Die geheimnisvolle Welt der Archäologie...

Hallo :slight_smile: Ich werde dieses Jahr mein Abi machen und eventuell Archäologie studieren Ich nehme an die folgenden Fragen hört ihr zum x-ten Mal, ich hab mir auch schon viel hier durchgelesen doch leider sind die Antworten oft allgemein, ich brauche was zum greifen :wink: Da ich im Moment keine ahnung von nichts hab verzeiht mir bitte “doofe” Fragen :stuck_out_tongue_winking_eye: Gibt es einen Numerus clausus? Wieviel Leute sind pro Studiengang dabei? so ungefähr, 50 oder 5? Wie sieht konkret die Arbeit aus wenn ich fertig studiert habe? Also wie kann ich mir das vorstellen? Stehe ich morgens auf und gehe in ein Büro und…? Oder buddele ich den ganzen Tag? Wer ist mein Auftraggeber? Museen? Wie könnte so ein Auftrag lauten? Ich hab da glaub ich eine romantische und naive vorstellung von dem Beruf… Ich bin tatsächlich kein riesiger geschichtsfan, es liegt mir aber, ist mein bestes fach, wobei mich europa, amerika nicht interessiert dafür asien umso mehr, vorallem japan auch china und natürlich deren geschichte ist es möglich sich auf einen kontinent zu spezialisieren? wenn ja, wie soll das im studium gehen? der dozent kann doch nicht bei der vorlesung den einen was von europa erzählen anderen von asien… was ich mich auch gefragt habe: wurde nicht bereits alles ausgebuddelt? gibt es für archäologen überhaupt noch was zu tun? was mir hier noch aufgefallen ist ist dass nur irgendwie von menschen die rede ist… aber es gibt doch auch die dino richtung? paläontologe oder so? oder ist das wieder was anderes? ihr merkt, ich bin verwirrt :smiley: und ein nicht unwichtiger faktor ist selbstverständlich der verdienst, jemand der bereits in dem beruf arbeitet könnte vielleicht konkret zahlen nennen oder ein en vergleich ziehen ich danke im voraus für die geduld und die antworten

Hallo Shogun. Ich kann dir zwar nicht auf alles eine Antwort geben, aber ich sag dir mal, was ich weiß. Ich studiere Klassische Archäologie in Kopenhagen. Natürlich kann da einiges sehr abweihen. Bei uns haben 15 Leute das Studium begonnen und ein Semester später warens dann noch 7… Meistens sind es nicht so große Klassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es 50 Studenten in Deutschland sind, also, pro Kursus… aber da kann man sich auch vor Ort an der UNI informieren. Die haben meist Statistiken darüber, wie viele gesucht haben und wie viele sie dann angenommen haben. Daran kann man es sonst auch sehen. Wie die Arbeit aussieht? Hm, ja, das kommt natürlich auch wieder ganz darauf an. Man kann ja viele Stellungen annehmen als Archäologe. Natürlich kannst du im Museum arbeiten, wo man dann auch sein eigenes Büro hat. Man kann Ausgraben gehen indem man Angestellter ist oder indem man sie selbst plant, zwei ganz verschiedene Dinge. Dazu widmen sich die Archäologen auch der Denkmalpflege. Andere schreiben Bcher und wieder andere gehen ins Fernsehen. Naja, und die Dozenten darf man auch nciht vergessen. Da gibts keine genaue Beschreibung für, wie so ein Arbeitsleben aussieht, weil das ganz unterschiedlich sein kann. Wenn man ausgräbt, dann tut man das auf jeden Fall in den Sommermonaten und evt. im Herbst. Den Rest der Zeit wertet man aus. Auftraggeber… hm… naja. Mittlerweile ist es schon ein Trend, das ein Land, Staat oder eine Stadt den Auftrag erteilt. Man kann aber auch sein eigener Auftraggeber sein. Wärst du ein riesiger Geschichtsfan, würde ja auch ein Geschischts-Studium nahe liegen, oder??? Haha, mach dir da mal keine Sorgen. Die Archäologie beschäftigt sich mehr mit dem Kontext, versucht dinge zusammen zu knüpfen. Da muss man kein super Freak in Geschichte sein. Wenn du dich für Asien interessierst, solltest du dich an der UNI München umsehen. Dort bieten sie einen Studiengang an, der heißt Chinesische Kunst und Archäologie oder so ähnlich. Es gibt ja wahnsinnig viele Zweige der Archäologie. Nicht ganz einfach da den richtigen zu finden. Mach dir da mal nicht all zu viele Sorgen. Der Dozent unterrichtet nicht jeden Studenten individuel. Du kannst im Laufe des Studiums Dinge kennen lernen die dich interessieren und dann kommt das Spezialisieren später ganz von selbst. Zu deiner Frage ob nicht alles ausgebuddelt wurde. Nein, ich wage mal zu behaupten, nicht mal ein Bruchteil von alledem was man finden könnte wurde ausgegraben. Aber Archäologie ist nicht bloß das. Ausgraben ist wie schon gesagt, ein ziemlich kleiner Teil vom Ganzen. Die Auswertung nimmt viel mehr Zeit in Anspruch. Es geht nicht nur ums Buddeln!!! Der Grund, warum hier so oft über Skelette gesprochen wird ist ganz einfach der, dass alte Grabstätten die Orte sind, wo man am meisten gräbt und wo man am meisten aus dem Kontext heraus bekommen kann, weil diese Orte meist nicht umgegraben wurden. Dort liegt oft noch alles da, wo es mal hin gelegt wurde. Wenn du Dinos ausgraben willst ist das die Paläontologie, und das ist wieder ein eigener Studiengang. So, und da ich noch keine Archäologin bin, kann ich dir keine Summe nennen. Tut mir leid. Ich kann dir nur sagen, dass ich glaube, dass man sich da keinen Kopf drum machen sollte. Wenn man es wirklich will, dann sollte man es studieren und dann klappt nachher auch alles ganz von selbst! Wenn du noch irgendwas wissen willst, schreib nur. Ich helf dir gern wo ich kann. Liebe Grüße Annine

Hallo :slight_smile: danke für die super antwort Ich werde wohl in trier studieren, habe gesehen das man in ganz deutschland nur dort Papyrologie als eigenständiges fach studieren kann, nehme an das is für ägyptologie nützlich so wie ich es verstanden habe sind vorraussetzungen für ägyptologie: griechisch, lateinisch, italienisch, französisch und englisch… :open_mouth: ist das nicht ein wenig übertrieben bzw. ist das überhaupt so? ich kann nur mit französisch und englisch dienen…hat es dann überhaupt einen sinn mit ägyptologie anzufangen?

Also Papyrologie in Trier kann ich dir nur wärmstens empfehlen :grin: Die Dozentin (es gibt nur eine, aber ist auch ein sehr familiäres Fach) ist klasse und sehr nett (und die Studenten auch ^^) Ich habe zwar keinen Vergleich (*g*), aber falsch machen kannst du da erstmal nichts. Voraussetzung für die beiden Fächer sind erst einmal (nur) Latein und Griechisch sowie zwei moderne Fremsprachen (soviel ich weiß). Französisch wirst du häufiger für die Ägyptologie brauchen, italienisch für die Papyrologie. Die ersten beiden brauchst du, um zeitgenössische Texte lesen zu können, die letzteren beiden für Fachliteratur (wobei da auch noch arabisch zu nennen wäre, vielleicht auch niederländisch). Desweiteren kommen ja noch die ägyptischen Sprachen (altägyptisch, mittelägyptisch, neuägyptisch, koptisch, ptolemäisch, demotisch, hieratisch, wobei die aufeinander aufbauen), die du während des Studiums lernst. Das ganze wirkt erschlagend - ich weiß. Aber um die ganzen Sprachen zu lernen, hast du auch mehr Zeit fürs Studium. Wenn du das wirklich machen möchtest, lass dich nicht abschrecken. Mach eine Sprache nach der anderen, fange mit Latein und einer ägyptischen Sprache an, mach im dritten Semester Griechisch und nach und nach die anderen. Wenn du ein Händchen für Sprachen hast, schaffst du das schon :slight_smile: Wenn nicht, würde ich dir eine andere Fächerkombination + Uni empfehlen, nämlich eine, die nicht auf die Sprachen spezialisiert ist. Aber wenn du einmal eine Sprache gelernt hast, kommst du auch mit anderen ganz gut zurecht … wenn du einmal Latein gelernt hast, wirst du beispielsweise die Konstruktionen im Griechischen, die Konjugationen im Französischen, die Wörter im Italienischen usw. wiederfinden.

Hallo Shogun. Eine Antwort auf das mit den Sprachen hast du ja schon bekommen. Hinzufügend kann ich bloß sagen, dass du in der Klassischen Archäologie auch Latein, Griechisch, Französisch und Italienisch brauchst. Von daher macht das keinen Untershied. Klingt auf jeden Fall sehr spannend was du dir da ausgedacht hast!!! Liebe Grüße Annine