UFO Steinzeit, Neuzeit, vor allem: was mag es sein?

hallo forumgemeinde, ich bin ja eher den fossilien verhaftet… am wochenende war ich in der nähe lübecks in einer kiesgrube und suchte die hänge nach miozänen muschelschalen ab … da lag dann zwischen den steinchen, die bereits die wand heruntergerollt waren, dieser stein (siehe anlage :-)… sandstein, rötlichbraun, platt (eher ein diskus), scheint rundlich geschliffen worden zu sein und mit je einem loch auf jeder seite in der mitte der fläche… (stein hat einen durchmesser von ca. 6 cm, und ist an der dicksten stelle ca. 2 cm dick) das loch hat einen durchmesser von ca. 1,5 cm und ist ca. 1 cm tief, konisch… wenn ich vermuten sollte, würde ich auf einen stein tippen, in dessen loch etwas gedreht wurde (zunderstein??)? der stein ist beim runterfallen wohl auf einer seite auf die kante der vertiefung gefallen, was hellere abplatzungen und schrammen hervorgerufen hat. daher glaube ich, dass die vertiefungen, da dunkel, älter sein müssen. was kann es sein? und vor allem: aus welcher zeit? kennt jemand ähnliche artefakte? achja: die grube liegt zwischen feldern und wiesen, also landwirtschaftlich genutzes areal. vielen dank!

Hi zuerst dachte ich bei dem Stein an ein schnödes Naturofakt … Aber die gleichzeitigen Vertiefungen jaben mich etwas stutzig gemacht … Bin heute bei der Recherche nach ganz anderen Dingen auf folgende Seite gestoßen: http://www.archeologia.be/Phototheque_Archeologia-belga.html Dort unter: Polissoir - Âge du Bronze http://www.archeologia.be/Tournai-19.html http://www.archeologia.be/Tournai-20.html Also bronzezeitlicher Schleifstein? … Mal schauen was die Anderen dazu sagen … ciao Gerd

hallo, vielleicht liege ich falsch? könnte der stein teil eines feuerbohrers sein? der stein würde dazu dienen den bohrstab zu führen. von der grösse her würde der stein auch gut in die hand passen. gruss menhir

Hallo Menhir, mit dem Gedanken habe ich auch gespielt, aber das Material ist dafür zu grobkörnig. Man nimmt dazu entweder Holz oder einen feinporigen Stein, da sonst die Reibung zu stark wird, denn dieser Andruckstein soll ja wie ein Gleitlager wirken. Wenn sich jemand so [i]liebevoll[/i] einen Druckstein bastelt, dann nimmt er ein passenderes Material. ( denke ich mal ) Die Schleifsteine von Rotago haben innerhalb des Wulstes eine Mulde und nicht wie dieser Stein eine lochähnliche Vertiefung und seitliche Abflachung. ( Steinzeitliche Ufonachbildung würde der Grenzwissenschaftler jetzt sagen.) :stuck_out_tongue_winking_eye:Ich habe z.Bsp. an einen noch nicht fertigen Spinnwirtel gedacht, die sehr häufig aus Stein waren. Ein Werkzeug scheint es aber zu sein, aber definitiv wird man seinen Zweck wohl nicht bestimmen können. Hilft dem Fragesteller Silex allerdings wenig. Ist wohl mal wieder das falsche Forum.:smiley: Gruß Kurti [inline 18041-1-2-1-gr.jpg] [inline Spinnw…jpg] Alle Aussagen sind durch Internetzrecherchen abgesichert. (der Autor) attachment_530.jpg attachment_531.jpg

Solche Stücke mit ein- oder doppelseitiger kleiner Pickgrube sind gar nicht mal soo selten. In Nordwestdeutschland wird meist ein direkter Bezug zu den durchlochten Geröllkeulen (der Mittel- und Jungsteinzeit) gesehen, wobei die Dellen entweder als Vorarbeit einer geplanten Durchbohrung oder als Schäftungshilfe interpretiert werden. Literatur gibts reichlich, leider meist etwas versteckt. Ich empfehle mal die beiden Aufsätze von K. Tackenberg: “Die Gröllkeulen Nordwestdeutschlands. In: Steinzeitfragen der Alten und Neuen Welt (=Festschrift L. Zotz). Bonn 1960, 507ff” und “Neue Geröllkeulen in Nordwestdeutschland. Quartär 21, 1970, 81ff”. Zusammenfassendes mit weiteren Literaturangaben findet sich in: Die Bandkeramik im Merzbachtal auf der Aldenhovener Platte. Rheinische Ausgrabungen 36, Köln 1994, 514ff.

hallo kurti ja wo ist nun das „sagenhafte“ richtige forum? falls du es finden solltest gebe einfach bescheid.B-) übrigens wie definiert man grenzwissenschaft? eine grenzwissenschaft ist aus der allgemeinen sicht der klassischen wissenschaften eine angrenzende also eine anerkannte wissenschaft, die sich eben mit einer anderen wissenschaft überschneidet. jgg könnte recht haben, es müßte sich dann aber um eine scheibenkeule handeln, geröllkeulen sind eher kugliger fom ( einen rohling??), so wie wir sie aus den linearbandkeramischen siedlungen her kennen. solche keulen gibt es zu hauf und sind meist eben nur in fragmentierten einzelstücken erhalten. gruss menhir

Hallo Menhir, was Grenzwissenschaft ist, hat Scherbensucher doch genau beschrieben. Übrigens bist Du auch einer, denn an diesen Threads hast Du ebenfalls kräftig mitgewirkt und pseudowissenschaftliches Geschwafel abgegeben.:smiley: Bezogen wird der Begriff Grenzwissenschaft heute fast nur noch auf PaläoSETI, Esoterik und ähnliches, aber auch das ist nicht grundsätzlich pseudowissenschaftlich, sondern wird nur oft so betrieben. Ursprünglich waren aber aneinandergrenzende Wissenschaften gemeint wie Du bereits sagtes. Das richtige Forum für alle Lebensfragen ist natürlich hier.:stuck_out_tongue_winking_eye: [b][i]>quod erat demonstrandum

zitat kurti Übrigens bist Du auch einer, denn an diesen Threads hast Du ebenfalls kräftig mitgewirkt und pseudowissenschaftliches Geschwafel abgegeben.:smiley: zitat ende … und habe dafür keine “prügel” bezogenB-) auch nicht von scherbensucher - selbst wenn - ich bin nicht wehleidig;-) aber im grunde sollte man das thema abhaken. an dieser stelle aber auch noch meinen dank für den tip von jgg. gruss menhir

hallo zusammen, vielen vielen dank für die hinweise :-)) ich muss ja sagen, ich bin erstaunt, in welche richtung es sich entwickelt hat. klasse! ich kenne ja eher steinzeit-artefakte, will sagen, einfache feuersteinwerkzeuge wie faustkeile, kernbeile, messerklingen, etc. eben alles, was neben den geschiebefossilien z.B. an der Lübecker Bucht (Neustadt) gefunden werden konnte durch die damalige strandaufspülung in den 80iger bis 90iger Jahren… habe den verlinkten artikel gelesen … aber ich wäre niemals auf ein beil gekommen, wobei sich mir nicht erschliesst, warum man ein so kleines objekt (für ein beil) als solches bezeichnen würde. aber okay. ein scheibenbeil eben :-))) superforum! vielen dank.

hallo scherbensucher, du trägst zu einer weiteren deutung bei. :-)es kann sich auch um einen mesolithischen nussknacker handeln. eine andere möglichkeit wäre noch dass es sich um einen beschwerstein für einen grabstock handelt. gruss menhir

@scherbensucher nun für mich ist es ohne weiteres vorstellbar das auch kinder (kleinwüchsige) ihren anteil für die versorgung der familie leisteten – mit entsprechenden werkzeugen. der grabstock ist hier nicht im sinne eines pfluges gedacht, denn dann wäre der beschwerstein in der tat etwas zu leicht. der bumerang ist z. b. nicht nur eine jagdwaffe sondern eben auch ein grabstock wenn es die umstände erfodern. ich zitiere aus einer ostfriesischen fundchronik: 3. Großheide FStNr. 2410/4:20, Gde. Großheide, Ldkr. Aurich Mesolithische Geröllkeule Am Rande des Weges zum eigenen Hof wurde von Chr. Wirdemann eine Geröllkeule gefunden. Sie stammt vielleicht aus der nahegelegenen, kleinen Sandgrube des Hofes, mit deren Sand der Weg mehrfach ausgebessert wurde. Die Gröllkeule ist 10,4 cm lang und von rund-ovaler Form (Form IV, Hulst/Verlinde). Die beiden Enden der Längsachse sind alternierend abgestoßen. Die Durchlochung ist sanduhrförmig eingepickt mit einem scharfen Grat in der Mitte. Der Loch-Dm beträgt 1,5 cm und der Mulden-Dm 4,0 cm. Datierung und Funktion dieser Geräte, die in einiger Zahl auch in Ostfriesland gefunden wurden, sind nicht endgültig geklärt. Es könnte sich sowohl um Nußknacker als auch um Beschwersteine für Grabstöcke und Keulen handeln. datierung und funktion sind nicht endgültig geklärt . . . gruss menhir

Hallo zusammen, ich glaube man sollte hier nicht zusehr differenzieren. Ausgehend von der [i]>Geröllkeule< [/i]haben wir es wohl hier mit einem Universalwerkzeug zum Hämmern, Klopfen, Stampfen, Werfen, Wurzelausgraben und dergleichen zu tun. Daneben gab es sicherlich noch den längeren Stock, der von der Gehhilfe, über den Spieß bis hin zum Grabstock verwendet wurde. So nach und nach dürften sich aus der Geröllkeule wohl Hammer, Beil, Spitzhaue und Axt entwickelt haben. Bezeichnend für all diese Werkzeuge ist, daß sie auch in aufwendig verarbeiteter Schmuckform vorkamen und als Statussymbol und Grabbeigabe dienten. Es ist wohl nicht irrig, dies auch für die fein bearbeiteten und geschliffenen Steinkeulen anzunehmen.[i] Auszug aus obigem Link, Urgeschichte: Die Funktion der Keulen ist bisher nicht zu klären. Besonders bei den Scheibenkeulen, die in der Regel keine Gebrauchsspuren aufweisen (Nieszery 1995, 159), könnte man an ein Rangabzeichen (Fock 1937, 28) denken. Fast alle Scheibenkeulen sind im Bohrloch gebrochen. Bei einer Nutzung als Waffe oder Gerät könnten sie zerstört worden sein. Werden sie jedoch als Würdezeichen angesehen, wäre ein Zerbrechen während des Gebrauches eher unwahrscheinlich. Vielleicht wurden die Stücke nicht weitergegeben, sondern absichtlich zerstört, möglicherweise wenn die Würde auf eine andere Person oder gar eine andere Familie überging.[/i][#ff0000] [inline “Keule Grabbeig…jpg”][/#ff0000] Geschliffene und zerbrochene Steinkeule in einem Fürstengrab der Lengyel-Kultur, die sich im 5. Jahrtausend v. Chr. und damit am Ende der späten Jungsteinzeit in Nordost-Ungarn, der Südwestslowakei und den angrenzenden Gebieten Österreichs und Tschechiens ausbreitete. Was den [i]>Nußknacker< [/i]angeht, so hat er seinen Namen wohl vom [i]>ersten Geistesblitzgleichgroßen< [/i]Mulden. Das hätte m.E. nur einen Sinn, wenn man verschieden große und tiefe Mulden für große und kleine Nüsse angebracht hätte. Ich halte diese Nußknacker eher für unfertige Geröllkeulen. Gruß Kurti attachment_545.jpg