Archäologie - und dann versauern im Büro?

[pirate] Hi zusammen, ich hab schon länger vor Archäologie zu studieren. Ich würde das gerne mit Nebenfächern wie Denkmalpflege und Restaurationswissenschaften in der Denkmalpflege kombinieren, bzw. mich dann nur noch auf Denkmalpflege und Restauration zu spezialisieren. Nun ist aber die Frage, ob ich nach dem Studium auf Grund der Restaurations[#bf0000]WISSENSCHAFTEN[/#bf0000] später mal in einem Büro versauern und mich mit Papierkram rumschlagen muss, der dann letzen Endes den “richtigen” Restauratoren dient. Oder bin ich trotzdem draußen, darf selbst Hand anlegen, und mich richtig an der praktischen Arbeit beteiligen? Ich denke mal, dass viele Menschen die Berufsrichtung einschlagen, genau aus dem Grund, KEIN Bürogänger zu sein. Ich hoffe hier ließt mal einer rein, der genau das macht, was ich studieren will, und mir erzählt wies wirklich abläuft. Vielen Dank schon mal im Voraus

liebe astrid also das man “denkmalpflege” studieren kann habe ich noch nie gehört, lerne aber genre dazu. wie ich das als ehemaliger so mitkriege, ist das aber gar nicht mehr so einfach mit den nebenfächern, weil in den neuen bachelor und master studiengängen alles sehr eingeschränkt ist. du musst da die einzelnen unis durchwühlen und sehen, wie die ihre schwerpunkte setzen. in der regel heißt archäologie aber, dass du mindestens 80% im büro verbringst. für restauratoren gibt es eigene studiengänge, in mainz oder berlin z.b. als restaurator bist du aber so gut wie nie auf der grabung. ich kenne das nur so, dass die vorbeikommen wenn es um knifflige bergungen geht. wenn du nur, oder hauptsächlich, draußen sein willst, wäre der studiengang grabungstechnik vielleicht was für dich, gibt`s auch in berlin. bedeutet dann, dass du der “chef” auf der grabung bist und mit allem zu tun hast, was die grabung betrifft, also graben und dokumentieren aber auch personalführung. hoffentlich hat dir das was gebracht bis dann

Vielen Dank für deine Antwort, klingt nur leider für meine Richtung etwas ernüchternd :confused: aber trotzdem Danke… würde mich natürlich freuen, falls noch ein paar andere Antworten dazukommen, vielleicht sogar von Studenten dieser Art ( z.B. aus Bamberg, da will ichs versuchen)… bis dann

Hmm, du musst schon wissen, was du nachher machen möchtest. Archäogische Grabungstätigkeit und Restaurierung sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe. Wenn du als Archäologe arbeiten willst, dann ist der von dir vorgeschlagene Weg sicherlich sinnvoll (hättest in Bamberg die Wahl zwischen Ur- und Frühgeschichte oder Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit), Denkmalpflege (ja man kann es in Bamberg als NF studieren) und Restaurierung wären sicherlich interessante Ergänzungen. Müsstest dich natürlich beeilen, keine Ahnung wie lange es in Bamberg noch den Magister gibt. Aber auch als Archäologe hat man “Papierkram” zu erledigen: Grabungen vor- & nachbereiten & publizieren beispielsweise. Richtig viel Bürokram hat man aber eigentlich erst an der Backe, wenn man an der Uni oder an der Denkmalpflege arbeitet. Allerdings gibt’s jetzt auch nicht sooo viele Alternativen… Wenn du aber aus Bayern bist, gibt’s natürlich noch einige Grabungsfirmen (die Landesämter arbeiten teilweise mit ihnen zusammen). Wenn du aber Restaurator werden willst, dann wird es wahrscheinlich nicht reichen, das nur als NF gehabt zu haben. Da sollte man schon Restaurierung studieren. Beim neuen BA-Studium, der in Mainz anläuft, kriegt man auf jeden Fall genug Archäologie ab und darf auf eine Lehrgrabung, der Großteil des Studiums bezieht sich aber natürlich auf die eigentliche Restaurierung, das RGZM in Mainz hat dafür auch entsprechende Werkstätte. Aber als Restaurator arbeitet man auch nicht “an der frischen Luft”… Sondern eben in einer Werkstatt oder im Museum.

diese “denkamlpflege”, ist das nicht baudenkmalpflege?

Der Uniseite nach zu urteilen scheint es eher eine Kombination aus Archäologie und Baudenkmalpflege zu sein, da es von diesen Instituten angeboten wird. Ist ja auch sinnvoll, da die Arbeitsweise der verschiedenen Denkmalpflegen - sei es Archäologie, Erdgeschichte oder Baudenkmäler - sich ja nicht so sehr unterscheiden, zumindest was das Rechtliche und die Bauüberwachung angeht.

na dass hätte mir mal einer vor 15 jahren sagen sollen, das hätte ich als nf schon sinnvoll gefunden…

Also in Ba kommen in der Denkmalpflege viele Themen zusammen, aber eigentlich gibts da jedes Fach noch mal einzeln, als nur Denkmalpflege, Restaurationswissenschaften in der Baudenkmalpflege, Bauforschung und Baugeschichte, usw… Im Prinzip hab ich mir auch schon überlegt, nur Restauration direkt zu studieren, mit diesem zweijährigen Vorpraktikum, ohne dass man in diesem Studiengang gar nicht reinkommt. Aber jetzt noch einen Praktikumsplatz für September zu bekommen ist schwer (man muss ja ne ganze Mappe zusammenstellen)… Und was dann schade wäre ist, dass man in dem Studiengang von der Archäologie an sich nicht mehr ganz so viel mitbekommen ( z.B. klassische A.)… deswegen der Gedanke in Ba das alles irgendwie kombiniert zu studieren. Die Frage war eben, ob mir die Restaurationwissenschaft alleine dann genügt, oder ob ich dann wirklich NUR noch mit dem Papierkram zu tun habe. Schon klar, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann;-) aber ich wollte halt ne Info, wie dass bei der Wissenschaft abläuft… ich warte einfach noch ein wenig, vielleicht meldet sich dann so ein Restaurationswissenschaftler… Danke für die Antworten grüße

Wenn du dich beim Studiverzeichnis (www.studivz.de) anmeldest, findest du einige Restauratoren-Gruppen, die können dir bestimmt zuverlässig sagen, wie der Berufsalltag aussieht. Gruß S. P.S.: Nur als Hinweis: Gib acht, dass du die Begriffe Restaurierung mit Restauration nicht verwechselst, letzteres ist was ganz anderes und hat nicht viel mit dem zu tun, was du vorhast. :wink: