Reenactment

Hallo in die runde ich wollte mal eure meinung zu reenactment hören. Außerdem wollte ich anregen, dafür eine eigene rubrik einzurichten, weil ich diesen bereich sehr interessant finde und der meinung bin, dass diese leute, genau wie die sondler, von den meisten archäologen immer noch ausgegrenzt und belächelt werden. also traut euch, wer machts wann, mit wem und welche zeit stellt er dar (natürlich auch sie!)

Hallo Balduin, ich bewundere diese Leute, die soviel Zeit und Geld in dieses Hobby stecken. Ich fände sie hätten hier eine eigenen Themenbereich verdient.

boh acha hust. soviel staub auf diesem thread! danke jörg, dass wenigstens du geantwortet hast. hätte nicht gedacht, dass reenactor so selten sind…

Das Problem ist, dass ich dazu mal nix sagen kann. Ich kenn nur so keltische Druiden mit Diplom und das meinst du sicher nicht. Mit der Klampfe Barfuß ums Feuer tanzen ist ja nun nicht gerade Hilfreich … :innocent:

Es gibt da verschiedene Foren, die sich auf Reenactment spezialisiert haben, was eigentlich auch ganz interessant zu lesen ist. Mir wäre es zu viel Aufwand, weil es auf eine gewisse Art einfach nur künstlich ist. Schade, daß man halt nicht wirklich durch die Zeit reisen kann, indem man sich so kleidet wie eine bestimmte Epoche. Ich kenne dieses Forum, würde es aber nur bedingt empfehlen, da recht wenig los ist und die Leute dort teilweise sehr engstirnig sind, aber um sich einzulesen, eventuell doch Leute kennenzulernen und von dort aus auf andere Foren zu kommen, ist es vielleicht nicht mal schlecht. Richtet sich halt hauptsächlich an Leute, die sich dem Mittelalter verschrieben haben, bildet aber teilweise auch ein Konglomerat mit Mittelaltermärkten, etc., was dann wiederum nach eigenem Ermessen zu beurteilen ist. http://www.mittelalterforum.com/

juhuhh antworten!! also sklave die meinte ich nicht, kenne auch so eine… aber als geschäftsidee doch brilliant! ein bisschen nebel und uraltes wissen das nur ich kenne und dann verbrenne ich noch ein paar ganz seltene bergkräuter und du gibst mir so 2-3000 euro dafür, o.k.? danke elodie, da werd ich mal sehen, wie die so drauf sind. bisher hatte ich nur mit römers zu tun, die waren eigentlich nicht engstirnig sondern sehr vernünftig. mal sehen… balduin

Hallo… Ich bin völlig neu in diesem Forum , ich betreibe Reenactment aus Leidenschaft (Nordmann ,10.Jahrhundert). Ich habe mich im Forum angemeldet wegen Recherche… naja um Antworten auf Fragen zu bekommen (von Profis) . Wollte nur Bemerken daß ich nicht Engstirnig bin , sondern Aufgeschlossen, Neugierig, etwas Verrückt vielleicht - aber Engstirnig?, nein. Die , die ich kenne ebenfalls nicht. Aber in den einschlägigen Foren mag das so rüberkommen - aber ist wohl nur eine Abgrenzung zum LARP. Noch eine Seite : www.tempus-vivit.de Schöne Grüße an alle Foren-Teilnehmer und Mitglieder: Sigurd

Ich wollte hier auch keineswegs sagen, daß Leute, die Reenactment betreiben, automatisch engstirnig sind. :wink: Nur manche davon, aber auch das ist wohl Auslegungssache, wie ernsthaft man es betreiben will, da ich auch Leute kennen, für die Reenactment und LARP ineinander fließen und da sollte man dann meiner Ansicht nach doch stark differenzieren (was wiederum auf Außenstehende engstirnig wirken kann).

Hallo Elodie… Gut ,so gesehen hast Du (Sie) recht… Sigurd

*Staub vom Thema wegpust* Hab diesen Artikel heute in der Onlineausgabe gelesen. Die Taz berichtet über Nazis im Kettenhemd. Darüber hinaus wird Reenactment auch in Zusammenhang mit der Pagan-Metal Szene gebracht. War zufällig jemand in Mannheim beim erwähnten Vortrag ?

In Mannheim hatte Herr Jockenhövel nur eine schriftliche Erklärung verteilt, die auch hier zu lesen ist: http://www.uni-muenster.de/UrFruehGeschichte/Mannheim.html In Paderborn fand daraufhin diese Podiumsdiskussion statt, bei der ich aber nicht war.

hallo, ich bin seit 4 jahren in der “mittelalterszene”, und hab jetzt endlich begonnen richtung reenactment zu streben. zuerst mal eine begriffsdefinition: ich definire reenactment als möglichst orginalgetreue darstellung und nachbildung einer bestimmten zeit. für mich ist der status eines perfekten reenactors niemals zu erreichen, da man, z.b. den stahl für sein schwert nicht mittelalterlich abbauen und verhütten kann (gut kann man, ist aber extrem aufwendig). dennoch finde ich sollte der perfekte reenactor das ziel eines jeden sein, der reenactment machen will, und nicht nur gromi, also grobmittelalter. ich selbst stelle mit 3 freunden (hohe) adlige des frühmittelalters (600 ±20) dar. scherzeshalber nennen wir uns die motzinger sippe (wir motzen über die anderen, mit ihren syntetisch gefärbten stoffen *Gg*) und jeder ist “gaukönig” einer himmelsrichtung, wobei man das nicht so ernst nehmen sollte, aber unsere darstellung an sich finde ich schon relativ hochwertig,… klar kommts immer auf die definition an. grüße norbert

Da gibt es sicher auch viele Überschneidungen mit der Rollenspielerszene, oder? Ich habe mir mal Bilder vom Mythodea 08 angesehen, da sind neben Fabelwesen auch viele dabei, die aussehen, als tauchten sie gern auch bei Mittelaltermärkten auf - mit wahrscheinlich nicht ganz so genau genommenen historischen Vorlagen. http://www.forum.live-adventure.de/viewtopic.php?t=4483&postdays=0&postorder=asc&start=0 von da aus gibt es Bilderlinks im Überfluss Ich weiß nur nicht, ob die Schnittmenge dieser Gruppen eher groß oder klein ist, kann da jemand was zu sagen?

Also ich finde, dass die Überschneidungen mit der Rollenspielerszene zwar vorhanden sind, aber total unterschiedlich. So wird ein Gromi, also einer, der hald alles anzieht was nach Mittelalter aussieht, ein Trinkhorn hat, und Odin schreit, eher richtung LARP (Live Aktion Role Playing, Liverollenspiel) tendieren, als einer, der versucht möglichst viel Living History und Reenactment zu betreiben. Also ich würd sagen, dass man, umso mehr man auf authentik bedacht ist, eher weinger mit LARP zu tun hat. Muss nicht immer so sein, aber bei denen, die ich kenn is des meist so.

Danke für die Antwort. Ich kenne nämlich fast nur Leute näher, die sich aus dem klassischem Rollenspiel hin zu LARP entwickelt haben. Gut, einer von denen aber “häkelte” da schon einmal ein Jahr an ihrem Kettenhemd, wobei der wahrscheinlich schon eher zu reenactment zu zählen ist, sein Schwert war auch echt - wenn ich auch nicht weiß, ob es eine Nachbildung war oder einfach nur eine freie Neuschöpfung. Der hatte sich auf die Babenberger spezialisiert. Woran erkennt man eigentlich, ob ein Schwer zum Beispiel in einem mittelalterlichen Verfahren geschmiedet wurde oder mit neuzeitlichen Verfahren. Habe ich da als Laie überhaupt eine Chance das zu erkennen?

Schaut mal ins “Archäoforum” rein und dann werdet Ihr spüren dass es Sinn macht Archäologie nachzuerleben. Wer Steinzeit verstehn will muss an Feuerstein rumklopfen, einen Bogen und einen Pfeil nur mit “zeitgenössischen” Materialien und Werkzeugen herzustellen versuchen. Da gehen Einem manche LICHTER auf. Gestern sind in Regensburg etliche Studenten in römischer Rüstung angekommen (im Rahmen einer Lehrveranstaltung) nach einem Fußmarsch über ca. 500 km. Ich vermute die Leute wissen jetzt was sie sich unter die Fußsohlen “einlegten” um die Nägel abzudämpfen Es ist ein MUSS sich den Lebensbedingungen der zu erforschenden Zeit experimentell anzunähern wenn man die Fundstücke verstehn lernen will. Was den üblichen Mummenschanz angeht …da kann man geteilter Meinung sein. Baut mal eine Weidenpfeife mit Feuersteinwerkzeugen…das geht besser als mit jedem modernen Werkzeug.

Also ein wirklich auf mittelalterliche weise geschmiedetes Schwert wirst du selten bis gar nicht finden, da die meisten Schwerter, wie auch meine, für den Schau- und Freikampf sind. Dabei ist es beim Schaukampf eigendlich hauptsächlich so, dass man Kante auf Kante kämpft (mit mindestens 2mm schlagkante), was man damals nur im Notfall gemacht hätte, weil sich dabei einfach jeglicher hauch von schärfe auflöst, und dann braucht man kein schwert sondern kann dem anderen auch mit nem Hammer die Knochen brechen. Feuer mach ich jetzt seit dieser “Saison” also seit dem Frühling auch nur noch mit Feuerstein, -stahl, Zunder, und morschem Holz oder Stroh. Da sieht ma des Feuer au ganz anders an, wenn des "von Hand gemacht ist. Man Kann genausogut einfach dicke Broken hin werfen, Lampenöl literweise drüberschütten und dann anzünden. Is aber dann was komplett anderes. Genauso haben wir die letzte Augustwoche dieses Jahres einmal ein Lager eine Woche lang gemacht, und da versucht das Mittelalter zu leben. Wir haben Bienenwachskerzen gezogen, und uns an einem Grubendbrand versucht. Und ich hoff ich find bei mir noch Leute mit denen ich sowas ausbauen kann, und dann wirklich Reenactment, oder Living History, oder experimentelle Archäologie, oder wie man es auch nennen mag, betreiben kann…