Ich brauche Hilfe bei Werkzeugfunden aus dem Paläolithikum/ Lahn

Ich brauche dringend Hilfe bei einigen Funden die ich gemacht habe. Nach dem Sturm Kyrill im letzten Winter habe ich die Gelegenheit genutzt in den Wurzeln von umgestürzten Bäumen in der Nähe der Rinwallanlage am Königsstuhl, bei Waldgirmes nach Relikten aus der Bronzezeit zu suchen. Metallfunde habe ich leider nicht gemacht. Ich war ziemlich frustriert und habe in den Wurzeln deswegen nach einmal nach Halbedelsteinen ausschau gehalten. Mit mässigen Erfolg. In der dünnen Humusschicht konnte ich nur einige nicht sehr schöne Quarze finden. Erst beim reinigen fiel mir auf, das einer der Quarze sehr gut in der Hand lag und große Ähnlichkeit mit einen Faustkeil hatte. Ich habe diesen Fund beim Landesamt für Denkmalpflege abgegeben, mit einer genauen Fundortbeschreibung. Das Intresse an dem Fund dort war nicht sehr gross, erst nach mehrmaligen nachbohren bekam ich eine Auskunft über meinen Fund, es handelte sich um einen Randquarzabschlag aus dem Paläolithikum. Also möglicherweise hatte mein Quarz schon ein Neandertaler in der Hand. Im Oktober bekam ich meinen Fund zurück, ohne Nachfrage, der Fundort war in Zwischenzeit auch wieder unzugänglich geworden…schade. 20 km weiter, im Ulmtal hatte ich eine weiteren Quarzfund gemacht. Hier fanden sich schöne Bergkristalle im Quarz und an einen weiteren Steinzeitfund hatte ich gar nicht gedacht. Erst als ich den Quarz mit meinen Abschlag verglich, fiel mir auch das meiner neuer Fund auf einer Seite fast identisch mit meinen Fund aus dem Paläolithikum war. Diese zweite Fundstelle ist sehr ungewöhnlich. Eine Reihe von faustgroßen Quarzen liegen dort offen auf dem Boden. Ich habe einige eingesammelt und bei genauer Betrachtung weisen fast alle diese Quarze Bearbeitungspuren auf. Dabei eignet sich dieser grobkörnige- pegmatitartige Quarz meiner Meinung nach gar nicht zu Herstellung von Steinzeitwerkzeugen. Auffällig ist ein kleines Stück das auf einer Seite aussieht wie eine Pfeilspitze. Dieser Fundort an dem womöglich von den Neandertalern zu Herstellung von Werkzeugen genutzt worden. Er wäre bestimt ein interessantes Objekt für Archeologen. Nach meinen Erfahrungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege fürchte ich aber das dies dort niemanden wirklich interessiert…Hat jemand Erfahrungen mit Funden aus der Epoche?.. Was tun? P.S. Ich werde meine Funde fotografieren und demnächst auf meiner Webside ausstellen.

“Nach meinen Erfahrungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege fürchte ich aber das dies dort niemanden wirklich interessiert…” Hallo Gardenbear, an Interesse liegt’s oftmals nicht, der Staat spart immer mehr an der kulturellen Ecke, in den Ämtern werden fleißig Stellen und Mittel abgebaut, so dass die Mitarbeiter oft nicht mit den Fundmeldungen nachkommen. Das ist für die Archäologen vom Amt mindestens genauso frustrierend wie für diejenigen, die sie ehrenamtlich unterstützen wollen und sich demensprechend Mühe mit der Funddokumentation machen. Gibt’s bei euch einen örtlichen Heimatverein? Vielleicht können die erstmal weiterhelfen. Ansonsten fleissig fotografieren und doch mal wieder beim Amt nachfragen. Evtl. auch bei der nächstgelegenen Uni mit Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte (Waldgirmes - das ist glaube ich irgendwo bei Frankfurt? Dort gibt’s auf jeden Fall eine UFG) nachfragen.

Hallo Cernunnos, Deine Hilfe ist sehr nett und gut gemeint, aber ob der örtliche Heimatverein der richte und vor allem kompetente Ansprechpartener ist, sei dahingestellt. In Vereinen sind immer die selben Charaktere organisiert. @gardenbeer Die Fundstellen- Funde interessieren sehr wohl: http://articles.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/home.pl?id=414&category=1&event=View http://www.ag-altsteinzeit-hessen.de/index2.php @gardenbeer Dir ist sicherlich bekannt, dass die Suche nach archäologischen Funden einer Genehmigung bedarf? Da Du diese bestimmt besitzt verstehe ich nicht, warum der zuständige Archäologe so desinteressiert ist, außerdem ist es doch selbstverständlich und Auflage für jede Genehmigung, anfallende Funde zu melden? Nennst Du etwa keine Dein eigen? Suche nach Bronzefunden, doch nicht ungenehmigt? Wer war denn Dein Ansprechpartner für den Lahn-Dill-Kreis? Nutze doch die Gelegenheit um hier auf mögliche Missstände aufmerksam zu machen.

Vielen Dank für die schnellen Antworten! Waldgirmes liegt zwischen Gießen und Wetzlar in Mittelhessen. Der Königsstuhl liegt in Sichtweite zum Dünsberg. Der Dünsberg hat eine der größten bekannten keltischen Opidium in Deutschland. Am Königsstuhl gibt es auch eine Ringwallanlage und umfangreiche geschichtliche Dokumentation mit Schautafeln…die reicht aber nur bis in die Bronzezeit. Deswegen habe ich vor 2 Wochen das Heimatkundemuseum in Waldgirmes angeschrieben, allerdings auch ohne Erfolg. Seitdem recherchiere ich im Net um meine Funde selber bewerten zu können. Funde aus dem Paläolithikum sind nicht sehr häufig… Mir geht es um eine genaue Bestimmung meiner Funde, …vor allen aber um den Fundort im Ulmbachtal. Ich vermute das es sich dort eine Quarzader befand an der wahrscheinlich Neandertaler versucht haben Werkzeuge herzustellen. Momentan is die Fundstelle weitgehend von Laub bedeckt…es wäre vielleicht sinnvoll, wenn sich im Frühjahr ein Experte diese Ort mal näher anschaut. Gardenbear

@gardenbeer Danke, dass Du auf meine Einlassungen so umfangreich eingegangen bist. Noch einmal eine kurze Zusammenfassung: 1. Deine Nachforschungen sind genehmigungspflichtig. Besitzt Du eine solche nicht, ist Dein Tun illegal!! 2. Mit dem Selbstbewerten Deiner Funde wirst Du wohl nicht weit kommen. Eine Pfeilspitze die für einen Laien sofort als solche ersichtlich ist, passt nicht in Deine altsteinzeitliche Zeitstellung. Der “Mäandertaler” wird wohl noch nicht mit Pfeil und Bogen geschossen haben. 3. Die angegebenen Links sind, könnte ich mir vorstellen, bessere Ansprechpartner als das Heimatmuseum Hippdebach! Aber versuch es weiter. Viel Glück. 4. Wenn Du keinen Kontakt zur Bezirksarchäologie aufnimmst, wirst Du wahrscheinlich auch weiterhin kein Interesse erfahren! 5. Ich hätte auch kein Interesse mich mit Menschen zu beschäftigen, welche mir nicht zuhoeren. 6. So selten wie Du denkst sind paläolithische Fundstellen nicht, gerade nicht in Hessen. 7. und Letzens; Nochmals die Frage: Wer am Landesamt hat kein Interesse gehabt?? Waere sehr aufschlussreich. Danke und Tschüss

Servus , gardenbeer! Kannst Du die Sachen hier mal zeigen? Vielleicht erübrigt sich dann manch Kommentar…und/oder die Teile werden durch ihr “Gewicht” gleich kanalisiert. Bei aller Vorsicht mit Fotobesichtigungen wäre es von Nutzen zu sehen um was es überhaupt geht. Danke! Ein AuchSucher