ort, seit dem 16. Jahrhundert als „Teutoburger Wald“ fehlinterpretiert und in die Gegend von Detmold verlegt, war in Wirklichkeit, wiederum linguistisch erschlossen, der „Pass am Grenzmoor“, und am Rande eines Moores, entlang dem ein teilweise aus Knüppeldämmen bestehender alter Verkehrsweg führte, wurde jüngst das Schlachtfeld, auf dem ein großer Teil der Legionen des Varus zugrundeging oder in Gefangenschaft geriet, lokalisiert. Es war die Niewedder Senke zwischen dem Kalkrieser Berg nördlich von Osnabrück und dem angrenzenden Großen Moor, in das die Auxiliareinheiten des abtrünnigen Arminius aus getarnten Feldbefestigungen, die sich kilometerweit um den Kalkrieser Berg zogen, hineinstießen, die römischen Marschkolonnen pausenlos dezimierend. Spätere Rachefeldzüge der Römer unter Germanicus bis 16 n. Chr. führten nur zu weiteren schweren Verlusten der aufgebotenen acht Legionen. Mit der Abberufung des glücklosen Feldherrn durch Kaiser Tiberius wurde zugleich der Versuch, das freie Germanien zu einer römischen Provinz zu machen, endgültig aufgegeben. Sehr zutreffend bezeichnet Tacitus Arminius-Hermar daher auch als den „unstreitigen Befreier Germaniens“. Christian Nekvedavicius Wilhelmstr. 26 48149 Münster Te. 0251-3798441 Christian.nekvedavicius@googlemail.com ©Münster 1996

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