Regionale Urgeschichte in Vor-und Grundschulen

:-)Urgeschichte und auch alle anderen Naturwissenschaften sind viel zu wenig aufgegriffene Themen im Schulunterricht.Deshalb möchte ich mal eine kleine Diskussion zu diesem Interessanten Thema anregen.Was tragt ihr dazu bei,um den Kindern dieses Schmackhaft zu machen?Und zwar nicht nur in gesamten Schulzeit ein einziges mal,sondern als immer wiederkehrendes Unterrichtsthema(natürlich nicht jede Woche,sondern vieleicht 2-3 mal pro Schuljahr).Zum Beispiel Schülerworkgroups,Werkwochen usw…Bei uns gibt es in dieser Beziehung Traumhafte Bedingungen (Eiszeit,Tertiär,Oberkreide und Trias)mit der Chance auch mal selbst ein feines Fossiel zu finden.Ich bin doch sicher nicht der einzige der sich in dieser Sache engagiert. Grüsse von Erwin Matuschat aus Bocholt.

… Ich bin ja auch von der gewaltigen Beteiligung :open_mouth: und dem riesigen Angagement :-|genauso überrascht, wie du… Ich selber bin ein großer Fan von anschaulichen Unterrichtsmethoden, sowie von der Frühgeschichte. Naja, vielleicht meldet sich noch einer.[unsure] Alles Gute, Erwin :slight_smile: wünscht dir dein junger Römer

Immer noch keiner!.. :frowning:

Ich weiss jetzt nicht so recht, ob mein Beitrag dazu passt, - heisst doch die Überschrift “regionale Urgeschichte”. Aber ich versuche bereits seit Jahren Freunde, und Bekannte, ( insbesondere Lehrkörper ) davon zu überzeugen, daß Geschichts-, wie auch Religionsunterricht durchaus sich der Verantwortung zur Völkerverständigung stellen sollten. Zumindest wäre hier eine gute Platzierungsmöglichkeit um Schulkindern ein wenig Verständniss für die gewachsenen Wiedersprüche der Zeit zu vermitteln. Das Problem ist, daß die Zeit für Geschichtsunterricht knapp bemessen ist, aber auch kein Unterrichtsfach als Geschichte besser geeignet ist. Aufgrund des Platzmangels bin ich deshalb dafür lieber den entsprechenden Unterricht in die Verantwortung zu nehmen, und lieber etwas mehr ( man mag mir den Ausdruck verzeihen ) “Heimattümelei” herrauszunehmen. Tatsächlich würde das Anliegen der “regionalen” Frühgeschichte bei vielen Lehrkörpern auf offene Ohren stossen, aber angesichts der verfügbaren Zeit, würde ich nur begeistert davon sein, wenn “regionale” Urgeschichte, sozusagen als herausgegriffenes Einzelbeispiel, im Gesamtkontext der globalen Frühgeschichte behandelt würde. Generell muss ich aber zustimmen, daß ein generelles Fach “vorgeschichtliche Zeit” einfach fehlt. Lediglich, in den ersten Stunden kurz abgerissen, kann Schülern kein Gesamtbild der irdischen, und menschlichen Vorgeschichte vermittelt werden. Um zu verdeutlichen warum es mir persönlich bei diesem Anliegen geht, möchte ich noch ein wenig detailliert auf meinen Anspruch auf “globaleren” Geschichtsunterricht eingehen. Mein kleiner Sohn (8 Jahre ) hat keine Schwierigkeiten damit wenn ich Ihm statt der Sintfluterzählung aus der Bibel, die entsprechende Version aus dem Gilgamesh-Epos erzähle, und auch versuche Ihm den geschichtlichen Kontext deutlich zu machen. Tatsächlich arbeite ich damit konträr zum bestehenden Religionsunterricht, wo meines Eindruckes nach nicht mal ansatzweise auf Religionsgeschichte verwiesen wird. Stattdessen werden lediglich die “religiösen” Ansätze der eigenen Religion behandelt. So räumt man keine Vorurteile aus der Welt. Die gleiche konservative Vorgehensweise finde ich im Geschichtsunterricht. Meine diesbezügliche (subjektive) Theorie ist, daß insbesondere die Beschäftigung mit den Anfängen der Zivilisation ( Nur ein paar Schlagworte, - Mesopotamien, Ägypten, Indus-Kulturen ), hervorragend dafür geeignet sind Friedenspolitik anhand von Gemeinsamkeiten, und Offenlegung von Wiedersprüchen, spannend und interressant zu betreiben. Z.B. weiss nach heutigem Geschichtsunterricht fast jeder um den ständigen Missbrauch des Begriffes Arier im nationalsozialistischem Gedankengut. Aber erst die Vermittlung des auf realer ( archäologischer, und sprachwissentschaftlicher ) Forschung basierenden Wissens darüber, vermag die gnadenlosen Manipulationen des Begriffes zu verdeutlichen, und gleichzeitig eine Brücke zwischen dem Osten, und Westen zu schlagen. Ein anderes Beispiel: Nicht nur Teenager sprechen heute im Zusammenhang bekannter Konflikte fast automatisch von “Arabern”, und “Juden”. Wer weiss schon, daß “Araber” eigentlich Südsemiten sind ?. Ich verstehe das Anliegen durchaus, und wenn es nach mir ginge, gebe es auch noch ein Unterrichtsfach “Astronomie”, einfach um jede Möglichkeit zu nutzen die Horizonte auf ein “irdisches”, und nicht unbedingt immer “kulturelles” Gedankengut zu vereinen, aber wir sollten die Schulpläne doch zum Nutzen unserer Kinder gestalten, und dies immer mit der Kalkulation der Zeit die nötig, bzw. vorhanden ist. Leider sind diese Schulpläne im wahrsten Sinne des Wortes uralt, und es liegt nun auch an uns, Vorschläge zu vermitteln, wie man diese sinnvoll umgestalten sollte. Das dies aber unbedingt nötig ist sollte uns allen unbedingt klar sein. Zum Abschluss muss ich denn auch leider gestehen, daß eine zusätzliche Behandlung von regionaler Urgeschichte für mich doch mehr in den Bereich der Workshops gehört, oder aber, wir lassen den Religionsunterricht, wie er im Moment betrieben wird ausfallen, und ersetzen Ihn durch daß Fach Urgeschichte. Damit wäre zwar auch die letzte Chance verpasst “ehrlichen” Religionsunterricht zu betreiben, aber wenigstens die Zeit würde sinnvoll genutzt. Da mein Beitrag ziemlich lang ist, und oft wahrscheinlich mit der Überschrift nicht immer zu identifizieren, muss ich darauf hinweisen, daß ich mich freue für die traumhaften Zustände in Bocholt, aber hier im Südwesten bei mir dagegen eher Kampfesstimmung gegen allzu altpreussische ( um Himmels willen, bitte nicht falsch verstehen ), Schulpläne vorherrscht.